Kinderkleidung ohne Giftstoffe: So gehen Sie auf Nummer sicher!
Eltern sein bedeutet ein hohes Maß an Verantwortung zu übernehmen. War man vorher vor allem für sich selbst verantwortlich, muss man nun auch Verantwortung für das neue Familienmitglied übernehmen. Die Verwendung gesunder Textilien und der Kauf von Kinderkleidung ohne Giftstoffe gehören auch dazu.
Unbeschwert spielen ohne Giftstoffe © Ingram Publishing/Thinkstock
In den Händen der Eltern: gesundes Umweltbewusstsein
Mit der Geburt eines Kindes ist für Eltern nahezu nichts mehr so wie es vorher war. Der Alltag erhält einen ganz neuen Rhythmus und Eltern wollen alles tun, damit das Baby gesund wachsen und glücklich groß werden kann. Unter anderem gehört auch dazu, dass die Erziehung ein gesundes Umweltbewusstsein fördert. Bis das Neugeborene jedoch alt und reif genug ist, liegt der nachhaltige Umgang in den Händen der Eltern und dies hat viele Facetten.
Jeder Einkauf zählt. © mandygodbehear/iStock/Thinkstock
Achtung! Giftstoffe in Kinderkleidung durch Schädlingsbekämpfungsmittel
So manche Kinderkleidung ist voll von giftigen Inhaltsstoffen, die sich oft schon durch einen beißenden Geruch bemerkbar machen. Allerdings können viele Giftstoffe erst durch Analysen diverser Testinstitute wie Öko-Test oder Stiftung Warentest entdeckt werden.
Ursache für die gesundheitsgefährdeten Inhaltsstoffe in den Kindertextilien ist oft nicht die erst die Verwendung von Bleichmitteln oder Hilfsstoffen, sondern in vielen Fällen der Herstellungsprozess von Garnen, da beim Anbau von Baumwolle nicht selten verschiedenste giftige Dünge- und Schädlingsbekämpfungsmittel eingesetzt werden. Hinzu kommen weitere Missstände im Herstellungsprozess. Vor kurzem erst drangen Meldungen der Firma „Primark“ an die Öffentlichkeit, bei denen Näher in die Kleidungsstücke Hilferufe eingenäht hatten. Die Arbeitsbedingungen sind teils menschenunwürdig und die Bezahlung entspricht nicht der Leistung, was kein Wunder ist angesichts der billig hergestellten und verkauften Waren.
Greenpeace testete Kinderkleidung internationaler Modemarken
Teure Kleidung lohnt sich nicht - Der Greenpeace-Test macht es deutlich: Teure Kinderkleidung ist nicht sauberer produziert als billige © Fuse
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat im Rahmen ihrer Detox-Kampagne 82 Kleidungsstücke zwölf internationaler Modefirmen getestet. Dabei fanden die Umweltschützer in jedem getesteten Stoffe per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC) oder sogenannte Weichmacher, Nonylphenolethoxylate (NPE). Einige dieser Stoffe sind hormonell wirksam oder krebserregend.
So enthielt ein in Deutschland gekauftes T-Shirt der Modekette Primark 11 Prozent Weichmacher (Phthalate), in einem Baby-Body der Firma American Apparel waren 0,6 Prozent Weichmacher enthalten. Ginge es hier um Kinderspielzeug, dann wären beide Werte unter EU-Recht verboten, diese Regelungen greifen jedoch nicht für Kinderkleidung.
Das Fazit: "Teure Klamotten sind nicht sauberer produziert als billige. Der teure Kinderbadeanzug von Burberry war genauso belastet wie der billige von Primark. Der Badeanzug von Adidas war sogar am stärksten verunreinigt. Wir fordern diese Firmen auf, saubere Kleidung herzustellen und Kinder und Umwelt besser zu schützen," sagt Manfred Santen, Chemie-Experte von Greenpeace.
Eine Kurzusammenfassung aller getesteter Marken und ihre giftigen Chemikalien finden Sie in „Kleine Monster im Kleiderschrank“.
Kinderkleidung bedenkenlos kaufen: Worauf Sie achten sollten!
Positiv ist jedoch, dass sich bekannte und große Hersteller der Produktion giftfreier und fair produzierter Kleidung angenommen haben. Diverse Gütesiegel sind Garanten dafür, dass die Kinderkleidung bedenkenlos gekauft werden kann. Bestes Beispiel hierfür ist das BIO-Siegel auf Kinderkleidung von Vertbaudet, das auf dem GOTS-Label basiert und neben dem biologischen Anbau beispielsweise auch die Zahlung von Mindestlöhnen garantiert. Vertrauen können Eltern ebenso dem Schweizer Bio-Label bioRe. Weit verbreitet ist das Siegel Öko-Text, das hinsichtlich der Schadstoffe ein guter Richtwert ist, jedoch nimmt es lediglich das Endprodukt in Augenschein und kontrolliert nicht einen nachhaltigen und fairen Herstellungsprozess.
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Quelle: Greenpeace / Text: Christina Jung und Ulrike Rensch