Hilfe, mein Mann will täglich Fleisch
Suchst du nach einer Möglichkeit, wie du deinen Mann davon überzeugen kannst, dass Fleisch nicht täglich auf dem Teller sein muss? Hier findest du Tipps und Anregungen für eine fleischlose Ernährung, die trotzdem schmeckt und satt macht.
Der-Fleisch-macht-stark-Mythos
Warum stehen Männer eigentlich so auf Fleisch? Fleisch erfüllt wie kein anderes Lebensmittel den Mythos vom starken, animalischen Mann. Ein Stück Fleisch auf dem Teller ist die greifbare Verkörperung von Herrschaft und Unterwerfung der Natur.
Männer fühlen sich dabei (wenn auch unbewusst) als Spitze der Hierarchie, während Frauen und Tiere als statusniedere Lebewesen angesehen und jeweils gerne auf ihr Fleisch reduziert werden. Fleisch symbolisiert also Macht und wird daher gerne als Indikator für Männlichkeit genutzt.
Auch die Werbung spielt mit diesen Rollenmustern und wirft mit Werbeslogan um sich, in denen es heißt: „Nur für echte Kerle“, „Mann oder Memme“ oder „Tofu ist schwules Fleisch“. Den Höhepunkt des männlichen Machtausdrucks in Sachen Ernährung stellt das Grillen dar. Grillen ist eine archaische Angelegenheit, bei der die Rollen klar verteilt sind: Der Mann steht am Feuer, die Frau nicht. Das war auch schon in der Steinzeit so.
Was macht den Geschmack von „Männerkost“ aus?
Männer mögen es deftig, stark gewürzt, scharf, bissfest und sättigend. Speisen, die als mild, leicht, oder labberig gelten, werden mit Gerichten für "statusniedere" Gruppen, wie Frauen, Kinder, Alte oder Kranke assoziiert und kommen für Männer nicht in Frage. Sie von fleischlosen Mahlzeiten zu überzeugen, ist also gar nicht so einfach.
Es geht auch ohne Fleisch.
Helfen können ein paar gute Argumente, die auf das Leid der Nutztiere, die verheerenden Auswirkungen auf Klima und Umwelt oder auf die mittlerweile gut erforschten gesundheitlichen Risiken hindeuten, die durch den hohen Fleischkonsum entstehen. Unermüdliches Einreden bringt jedoch nichts und bewirkt meistens das Gegenteil.
„Starke Männer“ brauchen kein Fleisch
Dass Muskeln nicht von tierischem Eiweiß abhängig sind, zeigen Beispiele aus der Männerdomaine schlechthin – dem Bodybuilding. Dort gibt es immer mehr „starke Männer“, die sich fleischfrei ernähren, wie der Veganer Patrik Baboumian, der 2011 den Titel «Stärkster Mann Deutschlands» errang und der vegan lebende Arzt Alexander Dargatz, der bereits 2005 Weltmeister im Bodybuilding wurde.
Tipps für fleischlose Männermahlzeiten
Wenn alles Reden nicht hilft, heißt es einfach ausprobieren und machen! Diese Tipps können dir dabei helfen:
- Gut würzen
- Schärfe
- Fleischkonsum langsam verringern
- Gemüse nicht zerkochen
- Gemüse notfalls mit einer deftigen Soße überdecken
- Du hast keine Lust zweimal zu kochen
- Geh mit gutem Beispiel voran
Beliebte, fleischlose Gerichte:
- Gemüselasagne
- Vegetarischer Nudelauflauf
- Spaghetti al arabiata
- Makkaroni mit Käse
- Omelette mit Champions und Feta
- Kartoffeltortilla
- Kartoffelauflauf
- Kartoffeln mit Kräuterquark
- Süße Speisen, wie Eierkuchen, Crepes und Kaiserschmarrn
- Tomatensuppe
- Linsensuppe
- Pilzpfanne
- Currys in sämtlichen Variationen
- Alles, was mit Käse überbacken ist
Tipps:
- Mit Sojabrocken lassen sich Fleischgerichte ganz einfach nachahmen. Man kann sie beispielsweise mit Zwiebeln, Knoblauch und Champions zu einem deftigen Gulasch anbraten oder mit Zwiebeln, Tomaten, Tomatenmark und Kräutern zu einer vegetarischen Bolognese.
- Hülsenfrüchte, wie Linsen oder Kichererbsen haben einen höheren Proteingehalt als Fleisch und dienen als perfekter Fleischersatz.
Auf die Würze kommt es an: Gut gewürzt schmecken Soja oder Hülsenfrüchte.
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Quellen: www.ugb.de, www.t-online.de Bild: Depositphotos/Goodluz,wavebreakmedia,iriska_ira_love.mail.ru, Text: Meike Riebe