Warum Holz arbeitet und wie es verarbeitet wird
Bäume und Wälder beeinflussen seit Jahrmillionen das Leben der Menschen. In vielen Kulturen, etwa bei Germanen, Kelten oder Römern, hatten Bäume eine spirituelle Bedeutung. Die Menschen begannen jedoch bald damit, Pfahlbauten, Schilde, Bögen, Schiffe, Alltagsgegenstände und vieles mehr aus Holz herzustellen. Holz arbeitet und das kann zu einem Problem werden.
Warum „arbeitet“ Holz eigentlich?
Heiliger Georg im Kampf mit dem Drachen, von Tilman Riemenschneider um 1490/1495 aus Lindenholz. Bild: Andreas Praefcke | Wikimedia Commons
Redewendungen wie „Holz arbeitet“ verdeutlichen, dass dieser Werkstoff im Gegensatz zu vielen anderen immer lebendig und beseelt wirkt. So unterschiedlich wie die Möglichkeiten der Nutzung von Holz sind seine verschiedenen Arten und Eigenheiten.
Doch Holz ist nicht gleich Holz. Das gilt sogar beim selben Stück Holz, wenn der Feuchtigkeitsgehalt sich unterscheidet. Beispielsweise, wenn ein gefällter Stamm im regnerischen Herbst im Wald liegt oder er bearbeitet als Scheit in einem Schuppen aufbewahrt wird. Holz nimmt Feuchtigkeit auf und kann sie wieder abgeben. Größe, Gewicht und Dehnbarkeit von Holz können dadurch beeinflusst werden. Auf die Festigkeit von Holz wirken neben der Feuchtigkeit auch seine Struktur und sein Alter ein. Welchen Effekt die Richtung der einwirkenden Kraft auf das Holz hat, kann jeder selbst erfahren, wenn er versucht, einen Stamm quer zur Wuchsrichtung zu spalten. Die erwähnte Festigkeit hängt überdies mit der Breite der Jahresringe und dem Auftreten von Ästen zusammen.
Material mit 1.000 Gesichtern – Kernholz und Splintholz
So wie Menschen altern und sich im Laufe des Lebens verändern, wechselt Holz die Konsistenz – und sogar die Farbe! Bei vielen Holzarten ist beispielsweise das Kernholz dunkler gefärbt. Es befindet sich von außen nicht sichtbar im Inneren des Stammes. Insgesamt lässt sich sagen, dass Kernholz durch unterschiedliche Prozesse (Verschließen der Hoftüpfel, Verthyllung) entsteht. Deren Ursache ist die Unterbrechung der Wasserleitbahnen und damit das Absterben der Zellen. Die Verkernung eines Baumes kann aber nicht nur durch natürliche Prozesse, sondern auch durch Verletzungen hervorgerufen werden. Ist das Kernholz schön gemasert, aber rar, wie bei der Buche, wo der Kern etwa 10 bis 30 Prozent des Stammes ausmacht, ist es dementsprechend begehrt und teuer. Ummantelt wird das Kernholz vom aktiven, wachsenden Splintholz. Darin finden Wasser- und Nährstofftransporte sowie Speicherungsprozesse statt.
Der Rotkern dieser Buchenstämme setzt sich klar vom helleren Splintholz ab.
Die wichtigsten Holzarten und ihre Verwendung: Fichte, Kiefer, Buche
Unter den vielen weltweit verfügbaren Holzarten eignen sich einige besser als andere, um Produkte vom Bleistift bis zum Kleiderschrank herzustellen. Weltweit werden Fichten am intensivsten genutzt. Verarbeiter nutzen sie für Brennholz, Zellstoff und Möbel ebenso wie für feinere Arbeiten, etwa als Resonanzboden für Instrumente. Die in der Nährstoffversorgung recht anspruchslosen Fichten bilden Nadeln, Zapfen und Samen aus.
Winterliche Fichten mit unter dem Schnee hervorhängenden Zapfen. Bild: pixabay.de
Ebenso wie die Fichte gehört die Kiefer zu den Weichhölzern und ist bei der Verarbeitung äußerst populär. Weichholz ist leichter und nicht so dicht wie Hartholz. Es lässt sich zudem einfacher bearbeiten (etwa bei der Nageldurchdringung), ist jedoch nicht so langlebig. Charakteristisch für die Kiefer ist die tief gefurchte, meist rotbraune Borke. Die gerade und schnell wachsende Kiefer, welche neben der Fichte das wichtigste Nutzholz liefert, wird am Bau, als Brenn- und Furnierholz oder für Spanplatten verwendet. Auch für Möbel wird die weltweit in ihren Gattungsausprägungen unterschiedliche Kiefer häufig eingesetzt.
