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Ökotest Pedelecs

©Öko-Test

Augen auf beim Pedelec-Kauf: Schlechte Technik und Giftstoffe

Pedelecs sind beliebt. Man kommt schweißfrei zur Arbeit, locker über so manchen Hügel und weniger mobile Menschen gewinnen eine völlig neue Lebensqualität. Grund genug für die Redaktion von Oekotest, die elektrisch getriebenen Zweiräder mal gründlich unter die Lupe zu nehmen. Ergebnis: Mangelhafte Technik im Billigsegment und giftige Phtalate.

„Günstige Pedelecs unter 2.000 Euro  sind zumeist ein echtes Sicherheitsrisiko“, schreibt Oekotest in der aktuellen März-Ausgabe zu einem ausführlichen Härtetest über die günstigen Zweiräder. Hinzu kommt eine hohe Schadstoffbelastung. Zu diesem Ergebnis  kommt das Verbrauchermagazin ÖKO-TEST, das zehn E-Bikes im Labor genau durchchecken hat lassen.

Gefährliche Sicherheitsrisikos

Wer mit seinem neuen Pedelec länger Spaß haben will und in Fragen der Sicherheit keine Kompromisse eingehen möchte, sollte mindestens 2.000 Euro ausgeben raten die Tester. Der Grund hierfür ist ein wahrer Härtest, bei dem Sattelstangen anbrachen, Felgen und Steichen sich auflösten, zwei Modelle im Test sogar davonrasten, wollte man nur den Ständer der Pedelecs zurückklappen. Ebenfalls bemängelt wurden teils zu schwache Bremsen, die ein erhöhtes Risiko im Straßenverkehr darstellen. Auch die Reichweite des Akkus unterschied sich teils erheblich und beendete bei manchen Pedelecs im Test das elektrische Fahrvergnügen nur allzu schnell.

Der ADFC rät: Pedelecs vor dem Kauf testen

Daher rät der ADFC, der Allgemeine Deutsche Fahrradclub, dazu – gleich ob Fahrrad oder Pedelec – eine ausgiebige Probefahrt durchzuführen. Die Probefahrt sollte über einige Kilometer gehen. Gereon Broil vom ADFC: „Nur so bekommt man eine Vorstellung davon, wie gut das Fahrrad in Kurven liegt, wie sich die neuen Bremsen verhalten oder die Schaltung funktioniert.“ Beim Bremsen rät der ADFC zudem zur Vorsicht: „Neue Bremssysteme können unerwartet stark verzögern, deshalb sollte man eine Vollbremsung mit ungewohnter Technik lieber abseits des Verkehrs probieren.

Giftige Phtalate in Lenkergriffen und Sattel 

Genau jene Stellen mit der der Pedelec-Fahrer ganz engen Kontakt hat, an den Lenkergriffen und am Sattel wurden in einigen Modellen krebserregende Phtalate festgestellt. Ein unangenehmer Gedanke, schwitzt man bei sportlicher Bike-Aktivität doch genau an diesen Stellen, wodurch sich die Poren weiten. Darüber hinaus fand die Oekotest-Redaktion polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, kurz PAK, die ebenfalls teilweise krebserzeugend sein können. In einigen Modellen fand das Labor auch noch hochgiftige zinnorganische Verbindungen.

Nur zwei Modelle, eines von Daimler und eines von Kalkhoff, erhielten den Segen der Ökotester. Mehr zu dem Test finden Interessenten im aktuellen Oekotest-Heft.

Quellen: Oekotest, ADFC / Text: Jürgen Rösemeier