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Klimawandel: Der Schmetterling gewinnt
Ein Tagfalter lässt Hoffnung aufkeimen. Wie englische Forscher soeben berichteten, hat sich der Kleine Schönröschen-Bläuling, ein zierlicher Schmetterling, an den Klimawandel angepasst. Er vergrößerte in Großbritannien sein Verbreitungsgebiet in den vormals kühleren Norden und seine Larven haben sich auf andere Wirts- oder Futterpflanzen eingestellt.
Der Kleine Sonnenröschen-Blauling, Aricia agestis, hat seinen Namen aufgrund seiner Spezialisierung auf eine einzige Wirtspflanze – das Gelbe Sonnenröschen – erhalten. Diese zierliche Pflanze wächst nur in einer bestimmten Region Großbritanniens, vorzugsweise an warmen Südhängen. Forscher aus dem britischen York haben nun festgestellt, dass der Schmetterling nun weiter nördlich vorkommt und sogar andere Futterpflanzen akzeptiert. Ein Grund hierfür seien die nachgewiesen höheren Sommertemperaturen. Diese stiegen in den letzten 20 Jahren um fast ein Grad. Davon habe der Tagfalter profitiert und hat sich nun ein größeres Verbreitungsgebiet zugelegt. Zwar gibt es seine Wirtspflanze in den neuen Siedlungsgebieten nicht, doch der Gelbe Sonnenröschen-Bläuling greift für seine Eiablage seit jüngster Zeit auch auf andere Pflanzen zurück. Diese sind längst nicht so selten wie das Gelbe Sonnenröschen.
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Das Schöne daran ist nicht nur, dass der Klimawandel auch seine positiven Seiten hat, sondern sich die Population des kleinen, orangegemusterten Schmetterlings merklich vergrößert hat. Das Intelligente daran ist, dass der Aricia agestis sein Nahrungsspektrum erweiterte. Damit zeige die Studie, so die Forscher, dass nicht alle Auswirkungen des Klimawandels negativ sein müssen.
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Text: Jürgen Rösemeier