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Alice Roberts: Evolutionsbiologin

Alice Roberts

Die Human- und Evolutionsbiologin Alice Roberts erzählt in ihrem neuen Buch „Spiel des Lebens. Wie der Mensch die Natur und sich selbst zähmte“ die Entwicklungsgeschichte des Menschen. Zehn und bekannte Arten wie Hunde, Äpfel, Mais oder Pferde "helfen" dabei.

Den Lebenden im Operationssaal als Ärztin entwachsen, widmet sich Alice Roberts, mittlerweile promovierte Human- und Evolutionsbiologin, heute lieber der Erforschung menschlicher Skelette. Bereits als Kind war sie von der Wissenschaft begeistert und stellte sich Fragen zur Entwicklung der Welt. Die Diagnose pathologischer Veränderungen von Knochen bildet derzeit das Zentrum ihrer Arbeit. Mit Leidenschaft führt sie jedoch aus den verschiedensten Fachbereichen Beweislinien zusammen, um die Ursprünge menschlichen Lebens zu ergründen. "Mal liefern mir Fossilien einen Anhaltspunkt, mal die Archäologie, mal schriftliche Zeugnisse, jetzt aber auch immer öfter die Genetik." So auch geschehen in ihrem neuen Buch "„Spiel des Lebens. Wie der Mensch die Natur und sich selbst zähmte“.

Was haben Äpfel mit der Menschheitsgeschichte zu tun?

Den Inhalt ihres Buches verrät die Autorin gerne selbst. „"Spiel des Lebens" erzählt die lange Entwicklungsgeschichte von zehn uns bekannten Arten: Hunden, Äpfeln und Weizen; Rindern, Kartoffeln und Hühnern; Reis, Mais, Pferden, und schließlich dem Menschen selbst. Ich untersuche anhand der neuesten Entdeckungen aus Archäologie und Genetik, wie jede dieser Arten domestiziert wurde und wie die Interaktion mit dem Menschen sie veränderte.”

Ausgangspunkt ihrer Recherchen ist die Tatsache, dass unsere Vorfahren zunächst von wilden Tieren und Pflanzen abhängig waren, um zu überleben. Als Jäger und Sammler vollendete Experten für die Nahrungssuche. Der grundlegende Unterschied zu heute: Sie nahmen die Welt so, wie sie sie vorfanden. Irgendwann begannen sie damit, mit anderen Arten zu interagieren, sie zu kultivieren und zu zähmen. Der Grundstein für unsere heutige Moderne. Alice Roberts hinterfragt in ihrem Buch "Spiel des Lebens" wie es dazu kam, dass sich unsere Geschichte mit den wilden Arten verband und bis heute untrennbar ist. Wie absichtsvoll verlief der Prozess ihrer Zähmung? Und wie veränderten sich die Tiere und Pflanzen, nachdem wir sie zu einem Teil unserer Welt machten? Auf Grundlage neuester Forschung nimmt die vielseitige interessierte Wissenschaftlerin den Leser mit auf eine faszinierende Reise in die Natur- und Wissenschaftsgeschichte, die so geschickt wie kenntnisreich archäologische und geographische, historische und genetische Perspektiven miteinander verbindet.

Wie kam es zu diesem Buch?

Roberts Buch ergründet und erzählt die Geschichte der Menschheit auf einzigartige Weise. Sowohl für Wissenschaft wie auch für Bildung eröffnen sich nicht nur spannende sondern auch einige neue Blickwinkel auf unsere Historie. Wie ihr anhaltender Forscherdrang sie zu gerade diesem, und übrigens bereits siebten, Buch führte, erklärt sie so: „Als ich begann, mich mit den Ursprüngen anderer Arten auseinanderzusetzen, las ich, dass unsere heutigen Äpfel ursprünglich von Ur-Äpfeln in Kasachstan abstammen.

ecowoman

Alice Roberts und ihr "Spiel des Lebens".

Dann entdeckte ich eine wunderbare Geschichte – von Äpfeln mit großen Früchten an den Hängen des Tien Shan-Gebirges, von der Verbreitung der Äpfel auf der frühen Seidenstraße, der Erfindung der Veredelung und der Ankunft des Apfels in Großbritannien durch die Römer.

Schließlich habe ich das Thema weiter gefasst und recherchierte viele andere Arten, die wir domestiziert haben, um herauszufinden, woher sie stammen und wie wir sie gezähmt haben. So entstand „Spiel des Lebens. Wie der Mensch die Natur und sich selbst zähmte“ und ich freue mich sehr, dass das Buch nun auch im deutschsprachigen Raum Leserinnen und Leser findet.

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Quelle: wbg Wissen Bildung Gemeinschaft, Bild: © Dave Stevens, Depositphotos,SashaKhalaBuzar,Text: Tine Esser