Käserei in Sellthüren,Käse aus 100 Jahre Tradition
Frische Heumilch von Naturland-zertifizierten Bio-Bauern und eine über 100 Jahre alte Tradition verleihen dem Sellthürner Käskuche Käse einen Geschmack der ganz besonderen Art. Geschäftsführer und Käsermeister Rudi Gmeiner hat den Traditionsbetrieb modernisiert und auf ökologische Wirtschaftsweise umgestellt.
Natur pur und beste Bedingungen für eine Bergkäserei, die ganz auf Bio setzt. Die Sellthürer Käseküche lieg ein einem kleinen Hochtal im Ost-Allgäu bei den steilen Hängen der Allgäuer Alpen. Unterschiedliche Schnitt- und Hartkäse-Spezialitäten werden dort vom Allgäuer Original Rudi Gmeiner zusammen mit einem Auszubildenden hergestellt. Gmeiner ist Käsermeister und gleichzeitig Geschäftsführer. Angefangen hat er als Betriebsleiter Anfang der neunziger Jahre, als der 1907 gegründete Traditionsbetrieb fast stillgelegt wurde.
Doch Gmeiner leitete eine schrittweise Modernisierung ein und stellte auf eine ökologische Wirtschaftsweise um, was zur erfolgreichen Wende führte. Unterstützung fand er bei den Ökologischen Molkereien Allgäu - kurz ÖMA -, die schon in seinen ökologischen Anfängen die Vermarktung seiner Produkte in den Naturkost-Fachhandel übernahmen. Seitdem entwickelt man auch gemeinsam Produkte wie z.B. den ÖMA Zwölfender, ein 12 Monate gereifter Bergkäse.
Heumilch von regionalen Naturland-Betrieben
Jeden Tag wird die frische Heumilch von sieben Naturland-Betrieben eingesammelt, die im Umkreis von 15 Kilometern rund um die Molkerei angesiedelt sind. Doch nicht nur Kuhmilch-Hartkäse wird in der Käserei produziert, sondern auch Schnittkäse-Spezialitäten aus regionaler Kuh- und Ziegenmilch. Täglich werden 4.000 Kilogramm Bio-Milch zu hochwertigem Käse verarbeitet. Im Jahr sind dies 1,6 Millionen Kilogramm Bio-Kuhmilch plus 250 Liter Bio-Ziegenmilch pro Tag. Schon morgens um vier Uhr trifft die erste Naturland-Milch in der Käserei Sellthüren ein. Für den Bergkäse wird die Bio-Milch angewärmt und Lab sowie Käsereikulturen hinzugegeben. Die entstandene Gallerte wird anschließend mit Hilfe der Käseharfe geschnitten, erhitzt und der Bruch in gelochte Käseformen gefüllt.
Traditionelle Handwerkskunst und regelmäßige Proben
Am Anschluss an die Ruhezeit im Salzbad kommen die Laibe in den gekühlten Reifekeller. Die Goldstücke werden zwei Mal in der Woche mit der Hand gedreht und eingerieben bis zur gewünschten Genussreife. Die traditionelle Handwerkskunst und regelmäßige Proben garantieren die hohe Qualität. Die Naturland-Rohmilch beziehungsweise Heumilch wird übrigens traditionell im Kupferkessel verarbeitet und die Käselaibe im hauseigenen Käsekeller gelagert. Weitere Besonderheit: die Veredlung der Käse beispielsweise wie der ÖMA Allgäuer Ziegenkäse Kräuter. Er wird mit einem Mantel aus einer Blüten-Kräuter-Gewürz-Zubereitung von Sonnentor umhüllt, die Bärlauch, Oregano, Basilikum, Rosmarin, Thymian und bunte Blüten von Korn-, Rosen-, und Ringelblumen enthält.
Besonders lange Reifezeit
Und noch etwas ist besonders bei der Käserei in Sellthüren. Die Reifezeiten des Bergkäses sind zwischen sechs und zwölf Monaten sehr lang. Um einen Käse solch eine lange Zeit zu pflegen und unter optimalen Bedingungen zur vollendeten Reife zu bringen, sind viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl notwendig.
Ständige Qualitätskontrollen
Damit Käse in höchster Qualität garantiert werden kann, sind wiederum Kontrollen unerlässlich. Sowohl bei den Landwirten als auch in der Käserei wird die Bio-Milch auf mikrobiologische Werte und somatische Zellen getestet. Die Beschaffenheit der Milch ist nämlich von großer Bedeutung für den Verkäsungsprozess, was oftmals der Grund dafür ist, dass einige Käsereien Heumilch verkäsen. In den hauseigenen Reifelagern in Sellthüren werden auch feine Produkte aus Ziegenmilch gereift und so mancher Käselaib erfährt eine ganz besondere Behandlung. Der ÖMA Roter Baron beispielsweise wird mit Rotwein affiniert, was ihm ein außergewöhnliches Aussehen und einen dezenten Rotweinschlag als Geschmacksnote verleiht.