Blickt man zu den Harthölzern, ist dort die in ganz Mitteleuropa verbreitete Buche als wichtiges Nutzholz zu nennen. Sie ist durch ihren anfangs silbergrauen, glatten und dünnen Stamm sowie die kurzstieligen, eiförmigen Blätter leicht zu erkennen. Ihr Holz ist hart, kaum elastisch und abriebfest. Deshalb verwenden die Hersteller es für Kindermöbel und Spielzeug, wie etwa Kubb-Hölzer, die auch im Freien eingesetzt werden. Außerdem dient es für Böden (etwa Parkett), Eisenbahnschwellen, Sperr- und Brennholz, Buchen-Restbestände werden wie bei anderen Holzarten auch in Span- und Faserplatten umgearbeitet.
Kirsche, Robinie, Eiche
Ebenfalls beliebt ist das Holz des Kirschbaums, welcher durch seine markanten, in Rosa und Weiß prangenden Blüten bekannt ist, etwa vom japanischen Kirschblütenfest. Kirschholz ist aufgrund seiner homogenen Oberflächenstruktur leicht polierbar und besitzt einen warmen Rotton. Daher war es beispielsweise bei Jugendstil- oder Biedermeier-Möbeln populär. Allerdings dunkelt Kirsche teils massiv nach. Das kaum quellende Edelholz nutzen Hersteller für Verkleidungen wie beispielsweise Türrahmen, ganz allgemein findet man es beim Innenausbau, jedoch auch bei Furnieren und Accessoires. Wie verschiedene, populäre Holzarten im Innenausbau wirken, illustriert das Fachmagazin Schöner Wohnen übrigens anschaulich auf seiner entsprechenden Themenseite.
Immer mehr in Mode kommt bei Ausstattern und Verarbeitern die biegsame, gegen Fäule widerstandsfähige gewöhnliche Robinie. Sie wird aufgrund des ähnlichen, traubenförmig weißen Blütenstandes auch „Pseudo-Akazie“ genannt. Die gewöhnliche Robinie besitzt eine längsrissige, häufig tief gefurchte Borke und liefert ein äußerst hartes, dennoch biegsames Holz. Verwendet wird die ursprünglich aus Nordamerika stammende Robinie, die seit dem 17. Jahrhundert auch in Europa angebaut wird, im Bergbau (Stützen in Stollen), beim Schiffsbau, in der Landwirtschaft (Stickel beim Weinbau) oder bei Gartenmöbeln. Eher für Möbel im Innenausbau wird die dunkle Robinie verwendet, da sie vom Farbton Nussbaumoberflächen ähnelt. Sie hat die Eigenheit, durch gezieltes Ölen und Wachsen sehr unterschiedliche Färbungen zu erhalten, etwa gelbliche oder rötliche Farbtöne.
Mit 400 bis 600 Arten bietet auch die weltweit verbreitete Eiche nicht nur ein vielfältiges Erscheinungsbild, sondern auch mannigfaltige Einsatzmöglichkeiten. Das feste, widerstandsfähige, ringporige Holz wird aber auch im Fahrzeug-, Boots- und Schiffbau oder im Garten- und Landschaftsbau vielfältig genutzt. Früher fertigten die Menschen zudem Fachwerkhäuser und Altäre mit Eichenholz an. Das Holz des symbolträchtigen, einst religiös verehrten Baumes ist überdies für die Inneneinrichtung beliebt.
Stamm und Wurzeln einer Eiche
Selbstverständlich gibt es noch viele weitere Holzarten, doch sie würden den Rahmen des Artikels sprengen wie Baumwurzeln den Asphalt.
Aktuelle Gefahren für Wälder
Der erste größere Eingriff der Menschen in das Ökosystem, den man vielleicht sogar vom Weltall aus gesehen hätte, war vor Jahrhunderten die Abholzung von Wäldern rund um die Küsten des Mittelmeeres. Doch nicht nur dort wurde Holz für Schiffe in Massen benötigt. Zahlreiche Wälder weltweit wurden und werden gerodet, um das Land urbar und deren Holz zu Geld zu machen. Die Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen e.V. (DGVN) nennt
- die Erhöhung klimaschädlicher Emissionen durch Abholzung,
- die Bedrohung der Artenvielfalt („Biodiversität“),
- die Zerstörung von Lebensraum und Lebensform indigener Völker durch den Abbau von Tropenhölzern sowie
- die Verschärfung der sozialen Probleme durch die fehlende Verteilungsgerechtigkeit
als die vier wesentlichen Folgen massiver, weltweiter Rodungen. Neben den bereits genannten Absichten dahinter wirft heutzutage die Nutzung entsprechender Flächen für Ölpalmen-, Soja- oder Eukalyptusplantagen für die Papierproduktion sowie die Verwendung als Rinderweiden Probleme auf. Durch die riesigen Monokulturen kann massiver Schädlingsbefall entstehen oder die Pestizide gegen die Schädlinge vergiften die Umwelt – und schaden so Menschen, Flora und Fauna.
