Luxushotels und Ferienwohnungen hinter sich zu lassen, bedeutet nicht nur ein individuelles Abenteuer, sondern schont auch noch die Ressourcen. Foto: Thinkstock.de
Camping: Hausen in naturnahen Zuständen
Der Sommer ist da und wer Urlaub machen möchte, macht dies im Hotel, in einer Privatpension, mithilfe von Plattformen wie Couchsurfing oder aber geht campen. Vorteil beim Campen: Man ist mittendrin. Statt klimatisierter Nächte im Hotel, spürt man den Sommerwind auf der Haut. Wer Lust auf ein Naturerlebnis hat, liegt mit Camping ganz richtig.
Wer mit Rucksack und Zelt unterwegs ist, muss es schon mögen, ohne Elektrizität, fließendes Wasser, bequemer Matratze und komfortabler Küche auszukommen. Das Schlafen im Zelt oder sogar im Freien bringt aber auch besondere Gefühle mit sich. Wo sonst lässt sich eine laue Sommernacht in diesem Maße genießen? Wo hat man einen freien Blick in den Himmel und kann die Sterne zählen? Und dann ist man auch noch mittendrin in den naturnahen Zuständen. Auf der einen Seite das Meeresrauschen, auf der anderen der Wald oder die Wildkräuterwiese.
Luxushotels und Ferienwohnungen hinter sich zu lassen, bedeutet nicht nur ein individuelles Abenteuer, sondern schont auch noch die Ressourcen. Mit einem Minimalverbrauch an Energie, ist Camping wohl der umweltfreundlichste Weg, den Urlaub zu verbringen.
Doch Camping ist nicht gleich Camping. Auf einem Luxus-Campingplatz herrscht anderes Flair als im Wald, wo man eine Nacht lang das Lager aufschlägt. Doch das Campen jenseits von Campingplätzen, das Wild Campen oder Freecamping ist nur in wenigen Ländern ausdrücklich erlaubt. Das gilt für Schweden, Schottland und Australien. In den meisten anderen europäischen Ländern wird es nur unter bestimmten Umständen geduldet.
In Deutschland gibt es für das Wild Campen im schlimmsten Falle mit einer Geldbuße. Wer aber nicht „campt“, sondern „lagert“, kann ungeschoren davonkommen. Denn „Lagern“ bedeutet, eine Rast zu machen und das ist erlaubt. Da die Übergänge aber fließend sind, empfiehlt es sich, statt eines Zeltes lieber nur eine Plane aufzuspannen oder gleich unter freiem Himmel zu schlafen. Eine Hängematte bietet eine abwechslungsreiche Alternative zur überstrapazierten Isomatte. Über mehrere Tage am gleichen Ort zu verweilen ist aus diesen Gründen auch weniger empfehlenswert.
Trotz, oder gerade wegen aller Liebe zur Natur, sollten bestimmte Dinge beachtet werden:
- Plätze sollten so hinterlassen werden, wie sie auch vorgefunden wurden. Das bedeutet: Keinen Müll zurücklassen und die lebende Pflanzen- und Tierwelt nicht schädigen.
- Aufgrund bestehender Brandgefahr sollte kein Feuer gemacht werden. Schon die Nutzung des Campingkochers birgt ein Risiko, weil es sich um offene Flammen handelt. Lieber nach ausgewiesenen Feuerstellen suchen.
- Auf das Campen in Naturschutzgebieten sollte man zum Schutz der Pflanzen- und Tierwelt verzichten. Handelt es sich um touristische Regionen, so ist es ohnehin schwierig, ungestört zu sein. Auch Jagdgebiete fallen als Übernachtungsort aus.
- Laute Musik und Gegröle stören die Lebewesen. Lärm sollte deshalb vermieden werden.
- Ein Campingklo gibt es nicht. Doch statt einen Baum für die notwendige Verrichtung zu instrumentalisieren, bietet sich ein selbst gegrabenes Loch an.
Wo findet man den besten Platz?
Neben Tipps von Freunden und Ortskundigen können auch Karten weiterhelfen. Openstreetmap, die gemeinschaftlich generierte Landkarte, liefert zum Beispiel sehr detaillierte Informationen über die Flächennutzung.
Je nachdem mit welchem Transportmittel man unterwegs ist, lässt sich die Gegend auch spontan vor Ort erkunden. Besonders geeignet ist hierzu das Fahrrad. Schneller als zu Fuß und unabhängig von anderen Verkehrsmitteln kann man fast in alle Ecken vordringen.
Wer dann doch irgendwann die Dusche und etwas mehr Komfort braucht, sucht sich einfach den nächstgelegenen Campingplatz. Bestimmte Campingplätze spezialisieren sich auf nachhaltigen Campingtourismus und haben eine „Ecocamping“-Auszeichnung.
Mehr Infos: http://wild-campen.de/
Text: Danijela Milosevic