Urlaub im Schnee: Wintersport geht auch nachhaltig
Sobald die Temperaturen kälter werden und der erste Schnee fällt, bricht jedes Jahr für deutsche Familien der Winterurlaub an. Doch überfüllte Skipisten und verstopfte Straßen sind bekanntlich nicht unbedingt gut für die Umwelt. Das bedeutet aber keinesfalls, dass Sie auf Wintersport verzichten müssen. Stattdessen können Sie Ihr Hobby mit folgenden simplen Maßnahmen nachhaltig gestalten und den diesjährigen Urlaub im Schnee dadurch mit reinem ökologischen Gewissen genießen.
Spätestens mit dem Beginn der Weihnachtsferien bricht auf den Straßen alljährlich das Verkehrschaos aus. Mehr als 13 Millionen Menschen in Deutschland würden gerne in den Skiurlaub fahren. Nicht immer setzen sie diesen Wunsch auch in die Tat um. Einige halten die Finanzen von ihren Plänen ab, andere haben nicht ausreichend Zeit und wieder andere möchten Rücksicht auf die Umwelt nehmen. Aber widersprechen sich Umweltbewusstsein und Wintersport tatsächlich?
Überfüllte Skigebiete und Massentourismus schaden der Umwelt
Nicht nur im DACH-Raum, sondern auf der ganzen Welt sind die meisten bekannten Skigebiete mittlerweile überlaufen. Sie erleben einen regelrechten Massentourismus und jedes Jahr fahren Millionen von Menschen die Pisten herunter und mit den Liften wieder nach oben. Zwar hat der Skiurlaub in den vergangenen Jahren nicht an Beliebtheit eingebüßt, dennoch hat sich die Art von Urlaub, welche deutsche Touristen im Winter suchen, durchaus verändert. Sie möchten nicht mehr von früh bis spät nur Skifahren und sie möchten das auch nicht mehr auf Lasten der Umwelt tun. Denn die Massen an Autos, welche Jahr für Jahr anreisen, die Herstellung von Kunstschnee oder die Unmengen an Müll, welchen die Touristen hinterlassen, sind nur einige Beispiele dafür, wie sehr die Natur unter dem Massentourismus in Skigebieten leidet. Stattdessen suchen deutsche Wintersportler zunehmend nach Möglichkeiten, ihr Hobby auch mit Party- sowie Wellnessurlaub zu verbinden – und das alles am besten noch umweltfreundlich. Aber geht das überhaupt?
Tipps für einen umweltfreundlichen Winterurlaub mit der ganzen Familie
Die gute Nachricht lautet: Ja, das geht! Tatsächlich kann der Wintersport nachhaltiger stattfinden als so mancher Urlaub in wärmeren Destinationen. Es kommt schlussendlich nicht darauf an, was Sie für einen Urlaub machen, sondern wie. Mit folgenden Tipps können Sie Ihren ökologischen Fußabdruck beim Wintersport minimieren und dadurch mit reinem Gewissen einen entspannten Urlaub genießen:
#1 Richtig anreisen
Einer der größten umweltschädigenden Faktoren beim Wintersport ist die Anreise. Die meisten Personen wählen dafür entweder das Auto oder das Flugzeug – je nach Entfernung. Beide sind aber bekanntlich echte Umweltsünder. Wenn Sie es schaffen, die Anreise so kurz wie möglich zu halten und damit auch so ökologisch wie möglich, haben Sie schon einen großen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Die Devise lautet also: Fahren Sie nur so weit, wie unbedingt nötig. Am besten wählen Sie das Skigebiet in der Nähe. Allerdings hat die Sache einen Haken: Nicht überall liegt auch ausreichend Schnee, sodass Sie eine solche Gelegenheit in der unmittelbaren Umgebung haben. Es kann also trotzdem notwendig sein, dass Sie bis nach Österreich oder in die Schweiz fahren, um dort auch schneebedeckte Pisten vorzufinden.
