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Gelagerte Lebensmittel
Vorratshaltung

Woran erkenne ich schlecht gewordene Lebensmittel?

Jedes Jahr werden in Deutschland riesige Mengen an Lebensmitteln weggeschmissen. Vieles davon hat das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten, wäre aber eigentlich noch essbar gewesen. Wie vermeiden wir diese Lebensmittelverschwendung? 

Darauf kommt es bei der Vorratshaltung an

Einen gut gefüllten Vorratsschrank zu haben schadet nicht, das hat vor allem auch die Corona-Pandemie gezeigt, bei der viele erkrankte in häusliche Quarantäne mussten und nicht selbst einkaufen gehen konnten. Sogar die Bundeszentrale für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe empfiehlt, immer einen Vorrat für mindestens 10 Tage im Haus zu haben, bestehend aus Getränken und genügend Lebensmittel, um am Tag mindestens 2.200 Kalorien zu sich nehmen zu können. Doch wie stelle ich sicher, dass der Vorrat noch frisch und bedenkenlos genießbar ist?

Nahrungsmittel müssen verbraucht werden, bevor sie schlecht werden. Ansonsten landen Sie im Mülleimer und tragen zu einer großen Lebensmittelverschwendung bei. Allein in Bayern enden jedes Jahr etwa 70 kg Lebensmittel pro Person im Abfall. Oft werden dabei auch Dinge weggeschmissen, die eigentlich noch vollkommen in Ordnung und essbar sind.

Vorsicht bei abgelaufenem Verbrauchdatum

Gekaufte Lebensmittel können beispielsweise durch zu viel Feuchtigkeit, zu warme, zu kalte oder zu lange Lagerung schimmeln, faul, sauer oder ranzig werden. Dann können sie nicht mehr verzehrt werden. Auch eine unzureichende Kühlung oder Erhitzung beim Kochen kann dafür sorgen dass unser Essen nicht mehr verzehrt werden sollte. Dadurch können sich in der Nahrung nämlich gefährliche Krankheitserreger ausbreiten, die zu Lebensmittelinfektionen- und Vergiftungen führen.

Häufig orientieren wir und bei der Frage, ob Lebensmittel noch essbar sind oder nicht am Mindesthaltbarkeitsdatum. Jedes Produkt hat dieses Datum aufgedruckt und es gibt Auskunft darüber, bis wann im ungeöffneten Zustand und korrekter Lagerung Geruch, Konsistenz, Farbe und Geschmack unverändert bleiben. Leicht verderbliche Lebensmittel besitzen dagegen auch noch ein Verbrauchsdatum. Dabei handelt es sich um ein Verfallsdatum, was bedeutet, dass Lebensmittel nach Ablauf des Verbrauchsdatums nicht mehr in den Verkehr gebracht werden dürfen. Dann ist das Risiko einer Gesundheitsgefahr nämlich zu hoch, selbst wenn auf den ersten Blick keine Veränderung festgestellt werden kann.

Das ist der Unterschied zwischen Mindesthaltbarkeit und Verbrauchsdatum

Mindesthaltbarkeitsdatum

Anders als beim Verbrauchsdatum müssen nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums die Lebensmittel nicht unbedingt entsorgt werden. Vor allem trockene Produkte wie Nudeln, Reis oder Mehl sind noch lange nach Ablauf des Datums bedenkenlos essbar, ausgenommen davon sind allerdings Vollkornprodukt, da diese durch enthaltenes Fett schneller ranzig werden. Nach dem Verbrauchsdatum sollten vor allem Fisch und Fleisch nicht mehr gegessen werden und auch bei bereits fertig geschnittenen und gewaschenen Salaten ist dann Vorsicht geboten. Schimmelpilze können an einem grünlich-weißen Belag erkannt werden. Bei Obst, Gemüse, Kartoffeln, Kompott, Säften, Konfitüren, Brot und Käse ist der Schimmel ein Zeichen dafür, dass das Nahrungsmittel entsorgt werden sollte.

Woran erkenne ich schlecht gewordene Lebensmittel noch?

Auch Gemüse-, Obst-, Fisch- und Wurstkonserven sind nicht unendlich haltbar und müssen irgendwann weggeworfen werden. Zeigt die Dose Beschädigungen wie Beulen oder eine Wölbung, sollte sie vorsichtshalber direkt entsorgt werden. Denn hier haben sich vielleicht schon krankheitsverursachende Bakterien ausgebreitet. Verunreinigungen und Klumpen können dagegen bei trockenen Lebensmitteln wie Mehl darauf hinweisen, dass sie nicht mehr gegessen werden sollten. Kochschinken, der angefangen hat zu schimmeln, muss ebenfalls weggeschmissen werden. Bei rohem Schinken kann die geschimmelte Stelle aber einfach großzügig entfernt werden und der wird wie gewohnt gegessen. Auch bei Hartkäse kann eine schimmelige Stelle abgeschnitten werden, nicht aber bei Weich-, Frisch- und geriebenem Käse. Gemüse, dass im Kühlschrank schrumpelig geworden ist oder nicht mehr knackig ist, kann auch immer noch gegessen werden. Nur wenn Schimmel sichtbar wird, muss es in den Abfall.

Schimmlige Kartoffeln

So lagern sie Lebensmittel am besten

Der Kühlschrank eignet sich ideal für die Lagerung von frischen und leicht verderblichen Lebensmitteln. Und wer beim Einkauf eine Kühltasche dabeihat, geht bei der Frische der Nahrung auf Nummer sicher. Fisch und Fleisch sollten im unteren Bereich des Kühlschrankes Platz finden, Milchprodukte kommen darüber. Ganz oben kommen Käse und Reste rein und Gemüse sowie Obst kommen ins Gemüsefach. Im Gefrierfach oder der Gefriertruhe bleibt Nahrung mehrere Monate haltbar. Länger haltbare Dinge wie Zucker, Salz, Mehl, Vollkonserven, Reis, Nudeln oder Cerealien können in einer Speisekammer oder in Vorratsschränken bei 15 bis 20 Grad Raumtemperatur trocken und dunkel aufbewahrt werden. Hier sollten die Mindesthaltbarkeitsdaten der gelagerten Produkte aber regelmäßig kontrolliert werden, um sie rechtzeitig aufbrauchen zu können.

Quellen: Bundeszentrale für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, Bilder: Depositphotos/Valerii_Honcharuk, ryzhov, AB7272, Text: Fatma Cevik