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Umweltschutz
Gemeinsam gegen den Klimawandel

Natur-, Umwelt- und Klimaschutz: Wie Sie helfen können

Die Klimakatastrophe ist ein großes Problem und die verheerenden Auswirkungen sind nicht zu leugnen. Tornados in Paderborn, Überflutungen im Ahrtal, Dürre in großen Teilen Ostdeutschlands. Um der Lage Herr zu werden, muss jeder mit anpacken. Viele Menschen stellen sich daher oft die Frage, was sie tun können. Natürlich, die Welt kann niemand allein auf seinem Grundstück retten, doch mithelfen funktioniert. Welche Maßnahmen schon ein guter Anfang sind und worauf es beim Umweltschutz ankommt, verrät dieser Artikel. 

Der eigene Garten

Der eigene Garten, spezieller der Vorgarten, ist in vielen Städten der Dorn im Auge des Betrachters. Reine Steingärten sind sehr klimafeindlich und haben gar Auswirkungen auf den Eigentümer des Grundstücks. Die Steingärten heizen sich im Sommer massiv auf und geben die Hitze natürlich ab.

Die Folge: Es kühlt auf dem Grundstück nicht aus, was in tropischen Nächten eine zusätzliche Belastung darstellt. Zugleich sind diese Gärten höchst naturfeindlich, weil Insekten und Tiere keine Möglichkeit haben, sich dort anzusiedeln. Aber wie lässt sich das ändern?

  • Kleines Biotop: Es genügt teilweise schon ein kleines Gartenstück, welches naturbelassen bleibt. Eine Wildblumenwiese ist angenehm für das Auge, zugleich siedeln sich dort Insekten an. Im Kleinen lässt sich die Wiese sogar auf dem Balkon in Kästen umsetzen.
  • Gute Pflanzen: Die Pflanzen und Blumen im Garten sollten möglichst insektenfreundlich sein. Das hat wiederum Auswirkungen auf die Vogelwelt, denn die Vögel sind auf die Insekten als Nahrung angewiesen. Mittlerweile gibt es selbst in üblichen Baumärkten wunderbare Blühpflanzen, die sich für Insekten eignen. Hochgezüchtete Pflanzen und reine Grünpflanzen hingegen sind negativ, denn sie bieten keinen Nektar und somit keine Nahrung.
  • Insektenhotels: Sie sind längst in zahlreichen Gärten zu finden. Die kleinen Holzbauten ziehen Insekten an, die sich dort niederlassen und vermehren. Furcht vor den Tieren braucht niemand zu haben: Selbst Wespen verhalten sich zahm in der Nähe des Nests.

Insektenhotel

Naturgärten sind, einmal angelegt, wesentlich pflegeleichter als Rasenflächen. Da sie nicht regelmäßig gemäht werden müssen, entfällt diese Arbeit. Sie können sie außerdem mit Sitzecken oder Spielflächen kombinieren.

Übrigens hilft auch ein eigenes Gemüsebeet der Natur weiter oder lässt sich in Blumenbeete integrieren. Durch die unterschiedlichen Pflanzen wird der Boden nicht einseitig ausgezehrt, etliche Gemüse- und Kräuterpflanzen halten gar Schädlinge von den Blühpflanzen fern. Wer sich das Gießen sparen möchte, der kann zugleich blühende Bodendecker einsetzen. Diese Pflanzen halten sich tief am Boden und schützen das Erdreich vor der Sonneneinstrahlung.

Stadtplanung: Grünflächen und Bäume sind unerlässlich

Diesbezüglich haben Sie als Stadtbewohner natürlich nur einen minimalen Einfluss, doch wenn sie Grünflächen und die Aufstellung von Bäumen fordern, muss der Forderung gefolgt werden. Selbstverständlich genügt es nicht, einen alten Parkplatz mit Erde zu bedecken und bloßen Rollrasen zu verlegen. Die Maßgaben rund um die Wildblumenwiese müssen auch im Stadtbereich angewendet werden. Auch Streuobstwiesen für die Allgemeinheit sind gute Ideen.

Etwas können Sie in der Stadt aber stets tun:

  • Baumpflege: In den Sommermonaten leiden die städtischen Bäume oft unter Trockenheit. Noch wird in wenigen Städten regelmäßig gegossen, sodass Bewohner selbst Hand anlegen wollen. Da das Gießen mit einer Kanne bei Trockenheit unproduktiv ist, bieten sich simple Tricks an. Es gibt längst „Baumsäcke“, die auf dem Erdreich um den Stamm gelegt und mit Wasser befüllt werden. Nach und nach sickert die Flüssigkeit nun ins Erdreich.
  • Aufpeppen: Viele Baumscheiben an den Straßen bieten zwar Bäumen einen Standort, sind aber hinsichtlich des Naturschutzes ein Fiasko. Diese Flächen dürfen – und können – jedoch meist bepflanzt werden. In vielen Stadtteilen gibt es bereits Initiativen, solche Flächen insektenfreundlich zu gestalten. Tipp: Supermärkte oder Discounter erklären sich oft bereit, am Samstag oder Montag die nicht verkauften Pflanzen kostenlos abzugeben, damit sie für die Baumscheiben genutzt werden können.
  • Patenschaften: Längst ist es möglich, eine Patenschaft für Bäume zu übernehmen. Als Baumpate kontrollieren Sie die Gesundheit des Baumes und pflegen ihn, so gut es möglich ist.