In einem solchen Fall können Sie zumindest auf umweltfreundlichere Fortbewegungsmittel wie den Zug umsteigen. Dadurch haben Sie noch einen weiteren Vorteil, denn die Parkplatzsuche ist in vielen Skigebieten der reinste Horror. Zudem bieten zahlreiche Unterkünfte mittlerweile einen Shuttle-Service von und zur nächstgelegenen Bushaltestelle an, sodass Sie vor Ort kein Problem haben, an die endgültige Destination zu gelangen.
Eine wichtige Rolle bezüglich der Umweltfreundlichkeit des Wintersports spielt auch die Häufigkeit. Für die Natur und Ihren Geldbeutel ist es in der Regel sinnvoller, wenn Sie nur einmal im Winter, dafür aber für einen längeren Zeitraum in die betreffenden Gebiete fahren. So belasten Sie die Umwelt nicht jedes Wochenende oder in allen Ferienzeiten, müssen aber dennoch nicht auf Ihr Hobby und eine entspannte Auszeit vom Alltag verzichten.
#2 Müll vermeiden
Wie bereits erwähnt, ist auch der Müll auf den Skipisten ein echtes Problem. Doch Müll zu vermeiden und wenn er entsteht natürlich fachgerecht zu entsorgen, ist immer ein gutes Motto – nicht nur im Winterurlaub. Werfen Sie Ihren Abfall deshalb niemals (!) irgendwo in die Natur, wenn Sie im Winterurlaub sind. Achten Sie stattdessen darauf, Ihre Snacks, Getränke & Co gleich möglichst müllarm zu packen, und zwar sowohl bei der An- und Abreise als auch vor Ort. Um nur ein Beispiel von vielen zu nennen, können Sie anstelle von Coffee to go Bechern eine Thermoskanne für Ihren Kaffee verwenden, damit Sie während der Hinfahrt nicht müde werden. In dieser können Sie anschließend auch heißen Tee zur Aufwärmung mit auf die Piste nehmen oder – je nach Modell – sogar etwas warme Suppe, wenn die Kinder Hunger bekommen. Und all das, ganz ohne Müll sowie auf Wunsch aus nachhaltigen Materialien. Die Plattform haushaltstipps.net hat die besten Thermosflaschen getestet und verrät, für welchen Einsatzzweck welches Modell am besten geeignet ist. Es geht also auch ganz ohne Müll!
#3 Skigebiet auswählen
Wie nachhaltig Ihr Skiurlaub wirklich ist, hängt stark von Ihrem Ziel ab. Zu vermeiden sind sämtliche Gebiete, die anstelle von natürlichem Schnee auf Kunstschnee setzen. Denn dieser benötigt in der Herstellung Unmengen an Wasser sowie Energie und damit wertvolle Ressourcen.
Zudem gibt es umweltfreundliche Skigebiete, welche sich beispielsweise durch die Förderung des öffentliche Nahverkehrs, die Nutzung regenerativer Energien oder das regelmäßige Versetzen der Skispuren auszeichnen, damit sich die Tier- und Pflanzenwelt wieder erholen kann. Sie setzen außerdem vermehrt auf Sessellifte anstelle von Schleppliften und schließen diese an Photovoltaikanlagen an. So oder so ähnlich kann ein nachhaltiger Winterurlaub aussehen. Noch gibt es zwar kein einheitliches Siegel für solche nachhaltigen Skigebiete, doch mit etwas Recherche lassen sich diese problemlos finden.
#4 Ausrüstung leihen
Zuletzt können Sie Müll vermeiden und die Umwelt schonen, indem Sie Ihre Ausrüstung leihen. Sie steht ansonsten ohnehin fast das ganze Jahr in der Garage oder dem Keller, verbraucht unnötig Platz, muss jede Saison auf Vordermann gebracht und anschließend zu Skigebiet transportiert werden – wobei so viel Gepäck vor allem im Zug sehr anstrengend wird. Wenn Sie Ihre Ausrüstung also einfach ausleihen, sind Sie nicht nur umweltfreundlicher unterwegs, sondern auch günstiger sowie mit weniger Aufwand. Viel Spaß!
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Quellen:, Bilder: Depositphotos/ANPhoto, Gorilla, Violin; Pixabay/tookapic, Text: red