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Mit dem Zug fahren ist besonders in der Schweiz umweltfreundlich.

Umweltfreundliche Mobilität. Zug fahren ist umweltschonender als Auto oder Flugzeug zu benutzen.

Nachhaltigkeit im öffentlichen Verkehr

Zug fahren schont die Umwelt und ist nachhaltig

Mobilität ist des Deutschen höchstes Gut. Zug fahren ist eine umweltschonende Alternative und eine Nervenschonende noch dazu. Keine Staus, keine Hektik. Doch wie grün ist man wirklich mit dem öffentlichen Verkehr unterwegs?

Wenn einer eine Reise tut, steht nicht nur der ökologische, sondern auch der soziale Aspekt der Nachhaltigkeit im Vordergrund. Für den Passagier ist somit nicht nur die Frage nach der Umweltverträglichkeit ein Thema. Er will auch wissen, wie erschwinglich, schnell und sicher das gewählte Verkehrsmittel ist oder wie anstrengend sich die Reise gestaltet.

Die Wahl der Eisenbahn bietet gleich mehrere Vorteile: Auf vielen europäischen Strecken ist die Fahrt mit Hochgeschwindigkeitszügen die praktischste Alternative, denn sie sind auf Strecken zwischen 200 und 900 Kilometer die schnellste Option. Oft dauert auf diesen Distanzen eine Reise mit dem Flugzeug länger, vor allem wenn die Anfahrt zum Flughafen, Sicherheitskontrollen und Wartezeiten einkalkuliert werden. Fliegt man zum Beispiel von Frankfurt nach Paris, verbringt man lediglich ein knappes Drittel der Gesamtzeit in der Luft - den Rest wartend. Zudem gehört das Reisen in Hochgeschwindigkeitszügen, laut einer Unfallstatistik verschiedener Verkehrsmittel hinsichtlich tödlicher Unfälle pro Milliarden Passagierkilometer, zu den sichersten Arten.

Die Schweiz: Vorbild für nachhaltige Mobilität

Bis in zehn Jahren sollen in Europa 20 Prozent der Energie aus erneuerbaren Quellen kommen. Nebst diesem Ziel, das die Regierungsspitzen der Europäischen Union auferlegt haben, wollen die Mitglieder des Schweizer Railteams ihre Treibhausgasemissionen im Vergleich zu 1990 um 30 Prozent senken. Railteam ist eine Allianz aus sieben europäischen Bahnen, die möglichst nahtlose Reisen im europäischen Hochgeschwindigkeitsverkehr anbieten. Sie entstand vor drei Jahren und auch die SBB gehört zu den Gründungsmitgliedern.

Laut Railteam fahren alle Züge der Mitgliedsunternehmen mit elektrischem Antrieb und stoßen somit während der Fahrt kein CO2 aus. Wie viel CO2 durch den Schienenverkehr jedoch trotzdem verursacht wird, ist eine Frage der Elektrizitäts-Erzeugung. Die Schweiz sei dabei ein Vorbild. Die Zugsreisenden fahren praktisch CO2-frei, da hydroelektrische Energie die Hauptenergiequelle für den Schienenverkehr ist. Das heißt, dass der Strom für den Bahnbetrieb weitgehend aus Wasserkraftwerken stammt.


Großer Teil des Verkehrs ist in der Schweiz auf Züge verlagert.

Viel Verkehr ist in der Schweiz auf die Schienen verlagert.

Die Bahnen erbringen schweizweit 16 Prozent der Verkehrsleistung im Personenverkehr und über 40 Prozent im Güterverkehr. Das Schweizer Bahnunternehmen SBB schreibt, dass die Bahnen jedoch nur 4 Prozent jener Energie beanspruchen, die der Verkehr insgesamt benötigt. Wenn Sie hundert Kilometer mit der SBB fahren, entspricht das einem Benzinverbrauch von lediglich einem Liter. Auch eine Güterlokomotive braucht umgerechnet nur 0,7 Liter Diesel, um eine Tonne Güter gleich weit zu ziehen. Anders ausgedrückt gelangen pro Tonne Fracht und Kilometer im SBB-Güterzug 14 Gramm CO2 in die Atmosphäre - beim Transport mit einem durchschnittlichen LKW 280 Gramm.

