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gesammelte Pfifferlinge
Ernährungsmythen

6 Ernährungsmythen rund um Pilze

Herbstzeit ist Pilzzeit. Doch um die leckeren Schwammgewächse ranken sich hartnäckige Mythen. Sind Pilze wirklich ungesund, schnell verderblich und schwer verdaulich? Wir sind 6 Ernährungsmythen auf den Grund gegangen!

Bald, wenn der Sommer zu Ende geht und die Regentage wieder mehr werden, beginnt die Pilzzeit. Wer nicht selbst auf die Suche gehen möchte, findet die schmackhaften Schwammgewächse auch im Lebensmittelgeschäft. Allerdings mag nicht jeder das Gewächs. Viele sind verunsichert, denn um Pilze ranken sich viele Mythen. 

Mythos 1: Pilze sind nicht sehr gesund

Pfifferlinge

100 Gramm frische Pfifferlinge decken den Tagesbedarf an Niacin

Immer wieder hört man, dass Pilze nicht sehr gesund seien, doch das stimmt nicht. Pilze zählen zu den kaliumreichsten Lebensmitteln überhaupt. Außerdem sind sie reich an Vitamin A und stellen eine besonders wertvolle Eisenquelle dar, die bei regelmäßigem Verzehr Anämien (Blutarmut), Abwehrschwäche und viele weitere Folgen eines Eisenmangels verhindern kann.

Das enthaltene Spurenelement Selen schützt vor freien Radikalen, stärkt das Immunsystems und aktiviert die Schilddrüsenhormone. Auch Vitamin B ist reichlich enthalten. Allein 100 Gramm frische Pfifferlinge decken den Tagesbedarf an Niacin (B3).

Pilze gehören zu den wenigen pflanzlichen Lebensmitteln, in denen Vitamin D vorkommt. Zwar können sie den Vitamin-D-Bedarf nicht decken, aber mit einer Menge von 2 bis 3 Mikrogramm zur  Deckung des Vitamin D-Bedarfs beitragen.

Mythos 2: Pilze sind schwermetallbelastet 

Das stimmt. Zwar ist die Belastung von Pilzen mit radioaktiven Stoffen zurückgegangen, doch Schwermetalle, wie Blei, Quecksilber, Cadmium oder Thallium (Stoffe aus Industrie und Haushalt) gelangen noch immer in den Boden, wo sie von Pilzen aufgenommen werden. 

Besonders Pilze, die an Straßenrändern wachsen, haben einen hohen Bleigehalt. Deshalb sollten diese unbedingt gemieden werden. Vom Standort unabhängig ist dagegen der Cadmiumgehalt, der sich besonders in Champignons und Maronenröhrlingen sammelt.

Untersuchen haben ergeben, dass sich die Schwermetalle hauptsächlich in der Fruchtschicht des Pilzes konzentrieren. Daher sollten die Lamellen, bzw. Röhren vor der Zubereitung entfernt werden.

Mythos 3: Pilze sind unverdaulich

Steinpilze

Das stimmt nicht, Pilze sind verdaulich, jedoch schwer. Denn die Zellwände der Pilze bestehen aus unverdaulichem Chitin, das lange im Magen liegt. Aufgrund des Chitins sind die Schwammgewächse auch besonders kalorienarm: 100 Gramm frische Steinpilze beispielsweise enthalten nur 34 Kilokalorien, Pfifferlinge sogar nur 23.

Mythos 4: Risiko für Fuchsbandwurm 

Viele Menschen glauben, man könne sich durch den Verzehr von Wildpilzen den Fuchsbandwurm einfangen. Doch das Risiko ist sehr gering. Wer dennoch auf Nummer Sicher gehen will, sollte die Pilze für mindestens 15 bis 20 Minuten erhitzen. Dadurch sterben die Eier des Fuchsbandwurms.

Mythos 5: Pilze kann man nicht wieder aufwärmen

Pilze kann man wieder aufwärmen

Von unseren Müttern und Großmüttern wurde uns immer wieder gesagt, dass man Pilzgerichte nicht wieder aufwärmen soll. Doch das stimmt heutzutage nicht mehr. Dank des Kühlschranks sind Pilzgerichte länger haltbar und können bei mindestens 70 Grad wieder aufgekocht werden. Sie sollten jedoch auch im Kühlschrank nicht länger als ein bis zwei Tage gelagert werden.

Mythos 6: Pilze sind schnell verderblich

Das stimmt. Im Wesentlichen bestehen Pilze aus Wasser und Eiweiß. Eine leicht verderbliche Kombination, in der die Eiweiße durch Sauerstoff und Bakterien zersetzt werden und sich giftige Abbauprodukte bilden können. Wärme beschleunigt diese unerwünschten Abbauvorgänge zusätzlich. Deshalb sollten sie am besten in luftdurchlässigen Behältern kühl aufbewahrt werden. Zum Sammeln der Pilze sind Körbe am besten geeignet. In Plastiktüten und anderen luftdichten Behältnissen werden die Pilze schnell matschig und können dann Beschwerden im Sinne einer bakteriell verursachten Lebensmittelvergiftung auslösen.

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Quellen:, Bilder: Depositphotos/Shaiith79, olga18x27, rootstocks, iko, Text: Meike Riebe