Abgeholzte Fläche mit Resten des einstigen Baumbestands. Foto: pixabay.de
Welche Umweltzeichen garantieren nachhaltige Forstwirtschaft?
Es gibt mittlerweile viele Regierungen, Unternehmen und Organisationen, die sich für eine faire und ökologische Nutzung der Waldbestände stark machen. Zudem helfen einige Umweltzeichen und Zertifizierungen den Menschen herauszufinden, ob Herkunft und Herstellung von Holzprodukten überprüft wird.
Ein wichtiges Umweltzeichen ist das Forest Stewardship Council (FSC). Es steht für eine rundum nachhaltige Nutzung unserer Wälder und berücksichtigt dabei soziale, ökonomische und ökologische Aspekte nach internationalen Standards. Daher wird es auch von nachhaltig ausgerichteten Firmen wie dem bayrischen Versandhändler memo AG genutzt, um die ökologische, nachhaltige Herstellung der Hölzer ihrer Produkte zu bestätigen. Das FSC-Zertifikat ziert daher nicht nur die Startseite des Online-Shops memolife.de, mit dem sich der traditionsreiche faire Händler an seine Privatkunden wendet. Zahlreiche Möbel, beispielsweise für Entspannung und Spiel im Garten, sind dort aus FSC-zertifiziertem Holz.
Der Blaue Engel, ein sehr bekanntes deutsches Umweltzeichen seit über 35 Jahren, zeichnet 12.000 Produkte von 1.500 Unternehmen aus. Um die Umweltfreundlichkeit zu gewährleisten, wird bei der Beurteilung der gesamte Lebensweg eines Produktes betrachtet. Ein FSC-Zertifikat bei der Holzgewinnung ist dabei ein wichtiger Baustein. So fördert auch der Blaue Engel die Verwendung von Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft und von emissionsarmen Holzwerkstoffen. Allerdings ist er eher bei Papeteriewaren zu finden.
Neben den genannten Umweltzeichen unterliegt auch die Herstellung in der EU strengeren Richtlinien als anderswo. Ein Beispiel dafür ist die EU-Holzhandelsverordnung. Käufer von Holzprodukten, die eine nachhaltige Verarbeitung von Holz schätzen, sollten insgesamt auf
- entsprechende Labels,
- dessen Herkunft sowie
- die genutzte Holzart achten.
Langlebige, ökologisch und fair hergestellte Holzprodukte
Jeder, der nicht selbst aus Holz Alltagsgegenstände oder gar Kunstwerke erschafft, wie der Däne Thomas Dambo, kann sich beim Kauf von Papier, Spielzeug und anderen Holzprodukten auf die genannten Umweltzeichen verlassen. Wer sich als Konsument dafür entscheidet, unterstützt den Lebensraum für Tiere und indigene Völker, beugt Waldbrandgefahr vor, da in stark bewachsenen Waldregionen doppelt so viel Niederschlag herrscht wie in kahlen Gebieten und fördert die Bindung des von uns Menschen im Übermaß ausgestoßenen CO2. Dieses wird zu etwa 25 Prozent von Bäumen und vom Boden absorbiert.
Solche Tatsachen überzeugen mehr und mehr Menschen, ökologisch und fair hergestellte Holzprodukte zu erwerben. Für die kommenden, schönen Tage wollen viele zum Beispiel ihren eigenen Garten mit neuen Möbeln ausstatten. Mit etwas Glück könnte diese Neuausstattung passend zum Frühlingsbeginn der erwähnte, nachhaltige Händler memo übernehmen. Die memo AG feiert 2016 bereits 25 Jahre ökologische Tradition und bietet allen Interessierten monatlich neue Jubiläums-Gewinne. Im März können sich drei eingetragene Gewinner je ein nachhaltiges Gartenmöbel-Set im Wert von 1.500 Euro aus dem Sortiment der memo AG selbst zusammenstellen.
Das Gartenmöbel-Set „Cansa“ mit dem Gartentisch, vier Gartensesseln und einer Bank aus FSC-zertifizierter Robinie ist ein Preis-Beispiel und bei der memo AG für rund 1.300 Euro erhältlich.
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Quelle: memo AG, Bild: memo AG, flickr CC-BY-SA-2.0/Denny Ohnesorge, unsplash.com/kevin Young, depositphotos/digoarpi, Autor: red