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So schützen Sie sich vor Reisekrankheiten
Malaria, Dengue & Co.

So schützen Sie sich vor Reisekrankheiten

Endlich Ferien und ein exotisches Land ruft? Mit der entsprechenden Vorbereitung und Vorsicht können Sie auch Ihren Urlaub in den Tropen genießen. Wir stellen Ihnen die wichtigsten Reisekrankheiten vor und sagen Ihnen, wie Sie sich schützen können.

Safari durch afrikanische Nationalparks, Backpacken in Südamerika oder Rundreise durch Südostasien: Exotische Reiseziele werden dank besser werdender Infrastruktur, Visumslockerungen und einer Vielzahl von Angeboten immer attraktiver. Was viele Menschen jedoch von einer Reise in die Tropen abhält, sind die berüchtigten Reisekrankheiten wie Malaria und das Denguefieber. Wir stellen Ihnen die wichtigsten Reisekrankheiten und den aktuellen Stand der Verbreitung vor und geben Tipps, wie man sich schützen kann.

So schützen Sie sich vor Reisekrankheiten

Asien und Ozeanien: Mückenstiche mit Folgen

Hierzulande sind Mücken Plagegeister, die uns in der Nacht den Schlaf rauben, in anderen Teilen der Welt stellen sie jedoch ein echtes Gesundheitsrisiko dar. In vielen Ländern Asiens— vor allem in Süd- und Südostasien, aber auch in Teilen des Pazifiks — ist das Malaria- und Denguefieberrisiko besonders hoch. Vor allem Indien-, Nepal- Vietnam- und Thailandreisende sollten letzteres nicht unterschätzen, da die Anzahl der Fälle in diesen Ländern in den letzten Jahren stark gestiegen ist. Unangenehm kann hier auch das Chikungunyafieber werden, dessen Symptome — Fieber und Gliederschmerzen — denen des Denguefiebers ähneln. Betroffene leiden zudem unter Hautausschlägen, Augenentzündungen und Magen-Darm-Problemen. In China  spielt zudem seit 2013 die Vogelgrippe H7N9 eine Rolle, zu deren Krankheitsbild hohes Fieber, Husten und Kurzatmigkeit bis hin zu einer schweren Lungenentzündung gehören. Reisende sollten hier Abstand zu Geflügel und infizierten Personen halten. Unbesorgt kann man hingegen in Japan sein.

In Australien werden immer wieder Fälle des Ross-River-Fiebers bekannt, das von Stechmücken übertragen wird. Betroffen sind hier die Bundesstaaten South Australia, Northern Territory, Queensland, Victoria und New South Wales.

Amerika: Entwarnung bei Zika — Risiko für andere Krankheiten nach wie vor hoch

In den letzten Jahren hat die Ausbreitung des Zikavirus in Brasilien Schlagzeilen gemacht. Hier ist das Virus mittlerweile jedoch auf dem Rückzug und auch in Florida sind die Fälle von Zika wieder auf null zurückgegangen. In Brasilien und Peru sollten sich Reisende jedoch trotzdem wegen des Malaria-, Dengue- und Chikungunya-Risikos vor Mückenstichen schützen. Auch Fälle von Gelbfieber wurden in Brasilien zuletzt verstärkt gemeldet. Andere Länder wie Argentinien, Uruguay und Bolivien sind aus Gesundheitssicht hingegen relativ sicher.

So schützen Sie sich vor Reisekrankheiten

Afrika: Malaria, Gelbfieber und seltene Krankheiten

In Zentralafrika werden vor allem Malaria und Gelbfieber von Stechmücken übertragen, es besteht jedoch auch ein gewisses Risiko für Dengue und Chikungunya. Auch im bei Safari-Touristen beliebten Krüger Nationalpark in Südafrika ist das Malaria-Risiko hoch. Über verunreinigtes Trinkwasser oder infizierte Nahrung breitet sich in Zentralafrika, z.B. in Mosambik und Ghana, auch die bakterielle Infektionskrankheit Cholera aus. In Madagaskar traten im letzten Jahr zudem mit der Pest Fälle einer beinahe ausgerotteten Krankheit auf. In Togo sahen sich Ärzte in diesem Frühjahr mit dem seltenen Lassafieber konfrontiert. Der Erreger dieser selten Krankheit, die unter anderem Durchfall verursacht, wird durch Ausscheidungen von Mäusen und verunreinigte Lebensmittel übertragen.

Sowohl im nordafrikanischen Raum als auch auf der Arabischen Halbinsel besteht hingegen nur eine geringe Gefahr, sich mit einer Infektionskrankheit anzustecken.

