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Herbstzeit ist Maronenzeit
Esskastanien zubereiten

Maronen: So erkennen, sammeln und bereiten Sie die Esskastanien zu

Esskastanien: super lecker, mit ihrem leicht süßen Kartoffel-Nuss-Geschmack sind sie fast einzigartig. Wenn die Herbstzeit beginnt und man beim Waldspaziergang wieder Kastanien liegen sieht, fragt man sich schon, ob diese Kastanien eigentlich auch essbar sind. Wir erklären den Unterschied zwischen Maronen, den Früchten der Esskastanie und der nicht essbaren Rosskastanie und sagen wann und wo Sie Kastanien sammeln & wie Sie sie zubereiten können.

Auf diesem Bild erkennt man besonders gut die haarige Spitze der Maroni  ©iStock

Der Herbst hält Einzug und mit ihm die Lust auf genussvollen Kürbis, Pflaumen und Esskastanien.

Glutenfreies und basisches Superfood: Was enthalten Esskastanien?

Lecker sind sie, die kleinen glänzenden und braunen Kastanien. Schade eigentlich, dass einige Jahrhunderte lang die gehobene Schicht Kastanien verkannte und sie als das Brot der Armen abwertete. Denn während wir unseren Körper heute mit den bekannten Grundnahrungsmitteln Brot, Nudeln und Milchprodukten zunehmend übersäuern, stellt die Esskastanie eine hervorragende Alternative dar: sie sättigt, ist glutenfrei und reich an basischen Mikronährstoffen.

Esskastanien gehören zu den Nüssen, enthalten aber viel weniger Fett als Nüsse und können einzig, aufgrund ihres hohen Stärke- und geringen Öl-Gehalts geröstet, gekocht oder gedämpft werden. Sie verfügen über einen sehr hohen Nährwert und besitzen zahlreiche hochwertige Mineralien und Spurenelemente. Dazu zählen Kalium, Natrium, Calcium, Magnesium, Eisen, Kupfer und Mangan, Carotin, Vitamin B, C und E und Pantothensäure.

Sammeln: Woran erkennt man Esskastanien?

Ein wunderschöner Herbsttag, überall duftet es nach der Jahreszeit und leuchtet die bunte Farben- und Blätterpracht. Es kommt nicht selten vor, dass einem hin und wieder Kastanien auf dem Boden begegnen – das wäre doch eine optimale Gelegenheit einige leckere Kastanien für das Abendessen zu sammeln, oder? Hier ist Vorsicht geboten, denn nur die Früchte der Edelkastanie eignen sich für den Verzehr, die Früchte der bei uns weit verbreiteten Rosskastanie hingegen sind für den Menschen giftig und eignen sich alleine als Handschmeichler oder für den Bau von Kastanientieren oder kleinen Männchen aus Kastanien.

Eine Esskastanie

In der Schale einer Esskastanie können sich bis zu drei essbare Kastanien befinden

Rosskastanien

Rosskastanien eignen sich nicht für den Verzehr 

Esskastanie ist gleich Maroni ist gleich Kastanie? Vorsicht!

Wenn Sie auf die braunen Früchte stoßen, schauen Sie genau hin, denn Kastanie ist nicht gleich Kastanie. Etwa 20 verschiedene Sorten gibt es hierzulande. Gerade die Rosskastanie ist in Deutschland weit verbreitet und nicht genießbar. Vor allem Kinder sollten den Unterschied kennenlernen, denn die unreifen Früchte der Rosskastanie sind leicht giftig.

Finden Sie hier ein paar kreative Ideen für die ungenießbaren Rosskastanien

Die sehr wohl genießbaren und leckeren Esskastanien sind die Edelkastanien, nicht zu verwechseln mit den Maronen. Die sind als die feinere Variante bekannt, und deutlich aromatischer im Geschmack. Maronen erkennt man an ihrer herzartigen Form, ihrer rotbraunen Schale mit dreieckiger Unterseite. Einfache Esskastanien sind dagegen kleiner, runder und schmecken weniger intensiv und süß.

Übrigens: In Österreich und der Schweiz sind Maronen als Maroni und Marroni bekannt.

Die vier größten Unterschiede - schnell erkannt!

Um ohne Bedenken selbst Kastanien sammeln zu können, haben wir hier die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale für sie aufgezählt:

  1. Sowohl Esskastanien als auch Maronen reifen in einer stacheligen grünen Hülle. Die Hülle der Esskastanie hat jedoch mehr Stachel, die außerdem feiner und länger sind.
  2. Rosskastanien haben fast immer nur eine Frucht in der Hülle wohingegen sich bei der Esskastanie bis zu drei essbare Kastanien in der Schale befinden können.
  3. Die Früchte der Rosskastanie sind meist rund, Maronen haben eine eher platte Form (fast herzförmig) und eine Spitze.
  4. Maronen sind vor allem an der Fruchtspitze leicht behaart, Rosskastanien haben erstens keine Spitze und sind zweitens nicht haarig.