Müll: Vermeidung und richtige Entsorgung

Müll entsorgen

Der Müll ist mit das größte Problem der heutigen Zeit. Jeder kennt die Bilder von schwimmenden Plastikbergen oder Unrat in der Natur. Wichtig ist, künftig so viel Müll zu vermeiden, wie es nur geht.

Gesetze wie das EU-weite Plastikverbot, das seit Juli 2021 gilt, sind ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Es geht darum, den Plastikkonsum drastisch zu reduzieren – für alle verbindlich – und so die Umwelt zu entlasten. Konkret ist in den EU-Ländern nun die Herstellung von Einwegprodukten aus Plastik, Styropor und Bioplastik verboten. Stattdessen sollen sinnvolle Alternativen aus recyclingfähigen oder biologisch abbaubaren Materialien genutzt werden.

Der Plan, insgesamt weniger Müll zu produzieren, lässt sich schon im Kleinen umsetzen: Wer möglichst unverpacktes Obst und Gemüse kauft, der sorgt direkt dafür, dass das Angebot an nicht eingeschweißten Lebensmitteln größer wird. Ansonsten gilt:

  • Korrekte Entsorgung: Zugegeben, das Trennsystem ist ein Buch mit sieben Siegeln, zumal die Mülltrennung je nach Stadt und Bundesland noch abweicht. Aber jeder sollte darauf achten, Verpackungen und Restmüll korrekt zu entsorgen.
  • Verpackungen: Verpackungen lassen sich oft wiederverwenden. Wer selbst Pakete verschickt, der kann mittlerweile explizit gebrauchte Päckchen erwerben. Die sind günstiger als normale Päckchen, fallen nicht unter die Verpackungslizenz und schonen die Umwelt.
  • No-Go: Die Entsorgung von Müll in der Natur ist ein absolutes No-Go. Wenn Sie solche Stellen entdecken, können Sie sie fotografieren und an die zuständige Stadt oder Ortsgemeinde melden. Es gibt eine entsprechende App, die das ermöglicht.

Auch das Aufräumen in der Natur hilft und kann sogar Freude machen. Gebraucht wird nicht viel: Müllsack, Handschuhe und vielleicht eine Greifzange.

Mobilität: Alternativen zum Auto

Mit dem Fahrrad in der Stadt unterwegs

Zumindest in den Städten kann oft problemlos auf ein Auto verzichtet werden. Natürlich ist das nicht immer möglich, viele Fahrten sind jedoch überflüssig. Jeder Verzicht auf eine Autofahrt schützt die Natur und schont den Geldbeutel. Im Durchschnitt stehen Autos rund 23 Stunden am Tag auf einem Parkplatz. Dieser ist meist asphaltiert und somit wenig naturfreundlich oder regendurchlässig. Außerdem lassen sich zumindest innerhalb des eigenen Wohnortes viele Wege gut zu Fuß gehen. Tatsächlich belasten Kurzstrecken das Auto massiv und sind oftmals nicht notwendig.

In Bezug auf eine umweltschonende Art der Fortbewegung sind allerdings auch die Stadtplaner und Verkehrsbetriebe gefragt:

  • Planung: Fußgänger und Radfahrer müssen die Möglichkeit erhalten, sicher am Straßenverkehr teilzunehmen. Dies ist vielerorts noch reines Wunschdenken. Abseits des Straßenverkehrs muss es gesicherte Stellplätze für die Fahrräder geben. Es genügt nicht, Flächen oder Randstreifen zu Radwegen zu deklarieren, wenn diese so ungünstig liegen, dass sich Radfahrer bei der Nutzung in Gefahr bringen.
  • ÖPNV: Um eine höhere Nutzung zu erreichen, sind verbesserte Fahrpläne und ein sinnvolleres Kostenverhältnis notwendig. Diesbezüglich sind Städte, Gemeinden und Länder gefordert. Denn die Fahrpläne müssen optimal auf die Nachbarorte abgestimmt sein. Zudem dürfen die Kosten innerhalb der Verkehrsverbünde nicht voneinander abweichen.

Ebenfalls hilfreich wäre eine verbesserte Einrichtung von Park & Ride-Parkplätzen samt sinnvoller Fahrplangestaltung. Wer die Option hat, sein Auto auf halber Strecke stehen zu lassen und den Rest des Weges komfortabel mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren, der spart Geld und schützt die Umwelt. Die Anbindung muss jedoch stimmen. Ähnlich verhält es sich mit den Alternativen zum Auto, etwa in Form eines guten und sinnvollen Radwegeausbaus.

In jedem Fall gilt es, sich aktiv zu engagieren, denn aktive Bürger können bewirken, dass sich etwas zum Positiven verändert.

Fazit: Sie haben es mit in der Hand!

Selbstverständlich können Sie keine vollständige Begrünung ihres Wohnorts erzielen. Doch wenn jeder im Kleinen agiert, ergibt sich schließlich etwas Großes. Genauso ist die aktive Forderung nach einer verbesserten Planung und der Neuüberlegung der öffentlichen Mobilität sinnvoll und notwendig.

Grundsätzlich können Sie in Sachen Nachhaltigkeit und Umweltschutz viel erreichen, selbst wenn die Erfolge auf den ersten Blick nicht sichtbar sind. Wer ordentlich den Müll trennt und ihn vermeidet, wer seinen Garten insektenfreundlich gestaltet, wer eventuell einmal einen Spaziergang mit Müllsack unternimmt, der hat bereits einen wertvollen Beitrag geleistet.

Quellen: Bilder: Pexels/Cup of Couple, Sido Bentriki, Anna Shvets, Blue Bird, Text: red