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Bananenbrot
Gegen Lebensmittelverschwendung

Nachhaltiges Bananenbrot aus geretteten Lebensmitteln

Wer schon mal in Nordamerika oder Australien unterwegs war, kennt es wahrscheinlich: Bananenbrot -  zu jeder Tages- und Nachtzeit ein willkommener Snack. Dass dieser Gaumenkitzler ein gesellschaftliches Statement sein kann, beweisen die Jungs von Be Bananas.

Maßlose Verschwendung von genießbaren Lebensmitteln

Initiativen wie foodsharing versuchen schon lange darauf aufmerksam zu machen, dass zu viele Lebensmittel  vom Handel weggeschmissen werden – und das bloß weil sie optisch nicht der handelsüblichen Norm entsprechen. Der Verbraucher ahnt davon in der Regel nichts, wenn er  zufällig nicht gerade selbst zu den Aktivisten gehört, die nicht mehr ansehnliche aber durchaus genießbare Produkte retten.

Allein in Deutschland landen derzeit 12.400 Kilogramm Nahrung pro Minute im Abfall. Ganze 60 Prozent davon gehen von Privathaushalten aus, wohingegen 17 Prozent von Großverbrauchern und der Industrie verursacht werden. Lediglich etwa 5 Prozent wirft der Handel weg. Seit 2013 wird genau diesen 5 Prozent im Rheinland entgegengewirkt.

Bananenbrot an jeder Ecke

Eigentlich wollten sich die Düsseldorfer Lars Peters und Tim Gudelj in Australien bloß eine kleine Auszeit von ihrem BWL-Studium nehmen. Doch dann begegnete ihnen etwas, dass sie nicht mehr losließ. An gefühlt jeder Ecke stießen sie auf eine Köstlichkeit, die europäischen Gaumen bislang in dieser Form verwehrt blieb: Bananenbrot. Ob zum Frühstück, als Snack zwischendurch oder bei der Fastfood Kette – der köstliche Kuchen schien überall zu sein. Das Besondere, das den Suchtfaktor auslöste waren dabei die vielen verschiedenen Ge­schmacks­richtungen, die keinerlei kulinarische Langeweile aufkommen ließen.

Noch Down Under kam die Idee auf, die süße Speise auch nach Deutschland zu bringen. Sie entwickelten einen Businessplan, der neben der Verbreitung des Obstbrotes auch einen nachhaltigen Aspekt implizierte. Gebacken werden sollte nur mit den Bananen, die der Konsument im Supermarkt aufgrund ihres fortgeschrittenen Reifegrad oder ihrer Dellen nie zur Gesicht bekommen würde. Um diesen Traum zeitnah in die Tat umsetzen zu können, verließen sie das Land der Kängurus mehrere Monate früher als ursprünglich geplant und machten sich in Deutschland an die Arbeit.

Für das Bananenbrot werden gerettete Bananen verwendet

Das Konzept ging auf

Sie überwanden bürokratische Hürden bei der Gründung eines Unternehmens, entwickelten eigene Rezepte und schlossen Kooperationen mit Supermärkten, denen sie die andernfalls weggeworfenen Bananen günstig abkauften. Ihr nachhaltiges Konzept verbreitete sich schnell. Inzwischen produziert ihr Start-Up mit der Hilfe einer Bäckereikette knapp 7.000 Brote im Monat. Der Vertrieb erfolgt über die Filialen dieses Bäckers, ihren Onlineshop und einer stetig wachsenden Gemeinde an Cafés, Bistros und auch Universitäts-Cafeterien, der längst über die Grenzen des Rheinlandes hinausgeht.

Damit auch hierzulande keine geschmackliche Monotonie entsteht, wird kontinuierlich an neuen Sorten getüftelt. Derzeit bieten die Jungs zwölf verschiedene Variationen an, die allesamt vegan sind. Darunter befinden sich Geschmacks­richtungen wie Apfel-Zimt, Kraftkern, Feige oder Weiße-Schokolade-Macadamia. Selten war Gutes tun so lecker!

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Quellen: Bilder: Depositphotos/lenyvavsha, dani.ronneberg, Text: Jasmine Barendt