Große Feuer werden traditionell am Johannis-Tag entzündet. Ursprünglich, um Dämonen zu vertreiben und für reiche Ernte zu bitten.
24. Juni ist Johannistag, ehemals heidnisches Fest der Sonnenwende
Schon lange vor dem heute christlichen Fest zur Geburt von Johannes dem Täufer, war der Tag von heidnischen Wurzeln geprägt. In der Johannisnacht, der eigentlichen Sommersonnenwende, wurden Heilpflanzen und -Kräuter wie das Johannis- oder Sonnenwend-Kraut gesammelt oder mit Feuer Dämonen vertrieben.
Ursprünglich lag die Johannisnacht auf dem Termin der astronomischen Sommersonnenwende, dem 21. Juni. Heute, im Zuge der mittelalterlichen Christianisierung und der Festlegung des 24. Dezembers als Geburtstermin Christi, findet das Fest zur Feier von Johannes dem Täufer am 24. Juni statt. Damit sollte nicht zuletzt das heidnische Fest im christlichen Europa an Bedeutung verlieren und verschwinden.
Doch noch heute werden in ländlichen Regionen, insbesondere in Süddeutschland Johannis-, oder Sommersonnwend-Feuer errichtet. Das Tiroler Sommersonnwend-Fest in Ehrwald ist mittlerweile sogar UNESCO-Weltkulturerbe im nordhessischen Eschwege ist ein jährliches 5-Tage-Fest und auch in den baltischen Staaten oder Skandinavien wird dieser Tag mit großen Johannis-Feuern zelebriert.
Ursprünglich war die Sommersonnenwend-Feier eines der wichtigsten Feste in einer landwirtschaftlich geprägten Kultur. Viel hing zu dieser Jahreszeit vom Wetter ab. Bis zu diesem Datum sollte es geregnet haben für das angebaute Getreide. So besagt eine alte Bauernregel «Vor Johanni bitt um Regen, nachher kommt er ungelegen». Selbst heute ist der Tag für die Landwirtschaft noch bedeutend. Johannis-Beeren und viele Nutzpflanzen wie das Sommer-Getreide sind dann in ihrer Reife-Phase, das Heu wurde – und wird – zu dieser Zeit eingefahren und bis zu diesem Datum konnte für die Ernte im Herbst noch gesät werden, Spargel und Rhabarber werden auch heutzutage bis zum Johannisfest geerntet.
Text: Jürgen Rösemeier-Buhmann