  • Sowohl Esskastanien als auch Maronen reifen in einer stacheligen grünen Hülle

    Sowohl Esskastanien als auch Maronen reifen in einer stacheligen grünen Hülle
    Sowohl Esskastanien als auch Maronen reifen in einer stacheligen grünen Hülle
  • Esskastanien können bis zu drei Früchte in der Hülle haben

    Esskastanien können bis zu drei Früchte in der Hülle haben
    Esskastanien können bis zu drei Früchte in der Hülle haben
  • In Rosskastanien hingegen befindet sich meistens nur eine Frucht

    In Rosskastanien hingegen befindet sich meistens nur eine Frucht
    In Rosskastanien hingegen befindet sich meistens nur eine Frucht
  • Maronen sind etwas größer als Esskastanien und intensiver im Geschmack

    Maronen sind etwas größer als Esskastanien und intensiver im Geschmack
    Maronen sind etwas größer als Esskastanien und intensiver im Geschmack
  • Maronen sind vor allem an der Fruchtspitze leicht behaart

    Maronen sind vor allem an der Fruchtspitze leicht behaart
    Maronen sind vor allem an der Fruchtspitze leicht behaart
  • Rosskastanien sind nicht genießbar. Die unreifen Früchte der Rosskastanie sind sogar leicht giftig

    Rosskastanien sind nicht genießbar. Die unreifen Früchte der Rosskastanie sind sogar leicht giftig
    Rosskastanien sind nicht genießbar. Die unreifen Früchte der Rosskastanie sind sogar leicht giftig

Woher kommen die Esskastanien im Supermarkt und vom Weihnachtsmarkt?

Im Herbst beginnt eine der schönsten Zeiten: die Maronenzeit

Die Edelkastanie ist fast in ganz Europa verbreitet. Die meisten bei uns erhältlichen Kastanien kommen aus Frankreich, dem Süden Englands und Irlands oder aus Ungarn. Auch in Deutschland und dem südlichen Skandinavien als auch in der Schweiz und in Österreich gibt es vereinzelt Anbaugebiete. Nördlich des 48. bis 50. Breitengrads reifen die Früchte nicht regelmäßig.

In Deutschland gibt es Esskastanien hauptsächlich in der Pfalz, an der Nahe, Saar und Mosel. Kleinere Anbaugebiete sind der westliche Schwarzwald, der Odenwald, im Taunus, am Unter-Main und in der Oberrheinischen Tiefebene. In den Anbauregionen werden Maronen am Straßenrand, auf Märkten, auf Festen, auf Bauernhöfen und natürlich auch im Supermarkt verkauft.

Einige Menschen haben auch das Glück, sich an einem Maronenbaum in ihrem Garten bedienen zu können. Wer nicht das Glück hat in einer Maronen-Region zu wohnen, erhält im Supermarkt oder auf dem Markt oft vakuumverpackte, geschälte Maronen, geschälte Maronen im Glas oder frische, importierte Maronen im Netz. Von Ende September bis Anfang des folgenden Jahres sind die leckeren Nüsse erhältlich. Frische Maronen aus Deutschland sind dagegen eher die Seltenheit.

Maronensuppe - ein Gaumenschmauß

Maronensuppe - ein Gaumenschmauß

Esskastanien & Maronen zubereiten: Einschneiden und kochen, rösten oder backen

Maronen haben einen leicht kartoffeligen, nussigen, mehligen, aber auch gleichzeitig süßen Geschmack und können vielseitig zubereitet werden. Sie werden oft in Feuer gebrannt und geröstet, im Backofen gar gebacken oder in Wasser gekocht. Wichtig ist es hierbei, die Schale an der Kastanie zu lassen und diese vor der Zubereitung mit einem Messer circa einen Zentimeter einzuschneiden. So wird sie schneller gar und man kann sie später besser schälen. Zu frischen Kastanien gibt es oft Zwiebelkuchen oder einfach nur Federweißer. Wer Kastanien nicht gerne pur verspeist, kann diese auch zu einer leckeren Maronensuppe oder zu süßem Maronenaufstrich weiterverarbeiten oder vermischt mit Rotkraut zu saftigem Schweinebraten servieren. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Nur roh genießen können Sie die Esskastanien oder Maronen nicht.

Mit Kastanien dekorieren und herrliche Winter-Rezepte kochen

Kastanien schmecken gebrannt besonder gut

Kastanien schmecken gebrannt besonder gut

Feiern in der Pfalz: Maronenfest = Keschdefeschd

Gebrannte Maronen gibt es zum einen oft auf Weihnachtsmärkten zu kaufen oder in der Vorweihnachtszeit an speziellen Ständen in der Fußgängerzone. Neben dem Weihnachtsmarkt gibt es in Deutschland und vor allem in der Pfalz viele sogenannte "Keschdefeschden", die sich ganz der Esskastanie und der Marone widmen. Vom 1. Oktober bis 15. November finden stets die Kastanientage in der Südpfalz statt. In dieser Zeit kreieren die Gastronomen der Regionen kulinarische Köstlichkeiten rund um die Kastanie. Am ersten Wochenende im Oktober findet in der Trifelsregion das Keschdefeschd mit der Krönung der Keschdeprinzessin statt. Am folgenden Wochenende im Oktober zieht der Wein- und Kastanienmarkt an der Villa Ludwigshöhe in Edenkoben viele Besucher an. Der Hauensteiner Kastanienmarkt findet am 3. Sonntag im Oktober statt. Auch in Gaggenau-Oberweier findet am ersten Oktoberwochenende immer das Keschdefeschd statt.

Im Herbst beginnt eine der schönsten Zeiten: die Maronenzeit. An jeder Ecke gibt es dann lecker duftende Kastanien zu kaufen, die pur aber auch zum Beispiel mit Rotkraut sehr köstlich schmecken – zur Winterzeit sind Maronen dann besonders auf Weihnachtsmärkten sehr beliebt. Auch als Keschte, Keschtn oder schlicht Kastanien bezeichnet man die Früchte der Edelkastanie und der Maronen.

Überall gibt es Fans der Esskastanie und Marone. Wir wünschen viel Freude beim Sammeln, Kaufen, Zubereiten und Genießen! Weiterlesen…

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Introbild: Flickr CC BY 2.0/ Allie_CaulfieldBilder: iStock, Depositphotos/Santia6, Tunedin61, Portosabbia, NataliiaMelnyc, nito103, Text: Jasmine Barendt