Europa: Renaissance der Masern

Dank hoher hygienischer und medizinischer Standards zählen Reiseziele im europäischen Raum zu den sichersten weltweit. Zuletzt erlebten jedoch die Masern aufgrund mangelnder Vorsorge insbesondere in osteuropäischen Ländern wie Rumänien eine traurige Renaissance. Auch in Italien wurden jüngst verstärkt Fälle gemeldet. Reisende sollten hier ihren Impfschutz überprüfen und gegebenenfalls auffrischen.

So schützen Sie sich vor Reisekrankheiten

ecowoman-Tipps:

  • Mückenschutz ist das A und O. Tragen Sie tagsüber lange, helle und wenn möglich imprägnierte Kleidung und feste Schuhe, um sich vor tagaktiven Mücken zu schützen. Schlafen Sie nachts unter einem Moskitonetz. Exponierte Haut können Sie mit Mückenspray vor Stichen schützen.
  • Konsultieren Sie ca. drei Monate vor Ihrer Reise einen Tropenmediziner. Mit dem Arzt bzw. der Ärztin können Sie Ihre Reiseroute und mögliche Risiken besprechen. Bei einer Reise in Risikogebiete sollten Sie Impfungen gegen Japanische Enzephalitis, Typhus, Hepatitis oder Tollwut in Erwägung ziehen.
  • Andere Bakterien und fremde Gewürze: Vor allem in den ersten zwei Wochen einer Reise leidet man oft unter Magen-Darm-Problemen. Wenn sich der Körper an die fremden Bakterien und Gewürze gewöhnt hat, ist der Urlaub jedoch meist schon vorbei. Vermeiden Sie Snacks an der Straßenecke, wenn Sie nicht sicher sein können, wie frisch die Speisen sind. Vor allem Fleisch- und Milchprodukte sowie geschnittenes Obst bergen ein hohes Infektionsrisiko. Essen Sie entweder nur gekochte Speisen oder schälen beziehungsweise waschen Sie Ihr Obst und Gemüse selbst mit Trinkwasser.
  • Trinken Sie nur abgepacktes beziehungsweise gefiltertes und abgekochtes Trinkwasser. Verzichten Sie im Restaurant konsequent auf Eiswürfel.
  • Waschen Sie sich nach dem Toilettengang und vor dem Essen gründlich die Hände.
  • Ihre Reiseapotheke sollte Mittel gegen Durchfall, Magenprobleme und Verstopfung enthalten. Bei einer Reise in ein Malariagebiet sollten Sie eine Malariaprophylaxe in Erwägung ziehen. Da jedoch bei der vorbeugenden Einnahme des Medikamentes Nebenwirkungen wie Schwindel oder Magen-Darm-Probleme auftreten können, sollten Sie hier abwägen, wie hoch das Risiko tatsächlich ist. In jedem Fall lohnt sich die Mitnahme eines Medikamentes zur notfallmäßigen Selbstbehandlung, bis Sie einen Arzt aufsuchen können.
  • Schützen Sie sich vor der Sonne. Tragen Sie lange, luftige Kleidung sowie eine Kopfbedeckung und meiden Sie die Mittagshitze. Sonnencreme sollte einen Lichtschutzfaktor von mindestens 20 haben.
  • Gewöhnen Sie sich langsam an das Klima, gönnen Sie Ihrem Körper vor allem an den ersten Tagen Ruhe und muten Sie sich nicht zu viel zu.
  • Tropenkrankheiten können auch noch Wochen bis Monate nach einer Reise auftreten. Informieren Sie daher Ihren Arzt über Ihre zurückliegende Reise, wenn Sie nach dem Urlaub an Fieber, anhaltendem Durchfall oder anderen unklaren Symptomen leiden.

Da sich die Situation in Ihrem Reiseland schnell verändern kann, sind deutsche Reiseanbieter auf Unternehmen wie die A3M GmbH angewiesen, die laufend weltweite Nachrichten verfolgt und mit ihren Frühwarn-, Informations- und Kommunikationssystemen über Gesundheitsrisiken, aber auch Naturkatastrophen und politische Unruhen informiert. Zu einem solchen Frühwarnsystem gehört beispielsweise das in Folge der Flutkatastrophe Ende 2004 ins Leben gerufene Tsunami-Frühwarnsystem via SMS.

Wir wünschen Ihnen einen schönen Urlaub!

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Quelle: A3M; Bilder: Wilde & Partner PR; Unsplash/Jakob Owens, Annie Spratt; Autor: kle