Nachhaltigkeit in der Praxis: «Corporate Social Responsibility»
Teil 2: Corporate Social Responsibility!
Auch die Wirtschaft sollte ihren Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten. Unter Corporate Social Responsibility (CSR) versteht man das freiwillige, über die gesetzlichen Bedingungen hinausgehende, verantwortungsbewusste und ethisch einwandfreie Handeln von Unternehmen. Was dazu gehört, wie Unternehmen damit umgehen und wie der aktuelle Stand ist erklärt ecowoman.de.
Die Diskussionen in der Gesellschaft über ethisches und verantwortungsbewusstes Handeln haben auch Unternehmen zum Reagieren bewogen. Noch stellen sich nicht alle ihrer Verantwortung, doch der öffentliche Druck hat viele Wirtschaftszweige zum Umdenken bewogen. CSR ist heute ein gängiger Begriff in den Firmenzentralen und aus vielen Unternehmen nicht mehr wegzudenken. Die Definitionen sind vielfältig ebenso wie die Umsetzungen. Die Europäische Kommission stellt vor allem soziale und ökologische Aspekte in den Mittelpunkt. Die Definition der Europäische Union im Wortlaut: «Soziale Verantwortung der Unternehmen (Corporate Social Responsibility - CSR) ist ein Konzept, das den Unternehmen als Grundlage dient, um auf freiwilliger Basis soziale und ökologische Belange in ihre Unternehmenstätigkeit und ihre Beziehungen zu den Stakeholdern zu integrieren.» (Quelle: ec.europa.eu). Für die Europäische Union gewinnt die Verantwortung von Unternehmen immer mehr an Bedeutung. Im März 2010 hat sie sich dazu verpflichtet, die Strategie zur Förderung der sozialen Verantwortung von Unternehmen in den Mittelpunkt des Konzeptes zur Gewährleistung langfristigen Vertrauens von Beschäftigten und Verbrauchern zu stellen.
Im modernen Gebrauch gewinnt immer mehr das ganzheitliche Modell des Nachhaltigkeits-Dreiecks (siehe Teil 1 der Serie) an Bedeutung. CSR bedeutet demnach wirtschaftliches Handeln unter der Berücksichtigung der drei Säulen Ökologie, Soziales und Ökonomie. Die Dimensionen des CSR sind vielfältig und weitreichend:
- Unternehmen tragen durch die Förderung von Kultur einen Beitrag zum Gemeinwohl.
- Durch die Schaffung humaner Arbeitsbedingungen nehmen Unternehmen ihre Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern wahr.
- Ein verantwortungsbewusster Umgang mit der Natur, den Bodenschätzen und Lebensräumen ist ein Grundprinzip des ökologisch-nachhaltigen Handelns von Unternehmen.
- Der Einsatz alternativer Energie sowie die umweltgerechte Entsorgung von Abfällen ist ein Teil von CSR.
- Transparenz im Umgang mit der Öffentlichkeit, den Teilhabern und den Kunden ist ebenso ein Aspekt wie
- faires Handeln gegenüber Lieferanten.
Dies sind nur einige wenige Beispiele, die deutlich machen, wie unterschiedlich Verantwortungsbewusstsein innerhalb eines Unternehmens aussehen kann. Das Management ist angehalten eine Art freiwillige Selbstbindung zu installieren.
Durch das Verfassen und Veröffentlichen eines Code of Conducts, der alle Maßnahmen beinhaltet, die ein Unternehmen zur Förderung der Nachhaltigkeit, über die gesetzlichen Bedingungen hinaus, leisten will werden nicht nur die Mitarbeiter für dieses Thema sensibilisiert, sondern auch Lieferanten, Kunden und die breite Öffentlichkeit sowie bei Aktiengesellschaften die Aktionäre. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales hat eine Initiative zur Förderung der Unternehmenswerte «Corporate Social Responsibility in Deutschland» ins Leben gerufen. Auf der Website csr-in-deutschland.de wird über Strategien, Aktionen und Handlungsfelder informiert. Dort werden wichtige Gründe für eine nationale CSR-Strategie aufgeführt, die lauten:
- Verantwortliches unternehmerisches Handeln stärkt die soziale und ökologische Dimension der Globalisierung.
- Die Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung soll auch in Zukunft ein Markenzeichen deutscher Unternehmen im In- und Ausland sein.
- Verlässliche «Unternehmenswerte» steigern die nationale und internationale Wettbewerbsfähigkeit kleiner und großer Unternehmen.
- «Unternehmenswerte» fördern die Solidarität in unserer Gesellschaft.
- Das verantwortungsbewusste Handeln von Unternehmen soll auch für die Verbraucherinnen und Verbraucher sichtbarer werden.
Selbstverständlich kann die Förderung von CSR kein nationales Thema bleiben. Europa- und weltweit müssen sich Unternehmen ihrer Verantwortung für die Gesellschaft stellen. Nur so kann ein ganzheitliches und globales System entstehen, das wirkungsvoll Nachhaltigkeits-Lösungen fördert und realisiert. Dass das jeden Einzelnen immer mehr interessiert, zeigt eine aktuelle «Trendstudie.»
Text: Ulrike Rensch