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Keira Knightley unterhält sich mit Nyandow Nhial Khor, die in dem Camp bei Bor ihr erstes Kind zur Welt gebracht hat. Das Neugeborene musste wegen Malaria behandelt werden: Die Krankheitserreger verbreiten sich wegen des verunreinigten Trinkwassers sehr schnell. © Abbie Trayler-Smith

© Abbie Trayler-Smith

Katastrophale Hungersnot in Flüchtlingscamps

Keira Knightley startet gemeinsam mit Oxfam Spendenaufruf für Flüchtlingscamps im Südsudan

Keira Knightley hat ein Flüchtlingscamp im Südsudan besucht und berichtet von Hungernot und katastrophalen hygienischen Bedingungen. Gemeinsam mit Oxfam startet sie einen Spendenaufruf.

Keira Knightley im Gespräch mit Martha NyaKuma Ley. Eins ihrer drei Kinder ist an Masern gestorben und wurde in einem provisorischen Friedhof außerhalb des Camps begraben. Marthas zweites Kind Nybula ist unterernährt und leidet an starkem Durchfall. Die sanitären Bedingungen im Camp bei Bor sind trotz des unermüdlichen Oxfam-Einsatzes nach wie vor erschreckend. © Abbie Trayler-Smith

Keira Knightley im Gespräch mit Martha NyaKuma Ley. Eins ihrer drei Kinder ist an Masern gestorben und wurde in einem provisorischen Friedhof außerhalb des Camps begraben. Marthas zweites Kind Nybula ist unterernährt und leidet an starkem Durchfall. © Abbie Trayler-Smith

Im Dezember 2013 brachen im Südsudan in Afrika erneut Konflikte aus. Mehr als 1,5 Millionen Menschen mussten deshalb fliehen. Die meisten Flüchtlinge konnten nicht mehr mitnehmen als das, was sie bei sich trugen. Sie mussten ihr Hab und Gut zurücklassen und nun fehlt ihnen alles, was es zum Leben braucht. Ein Drittel der südsudanesischen Bevölkerung und damit fast vier Millionen Menschen müssen nun hungern - die UN warnt vor dem Hungertod von bis zu 50.00 Kindern. Hollywoodstar Keira Knightley hat sich vor Ort ein Bild von der Situation gemacht und ruft nun zur sofortigen und umfassenden Hilfe für die Bevölkerung des Südsudans auf.

Keira Knightley im Camp bei Bor im Bundesstaat Jonglei State. Die Region ist mit am stärksten von dem seit Dezember 2013 andauernden Konflikt betroffen. Die Bedingungen im Camp sind erschreckend ? Krankheiten, Hunger und Angst vor weiteren Übergriffen sind an der Tagesordnung. © Abbie Trayler-Smith

Keira Knightley im Camp bei Bor im Bundesstaat Jonglei State. Die Bedingungen im Camp sind erschreckend – Krankheiten, Hunger und Angst vor weiteren Übergriffen sind an der Tagesordnung. © Abbie Trayler-Smith

Keira Knightley spricht mit Rebecca, deren Ehemann und Kinder auf der Flucht aus Bor getötet worden sind. Nur eins ihrer Kinder hat es in das Camp geschafft, wäre aber fast an Masern gestorben. Viele andere Kinder haben die Masernepidemie im Camp nicht überlebt. © Abbie Trayler-Smith

Keira Knightley spricht mit Rebecca, deren Ehemann und Kinder auf der Flucht aus Bor getötet worden sind. Nur eins ihrer Kinder hat es in das Camp geschafft, wäre aber fast an Masern gestorben. © Abbie Trayler-Smith

Keira Knightley: Traumatisierte Eltern und Kinder

Knightley besucht nun gemeinsam mit Oxfam den UN-Stützpunkt Bor, im am schlimmsten Betroffenen Gebiet Jonglei State, der ein Zufluchtsort für die südsudanesische Zivilbevölkerung geworden ist. In dem Camp leben tausende von Flüchtlingen. Knightley erklärt: „Ich hatte keine Ahnung, was mich in Südsudan erwarten würde, aber was ich gesehen habe, war schlimmer als ich es mir je hätte vorstellen können. Alle, die ich getroffen habe, sind unfassbar traumatisiert. Ich habe mit Frauen gesprochen, die innerhalb weniger Monate Männer und Kinder verloren haben. Jetzt versuchen sie Tag für Tag, genug Nahrung und Wasser aufzutreiben, um ihre restlichen Kinder durchzubringen.“

Keira Knightley ist mit Oxfam in den Südsudan gereist.© Abbie Trayler-Smith

Keira Knightley ist mit Oxfam in den Südsudan gereist.© Abbie Trayler-Smith

Aktuell ist Regenzeit im Südsudan und Menschen müssen in knietiefem Schlamm ums nackte Überleben kämpfen. Die Abwassersysteme und die Müllentsorgung im Camp funktionieren nicht, es breiten sich mehr und mehr Krankheiten aus. Keira Knightley berichtet: „Die Menschen, die ich getroffen habe, leiden unter Krieg, Hunger, Krankheiten. Ich habe gesehen, wie Oxfam tagein, tagaus großartige Arbeit leistet, um Zugang zu Nahrung und sauberem Trinkwasser zu sichern, aber die Situation droht, sich zu verschlechtern, die Mittel gehen zur Neige. Ich habe nur einige der vielen tausend Familien getroffen, die täglich verzweifelt versuchen zu überleben. Alleine werden sie das nicht schaffen, sie brauchen unsere Hilfe.“

Spenden für den Südsudan

Auch Marion Lieser, die Geschäftsführerin von Oxfam Deutschland, erklärt, wie wichtig der Besuch von Keira Knightley im Krisengebiet war: „Wir sind Keira sehr dankbar, dass sie mit Oxfam diese Reise unternommen hat, um sich einen Eindruck davon zu machen, wie verheerend die Krise in Südsudan sich auf die Menschen vor Ort auswirkt. Dieses Land steht auf der Kippe zur Hungersnot. Es müssen zügig Mittel bereitgestellt werden, um den von Hunger, Krankheit und Gewalt bedrohten Menschen des Südsudans zu helfen.“ Hier können Sie jetzt für den Südsudan spenden.

Quelle: Oxfam
Text: Kristina Reiß