Ölunabhängige Energieversorgung
Rudi Gmeiner denkt und handelt nachhaltig. Die Käserei spart pro Jahr 77 Tonnen CO2 ein, weil die 150 Meter entfernte Biogasanlage mit ihrer Abwärme eine ölunabhängige Energieversorgung gewährleistet.
Wer die Rohmilch-Spezialitäten, unterschiedliche Molkeprodukte, Butter und andere regionale Spezialitäten vor Ort kaufen möchte, wird im kleinen Käslädle direkt im Käsereigebäude fündig.
Die Bauern der Käserei Sellthüren:
Seit über 100 Jahren wird in der Sellthürner Käsküche Käse hergestellt. Gegründet wurde der Traditionsbetrieb im Jahre 1907 von Landwirten, Anfang der neunziger Jahre wäre die Sennerei dann beinahe stillgelegt worden. Zu dieser Zeit hat Rudi Gmeiner hier als Betriebsleiter angefangen und schrittweise eine Modernisierung und Umstellung auf die ökologische Wirtschaftsweise eingeleitet. Im Jahre 2006 hat er den Betrieb übernommen und seine Produktion, bis auf eine kleine Menge, auf Bio umgestellt. Diese Bauernhöfe und weitere beliefern die Käseküche.
Bauhof Familie Filser
Im hügeligen Voralpenland, genauer gesagt in Wildpoldsried liegt eine Burg die 1262 erstmals urkundlich erwähnt wurde, der Bauhof in 500m Entfernung gehörte als Wirtschaftshof zu dieser Burg Wolkenberg. Die Familie Filser, damals bewirtschaftet von Josef Filser, ist seit 1874 auf dem Bauhof und führte diesen schon immer biologisch, denn das passt zu der Vorstellung im Umgang mit Natur und Tier am besten. Seit 1992 ist der Betrieb Naturland zertifiziert. Der Bauhof liegt auf rund 750m und umfasst 46ha Grünfläche, 4ha Streuwiese und rund 13ha Wald.
Lust alles selbst einmal zu sehen? - Nach Absprache mit der Familie ist ein Besuch gerne möglich.
Naturlandhof Hartmann
"Lieber Klasse statt Masse", das ist die Einstellung von Landwirt Richard Hartmann. Seine Familie betreibt seit 120 Jahren den Naturlandhof Hartmann im Oberallgäu, genauer gesagt in Betzigau. Richard Hartmann hat 1996 den Hof von seinen Eltern übernommen. Der Hof liegt auf 900 m und umfasst insgesamt 25ha landwirtschftliche Fläche, wovon 12ha Weidefläche und 4ha Wald ist. Seit 2001 ist der Hof Naturland zertifiziert. Besucher sind, natürlich nach Absprache, herzlich Willkommen.
Naturlandhof Rietzler
Der Naturlandhof von Georg Rietzler im schönen Oberallgäu in der Nähe von Kempten wurde 1868 von seinem Urgroßvater gekauft und überwiegend als Milchviehbetreib geführt. Seit 1960 ist es ein reiner Milchviehbetrieb. "Bio heißt mit der Natur arbeiten, ohne sie auszubeuten", das ist einer der Gründe warum Georg Rietzler den Hof im Dezember 1999 auf biologische Landwirtschaft der Naturland-Richtlinien umgestellt hat. Der Hof liegt auf rund 890m und hat eine Fläche von 21ha Grünfläche, wovon 12ha Weidefläche sind. Dazu kommen noch der 3ha große Wald und ein paar Obstbäume.
Biolandhof Zodel
Nachdem Stefan Zodel den Bioland-Hof Zodel schon 6 Jahre lang gepachtet hatte, hat er ihn 2006 von seinen Eltern übernommen. Der Bauernhof im Oberallgäu wurde bereits 1998 auf biologische Landwirtschaft nach Bioland-Richtlinien umgestellt und liegt auf gut 750m Höhe über NN. Gegründet wurde der Hof in Haldewang um 1650, als die Höfe im Zuge der Vereinödung im Allgäu aus den Dörfern ausgesiedelt wurden. Heute leben drei Generationen im Wohnhaus und bewirtschaften gemeinsam die ökologischen Flächen nach besten Grundsätzen.
Textquellen: www.oema.de, Autor: Ulrike Rensch, Weitere Informationen unter www.öma.de.