Saisonal und regional: Ein Saisonkalender für mehr Überblick
Früher wusste jeder, wann Obst und Gemüse Saison hat: Dann, wenn es im Laden oder auf dem Markt erhältlich ist oder im eigenen Garten geerntet wird. Heute aber gibt es Erdbeeren oder Spargel auch im Winter, Tomaten wie selbstverständlich das ganze Jahr. Das Obst und Gemüse kommt teilweise mit dem Flieger aus vielen Teilen der Welt. Wer dies vermeiden will und auf Produkte aus saisonaler, heimischer Produktion setzen möchte: Der aktuelle Saisonkalender für Obst und Gemüse.
Ganz gleich, ob in der kalten oder warmen Jahreszeit: Für Verbraucher ist es nicht allzu schwer regionales und saisonales Obst und Gemüse im Supermarkt, frisch vom Bauer oder auf dem Markt zu erhalten. Denn jede Jahreszeit hält schmackhaftes Obst und Gemüse bereit. Kommen Produkte aus der Sommerernte meist frisch auf den Tisch, so gibt es in den kälteren Monaten entweder wunderbar lagerfähiges Obst und Gemüse - Beispiel Äpfel oder Karotten - oder so manches Kälteverträgliche wie Kohl, Feldsalat oder Portulak. Denn der heimische Anbau ist so variantenreich, dass selbst der verwöhnte Gaumen zu jeder Jahreszeit Abwechslung an saisonalen und regionalen Obst- und Gemüsesorten findet.
Hinschauen und nachfragen
Leider kommen zeitgleich aber auch viele Produkte aus dem Ausland. Der Grund: Viele Hersteller von Obst und Gemüse richten sich auf die Saisonzeiten in den zu beliefernden Ländern wie Deutschland ein und produzieren oft unter weniger umweltschonenden Bedingungen dafür meist viel billiger als heimische Bauern jenes, was wir saisonal gerne kaufen. Die weiten Transporte sind nicht gut für die Umwelt, fallen für die ausländischen Hersteller aber kaum ins Gewicht. Daher gilt auch in der Saison: Öfter mal hinschauen und nachfragen woher das möglicherweise weitgereiste Obst und Gemüse kommt; auch wenn es in Deutschland Saison hat.
Woher kommt unser Obst und Gemüse wirklich?
Wie der Verbraucherinformationsdienst aid berichtet, ist Obst aus deutschen Landen leider heutzutage die Ausnahme. Zahlen des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz liegt der Anteil an heimischen Früchten in der Auslage im Supermarkt oder auf dem Marktstand bei etwa zehn bis 14 Prozent. Das liegt zum einen am heimischen Klima in dem beliebte Zitrusfrüchte oder so Exoten wie Bananen nicht wachsen, zum anderen an den erwähnten Produktionskosten im Ausland. Und da im Handel bekanntlich der Preis zählt, werden selbst zur Saison ausländische Produkte bevorzugt. So sind Spanien, Frankreich und Italien die größten Lieferanten für das in Deutschland konsumierte Obst.
Spargel aus Griechenland?
Gerade für Obst gilt: Vieles gelangt zu uns per LKW, wird per Schiff angeliefert oder eingeflogen.Beim Gemüse sieht es deutlich besser aus. Denn hier stammen immerhin gut 45 Prozent aus heimischem Anbau. Aber auch hier heißt es genauer hinschauen für all jene, die regional und Saisonal einkaufen möchten. Spargel sind hier ein gutes Beispiel, die gerne aus dem Ausland importiert werden, selbst wenn sie in Deutschland Saison haben. Da ist es keine Seltenheit, dass der Verbraucher Angebote von Spargel aus Griechenland erhält oder gar aus Peru oder China, zwei Hauptanbauländer für das weiße Gemüse. Und dies weit über die heimische Saison hinaus. Wer diese Importware meiden möchte, sollte öfter einen Blick auf die Verpackung werfen und auf den Saisonkalender.
Warum regional und saisonal einfach die bessere Wahl ist
Einmal abgesehen von der Umweltbilanz regionaler und saisonaler Produkte, beispielsweise dem geringeren Ausstoß an CO2, schmecken die heimischen Produkte, die meist unter 100 Kilometer zu den Verkaufsstellen anreisen viel besser, haben vergleichsweise mehr gesunde Vitamine und wichtige sekundäre Pflanzenstoffe. Beispiel Erdbeere: Die weitgereisten Exemplare des beliebten, aber schnell verderblichen Obstes müssen in fernen Ländern vor ihrer eigentlichen Reife geerntet werden. Der Nachteil: Früchte wie Erdbeeren reifen aber nicht nach. Der Nachteil: Sie schmecken meist fad und gesunde Inhaltsstoffe sind kaum vorhanden.
Regional und saisonal einzukaufen hat aber noch einen anderen Vorteil: Der Genuss ist einfach größer und der Verbraucher erlangt wieder ein Gefühl für den Jahreskreislauf. Ist beispielsweise die Erdbeerzeit zu Ende, dann heißt es sich auf die nächste Saison freuen, auf jene Zeit in der es dann wieder schmackhafte Früchte aus heimischem Anbau gibt. Und genauso heißt es: Andere regionale und saisonale Leckereien aus der Heimat genießen wie beispielsweise die gesund-saftigen Brombeeren. Regional und Saisonal: Einfach die bessere Wahl. In vielen Belangen.
Saisonkalender und Einkaufshelfer
Daher heißt es: Öfter mal wieder auf den Saisonkalender schauen. Der hier abgebildete, übersichtliche Saisonkalender kann beim Verbraucherinformationsdienst aid in Originalgröße heruntergeladen werden: Saisonkalender des aid als PDF. Vielleicht schmückt er in Zukunft so manchen Kühlschrank und hilft bei der regionalen und saisonalen Auswahl von Obst und Gemüse. Auf der Seite „was wir essen“ gibt es übrigens einen praktischen Saisonkalender als Einkaufshelfer. Weiterlesen…
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Text: Jürgen Rösemeier
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