Der Gartenrotschwanz ist Vogel des Jahres 2011. Leider ist seine Art vom Aussterben bedroht. Foto: NABU/Blickwinkel/McPhoto
Der Gartenrotschwanz: Vogel des Jahres vom Aussterben bedroht
Sein Name täuscht: Inzwischen ist der Gartenrotschwanz in den Gärten Deutschlands kaum mehr anzutreffen. Hilfe ist nötig, um den Erhalt des farbenprächtigen Vogels zu sichern. Um mehr Aufmerksamkeit auf diesen schönen Singvogel zu lenken, wurde er zum Vogel des Jahres 2011 gekürt.
Wer mag das nicht: Duftende Blumenwiesen, üppige blühende Obstbäume und leckeres Obst zum Naschen, dazu ein buntes, artenreiches Gartenleben voller Vögel, Schmetterlinge und anderer Insekten. An solch einem Ort lässt es sich prima verweilen und das Leben genießen – das finden nicht nur wir Menschen, sondern auch der Gartenrotschwanz. Doch seine Art ist bedroht. Der Gartenrotschwanz wurde daher zum Vogel des Jahres 2011 gekürt, um den Blick auf seine Gefährdung zu lenken, die Schutzbemühungen zu intensivieren und viele Fans für einen der schönsten Vögel Deutschlands zu gewinnen. Keck und mit kontrastreichem Federkleid kommt er daher, doch ist er in weiten Regionen Deutschlands sehr selten geworden.
Der Gartenrotschwanz ist ein typischer Singvogel. Der namensgebende rote Schwanz stand gleich für eine ganze Gattung parat: die Rotschwänze, Phoenicurus genannt. Zu ihren nächsten Verwandten zählen recht unterschiedliche Arten wie die Fliegenschnäpper, die Schmätzer oder auch das Rotkehlchen. Weltweit werden insgesamt elf Rotschwanz-Arten unterschieden, von denen zwei bei uns in Mitteleuropa leben: der Gartenrotschwanz und der Hausrotschwanz, beide umgangssprachlich einfach als Rotschwänzchen bezeichnet.
Der Gartenrotschwanz ist als Höhlen- und Halbhöhlenbrüter stark an alten Baumbestand gebunden und besiedelt primär lichte und trockene Laubwälder, Lichtungen oder Waldränder. Häufig ist er auch in Siedlungsnähe anzutreffen, so in Parkanlagen mit lockerem Baumbestand, stark begrünten Wohngebieten, Dorfrändern und Obstgärten. Die Nahrung besteht vornehmlich aus Insekten und Spinnen. Wehrhafte Insekten wie Bienen und Wespen werden weitgehend gemieden. Schmetterlinge spielen vor allem als Nestlingsnahrung eine Rolle.
Die Bestände des Gartenrotschwanzes sind trotz vereinzelter regionaler Erholungen spätestens seit Beginn der 1980er Jahre stark rückläufig. Von geschätzten 450.000 Brutpaaren ging der Bestand auf heute lediglich 150.000 Gartenrotschanz-Paare zurück. Als Hauptursachen dafür werden neben Lebensraumzerstörungen in den Brutgebieten vor allem tiefgreifende Veränderungen in den afrikanischen Überwinterungsgebieten, wie verstärkter Pestizid- bzw. Insektizideinsatz oder die folgenschwere Ausdehnung der Sahel-Zone angenommen.
Wer einen Garten hat und etwas zum Erhalt der Art beitragen möchte, kann bessere Lebensbedingungen in seinem Garten schaffen. Eine Aktion des NABU erklärt, wie: Aktion « GARTENrotschwanzOASEN»
Quelle: NABU
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