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Strom für Afrika
Crowdfunding

Nachhaltigkeitsbusiness mit Frauenpower

1,1 Milliarden Menschen auf dieser Erde müssen komplett ohne Strom auskommen und fast 10% der Weltbevölkerung haben keinen Zugang zu sauberem Wasser. Ausreichende Energie- und Wasserversorgung ist nicht nur für die nachhaltige Entwicklung Afrikas wichtig, sondern erhöht auch in Teilen Europas Lebensqualität und Chancengleichheiten. Manchmal braucht es geballte Frauenpower um hier mit viel Elan anzusetzen. Daher freuen wir uns euch drei Geschäftsfrauen und ihre starken Projekte vorzustellen.

Habiba Ali ermöglicht netzferne Stromversorgung in Nigeria

Nigeria ist weltweit für die umfassenden Ölreserven bekannt. Doch das Land hat noch viel wertvollere Ressourcen: Sonnenenergie und Unternehmergeist. Diese schöpft Habiba Ali, Geschäftsführerin der SOSAI Renewable Energies Company, mit ihrem Unternehmen aus.  

Sie und ihr Team engagieren sich unter anderem für den Zugang der Bevölkerung zu Elektrizität. Wie zum Beispiel durch das aktuelle Stromversorgungs-Projekt auf der Crowdinvesting-Plattform bettervest.com. Mithilfe von deutschen Investoren sollen kleine dezentrale Solar-Home-Systeme erworben und in bezahlbaren Raten an Familien verkauft werden. So können diese Familien künftig auf deren Dächern Strom selbst erzeugen und auf teure und umweltschädliche Brennstoffe wie Diesel oder Kerosin verzichten.  

Habiba Ali

Neben dem Zugang zu Strom legt Habiba Ali auch besonderen Wert auf die Weiterbildung und Integration von Frauen in das Wirtschaftssystem. Getreu dem Motto „when you train a woman, you train a nation“ hat sie die Initiative Matan Arewan Sosai gegründet. Das Konzept bezieht Frauen gezielt in das Vertriebsnetz für SOSAIs Solarprodukte ein - teilweise als Vertriebsagentinnen für ganze Siedlungen - und begünstigt somit ein selbstbestimmtes Leben. 

Habiba Ali hat kürzlich zwei bettervest Finanzierungsrunden abgeschlossen, um insgesamt 500 Solar-Home-Systeme in Kaduna und Umgebung zu vertreiben und somit jährlich mehr als 200 Tonnen CO2 einzusparen. Die dritte Finanzierungsrunde auf bettervest.com läuft bereits. Weitere Informationen dazu gibt es hier!

Strom für Afrika

Mareen Schneider bewirkt moderne Wasserdesinfektion in Ungarn

Dass dringend in die Wasserinfrastruktur investiert werden muss, zeigen traurige Realitäten: Mehr als eine Milliarde Menschen trinken Wasser aus verkeimten und häufig chemisch belasteten Quellen mit verheerenden Folgen. Über 1,8 Millionen Menschen sterben jährlich an Krankheiten, die durch verunreinigtes Wasser verursacht wurden – viele davon sind Kinder. Doch gerade in Schwellenländern fehlt oft das nötige Kapital, um in eine funktionierende Trinkwasserinfrastruktur zu investieren. 

Obwohl Wasser ein anerkanntes Menschenrecht ist und eine hohe Nachfrage an Wasserprojekten besteht, mangelt es hier an Finanzierungsmodellen. Aus diesem Grund, und weil ihr Wasserthemen besonders am Herzen liegen, gründete Mareen Schneider im Jahr 2009 ein Unternehmen für innovative Finanzierungskonzepte und Geschäftsmodelle im Bereich Wasser: Grasshopper Investments.

Mareen Schneider bewirkt moderne Wasserdesinfektion in Ungarn

Die Unternehmerin aus Frankfurt möchte die Finanzierungslücke im Wassersektor schließen – und so mehr Menschen den Zugang zu sicherem Trinkwasser verschaffen. Mit ihrem auf bettervest finanziertem Projekt konnte die Firma eine energieeffiziente Wasserdesinfektionanlage für Krankenhäuser, Schulen, Kindergärten und Altersheime in Budapest installieren. Diese sozialen Einrichtungen können dank Grasshopper Investments ihre Gebäude mit modernen Anlagen ausstatten und erhalten so sauberes, von gefährlichen Legionellen befreites Wasser. Mehr Details gibt es bei bettervest

Gabriele Schwarz errichtet Solar-Boutiquen im Senegal 

Im Senegal haben fast 60 % der ländlichen Bevölkerung keinen Zugang zu Elektrizität. Gabriele Schwarz, Geschäftsführerin von Bonergie, einem 2010 gegründeten Social Business aus München, entwickelte dazu eine Lösung. Das Tochterunternehmen Bonergie SARL befindet sich im Senegal und bietet seinen Kunden vor Ort eine große Produktpalette auf Basis von Solarenergie an: von Solar-Home-Systemen für Familien, Unternehmen, Schulen und Krankenhäusern bis hin zu solaren Wasserpumpen für die Bewässerung von Feldern. 

Solche mobil-einsetzbare Solar-Produkte wurden in den letzten Monaten auch in sogenannten „Solar-Boutiquen“ verkauft, welche von lokalen Franchisenehmern in entlegenen Dörfern betrieben werden. So wurden nicht nur mehreren tausend Menschen der Zugang zu Solarenergie ermöglicht, sondern auch Arbeitsplätze und Zukunftsperspektiven geschaffen. Die Boutiquen dienen als weitreichende Distributionskanäle und bieten zudem Services zum Telefonaufladen und Geldtransfer an. Da sie auch kühle Getränke verkaufen und abends Musik gespielt wird, dienen sie auch als sozialer Treffpunkt für die Dorfbewohner. 

Gabriele Schwarz errichtet Solar-Boutiquen im Senegal

Für eine gute und sichere Betreuung dieser Boutiquen hat Bonergie vier Regionalstellen mit lokalen Vertriebe und Techniker-Teams rund um die Hauptstadt Dakar errichtet. Um das Land weiter abzudecken, sind bis 2018 vier weitere Regionalbüros in Planung sowie 100 Solar-Boutiquen, welche in den umherliegenden Dörfern angesiedelt werden sollen. Innerhalb der nächsten fünf Jahre möchte Gabriele Schwarz mit Bonergie insgesamt 1 Million Menschen im Senegal mit Licht, Strom und Wasser versorgen. 

Bereits 8 Solar-Boutiquen wurden über bettervest.com finanziert. Nun sollen mithilfe von Crowdinvesting weitere 16 Boutiquen für Elektrizität und Arbeit in afrikanischen Dörfern sorgen. Infos zum derzeitigen Projekt gibt es hier

Weitere Infos zum nachhaltigen Crowdinvesting finden Sie unter: www.bettervest.com

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Quellen: bettervest, Bilder: bettervest, ULTRASHOTS, Text: Emi Baier