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Nix Fair Trade!

Kakao-Bauern leben oft in bitterer Armut

Kakao und Schokolade steht ganz weit oben auf der Leckerliste der Süßigkeiten. Was aber kaum einer weiß: Westafrikas Kakaobauern leben in bitterer Armut.

In Deutschland wird es wohl keinen Haushalt geben, der nicht in irgendeiner Ecke einen Riegel aus Schokolade und Kakao liegen hat. Schon alleine aus medizinischer Sicht lohnt sich der Biss in die Schokolade aus wertvollem Kakao. Neue Studien weisen darauf hin, dass die Flavanole in dunkler Schokolade besonders gut fürs Herz sind. Es bleibt aber dennoch die Frage, nachhaltiges Naschen, können Schokolade und Kakao wirklich glücklich machen? Die Kakaobauern in Westafrika macht sie jedenfalls nicht glücklicher. Im Gegenteil. Nach dem neuen Cocoa Barometer leben Westafrikas Kakaobauern meist in extremer Armut. Selbst laufende Initiativen und Programme reichen nicht aus, um den Herausforderungen in den Anbauregionen von Kakao gerecht zu werden. Gründe der Armut sind laut Barometer die unfaire Verteilung der Wertschöpfung und Marktmacht. Große Namen machen das große Geld, ohne an die kleinen Bauern zu denken: Nestlé, Mars, Ferrero und Mondelez.

Kakao verheißt große Macht für Großkonzerne

„In der Elfenbeinküste müssten die Einkommen vieler Familien etwa vervierfacht werden, damit deren Tageseinkommen auf umgerechnet 2 US-Dollar pro Kopf angehoben wird und sie oberhalb der international definierten Armutsgrenze leben können“, so der zweite Autor der Studie, Friedel Hütz-Adams vom SÜDWIND-Institut.

Kakao ist also in Westafrika Segen und Fluch zugleich und bedeutet für die Menschen dort viel Unglück wie inakzeptable Arbeitsbedingungen und Menschenrechtsverletzungen in Form von Kinderarbeit. Beim großen Spiel um Macht und Geld wie hier im Bereich Kakao sollten nach Meinung der Studie alle Beteiligten der Wertschöpfungskette zusammenarbeiten, um eine wirklich nachhaltige Kakaowirtschaft ohne Opfer aufzubauen. Antonie Fountain, Co-Autor des Cocoa Barometers kommt zu der Schlussfolgerung: „Wenn sich der Kakaosektor nicht fundamental verändert, dann wird es in Zukunft keine Kakaobäuerinnen und Kakaobauern mehr geben.“

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Textquelle: SÜDWIND e.V. , Zentrum der Gesundheit, Bildquelle: Depositphotos: pixbull, Autor: Ulrike Rensch