Jährlich verbrauche die SBB rund 2300 Gigawattstunden Energie in Form von Strom, Treib- und Brennstoffen. Der eigentliche Zugsverkehr benötigt vier Fünftel davon. Der Rest wird unter anderem für Beleuchtung, Strom für die Bahntechnik und für Heizungen benötigt. Das Reisen im Zug muss jedoch auch den steigenden Komfortbedürfnissen Rechnung tragen. Drahtlose Netzwerke (W-LAN), Stromanschlüsse am Sitzplatz oder Klimaanlagen machen das Bahnfahren zwar attraktiver, steigern jedoch auch den Energiebedarf und -verbrauch.

Innerhalb des Energiesparprogramms hat sich die SBB zum Ziel gesetzt, verschiedene Maßnahmen in den Bereichen Gebäude, Rollmaterial und Fahrbetrieb umzusetzen. So werden zum Beispiel Lokführer in energieeffizienter Fahrweise geschult. Zudem hat die SBB mit dem Schweizer Bund Zielvereinbarungen für die größten 130 Objekte, also Bahnhöfe, Verwaltungsgebäude und Werkstätten, geschlossen. Damit sei bis in fünf Jahren bereits eine CO2-Einsparung von 7.700 Tonnen möglich.

Laut einer Studie wird sich die Zahl der internationalen Reisen im Railteam-Netz bis in zehn Jahren um 50 Prozent erhöhen. Railteam geht davon aus, dass ein weiterer Anstieg der Fahrten eine Ersparnis von mehr als 170 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr bedeuten würde. Eine Fahrt mit der SBB verbraucht durchschnittlich vier mal weniger Energie und stößt 20 mal weniger CO2 aus als eine vergleichbare Reise mit dem Auto oder mit dem Flugzeug. Somit scheint es also doch zu stimmen: Der Kluge reist im Zuge.

In China erlebt der Schienenverkehr einen Boom ohne Gleichen. In zehn Jahren soll das chinesische Hochgeschwindigkeitsnetz 16.000 Kilometer umfassen. Die Weltbank spricht vom «größten Eisenbahnprojekt für den Personentransport, das jemals von einem Land auf die Beine gestellt wurde.» Auf 305 Milliarden Franken werden die Kosten für die Hochgeschwindigkeit allein geschätzt.

Und wie sieht es in Deutschland aus?

Die Deutsche Bahn kann nicht darauf verweisen, dass sie ausschließlich mit vergleichbar viel umweltfreundlicher Energie fährt. Als Berechnung zum CO2-Ausstoß ist direkt auf der Internetseite der Bahn zu lesen: «Der Vergleich zeigt: Auf allen Strecken ist die Bahn besonders umweltfreundlich unterwegs. Auf vielen innerdeutschen Strecken stößt sie pro Person und Kilometer verglichen mit dem Auto zwei Drittel weniger CO2 aus. Gegenüber dem Flugzeug können es sogar bis zu 75 Prozent weniger sein.» Eine einfache Rechnung nach diesen Informationen ergibt, dass demnach ein mit vier Personen besetztes Auto einen geringeren CO2-Ausstoß hat, als die Fahrt mit dem Zug. Selbst wenn die Anzahl der Personen und mitgeführtes Gepäck den Verbrauch eines Autos erhöht, so ist der Anreiz Zug fahren bezogen auf die CO2-Bilanz recht gering. Zwar bietet die Deutsche Bahn Firmenkunden auf Wunsch an, deren persönlichen Verbrauch an Strom aus regenerativen Quellen einzuspeisen, um somit CO2-frei zu reisen. Aber das scheint wenig umweltfreundlich im Vergleich zur Schweizer Bahn. Auch wenn laut Nachhaltigkeitsbericht die Bahn seit 1980 den CO2-Ausstoß um 25 Prozent reduziert hat.

Weitere Informationen zur Nachhaltigkeit des öffentlichen Verkehrs finden Sie hier:

  • Mit dem Reiseplaner der Deutschen Bundesbahn erfahren Sie, wie umweltfreundlich Sie im Vergleich zu Flugzeug oder Auto mit dem Zug durch Europa unterwegs sind. Einfach im Reiseplaner Abfahrt und Ankunft eingeben und auf den blauen Button UmweltMobilCheck klicken.
  • Unter dem Link zum Nachhaltigkeitsbericht erfahren Sie mehr zum Umweltengagement und den Umwelt-Zielen der Deutschen Bahn AG.

Quelle: nachhaltigkeit.org  und Deutsche Bahn AG