Ingenieure verbessern Müllentsorgung in Indonesien
Wir Menschen produzieren zu viel Müll. Was in Europa noch gut geregelt werden kann, wird in anderen Teilen der Welt zu einer akuten Gefahr für Umwelt und Gesundheit. Deutsche Ingenieure haben auf der indonesischen Insel Bali ein Projekt zum besseren Abfallmanagement durchgeführt.
Vier Jahre lang war Ingenieure ohne Grenzen e.V. in der Kleinstadt Tejakula. In dieser Zeit haben die Ingenieure die Einwohner über den richtigen Umgang mit Müll aufgeklärt und so zu einer Optimierung der Müllentsorgung beigetragen.
Durch Workshops und ein Pilotprojekt lernten die Menschen, wie Müll am besten gesammelt und beseitigt werden sollte. In Tejakula produzieren die 9.000 Einwohner zwar nur circa 130 Kilogramm Müll pro Jahr (Deutschland: 600 Kilogramm), jedoch verfügt die Stadt über kein ausgeklügeltes System zur Abfallentsorgung. So wurde der Unrat längst nicht überall abgeholt, auf der Deponie wurde er dann per Hand getrennt.
Müll wird einfach gesammelt und auf offener Straße verbrannt.
Müll einfach offen auf der Straße verbrannt
Angesichts der schier unmöglichen Aufgabe, 100 Tonnen im Monat zu trennen, wurde ein Großteil offen verbrannt – eine Belastung für die Umwelt und die Gesundheit der Menschen. Die Einwohner Tejakulas wurden daher zunächst über die vom Müll ausgehende Gefahr aufgeklärt und ihr Bewusstsein für Umweltbelange geschärft.
Die Kinder lernen schon wie man richtig mit Müll umgeht.
Vorteile für Umwelt, Gesundheit und Finanzen
Nicht nur die Natur und die Gesundheit der Menschen profitieren von der Verbesserung des Abfallmanagements, sondern auch der Geldbeutel. Eine Untersuchung der Ingenieure hat nämlich ergeben, dass 82% des Unrats recycelt werden können – bares Geld, denn die Stadt kann nun Wiederverwertbares verkaufen. Mit diesem Geld kann dann die Deponie optimiert werden.
Zentraler Aspekt des Projektes war die Hilfe zur Selbsthilfe. Alle Generationen waren an der Durchführung der Projekte beteiligt, so dass das notwendige Wissen zum Thema Müllentsorgung bei jedem einzelnen angekommen ist und weitergegeben werden kann.
Unterstützt wurde Ingenieure ohne Grenzen e.V. mit 10.000 Euro vom deutschen Ingenieurdienstleister Brunel GmbH, für den Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle spielt.
Hilfe zur Selbsthilfe, gemeinsam wird Müll gesammelt.
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Quelle: Brunel Service GmbH; Autor: kle
- Entwicklungshilfe