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Ich-Botschaften kommen bei Kindern an: Die richtige Kommunikation sorgt für Harmonie in der Familie
Vorwürfe wie „Warum kommst Du zu spät“ oder „Räume Deine Zimmer auf“ sorgen nicht selten für Missstimmung zwischen Eltern und Kinder. Sender und Empfänger kommunizieren auf einer unterschiedlichen Ebene und die Botschaft kommt beim Nachwuchs oft anders an als sie gemeint ist. Besser ist das Mitteilen von Ich-Sätzen, die eine emotionale Ebene ansprechen.
Schnell wird aus einer gut gemeinten Kommunikation zwischen Eltern und Kind ein vorwurfsvolles Hin und Her. „Warum bringst Du so schlechte Noten mit nach Hause?“ Solche Sätze sind oft der Startschuss für einen nervigen und anstrengenden Streit. Die Ursachen dafür liegen eigentlich auf der Hand. Das Kind fühlt sich in die Defensive gedrängt und gegen die Vorwürfe kann es keine sachlichen Argumente anbringen. Die Diskussion driftet ab und wird zu einem Streitgespräch, das aus dem Ruder läuft.
Besser ist es, Botschaften in die Ich-Form zu verpacken. Teilen Eltern ihren Kindern in Ich-Sätzen ihre Bedenken mit, wird dem Kind besser klar, welche Gefühle ihr Verhalten bei anderen auslöst. Anstatt Vorwürfe zu verteilen, kommt es besser an, wenn Eltern folgende Formulierung wählen: „Ich mache mir bei deinen Noten Sorgen, dass Du später nicht Deinen Traumberuf ausüben kannst!“ In diesem Satz stecken Emotionen, nämlich die Sorge des Elternteils um die Zukunft und eine Anteilnahme, nämlich dem Wunsch, dass das Kind später den Beruf findet, der ihn erfüllt. Weiterhin versteht das Kind, warum die Eltern die schlechten Noten nicht akzeptieren wollen.
Keine persönlichen Angriffe
Die Du-Form ist immer eine direkte Kommunikationsform, die sich auf den Empfänger, in diesem Fall das Kind, vorwurfsvoll auswirken kann. Ich-Sätze dagegen führen zu indirekten Botschaften, die den Seelenzustand des Senders beschreiben und vermitteln, was die Beweggründe dafür sind.
Das Horror-Szenario: Der Streit unter Kindern ©Stockbyte
Versuchen Sie bei der Kommunikation mit Ihrem Kind deeskalierend zu wirken. Diskussionen müssen sein, aber ohne persönliche Angriffe. Das Kind lernt von seinen Eltern, wie es sich bei verbalen Auseinandersetzungen zu verhalten hat. Werden Diskussionen abgewürgt oder münden sie in unsachlichen Streitereien, wird ein Kind dies auch im späteren Leben übernehmen und unter Umständen Schwierigkeiten haben, sich in Schule, Beruf oder Partnerschaft sozial verträglich auseinandersetzen zu können.
Diskutieren will gelernt sein und Eltern sind nun einmal die entscheidenden Personen, die das Sozialbild des Kindes prägen. Eltern sind Vorbilder und haben einen großen Anteil daran, wie sich ihre Kinder im späteren Leben verhalten werden.
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Text: Peter Rensch
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