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Grüne Mode und Dessous sind nachhaltig.

Pestizide, Umweltverschmutzung und Ausbeutung gibt es bei dieser tollen, grünen Unterwäsche nicht. Foto: LuvaHuva

Sexy grüne Dessous

Sexy grüne Dessous: Unbedenkliche Öko-Mode auf der Haut

Weich, sanft zur Haut und einfach schön anzuschauen ist der neueste Trend für Öko-Mode. Genauer, für Dessous. «Öko», weil für die Natur und auch für die Trägerin unbedenklich produziert. Diese Dessous werden aus Bio-Baumwolle, Hanf, Soja oder schnellwachsendem Bambus hergestellt. Wie gut das auch noch aussehen kann, zeigen die angesagtesten Modelle.

Pestizide, Umweltverschmutzung, Raubbau an der Natur und Ausbeutung der Menschen im fernen Osten – viele Begriffe fallen einem ein, wenn man die Produktion der Rohstoffe und deren Verarbeitung zu Stoffen und Kleidungsstücken beschreibt. Der Trend, grüne Mode und damit für alle Seiten unbedenkliche Kleidungsstücke zu produzieren, wird glücklicherweise immer deutlicher. Der Anteil an nachhaltig produzierter Mode nimmt zu. Auch bei Dessous.

  • Die handgemachte, romatisch anmutende Wäsche des Londoner Modelabels Huva Luva von Joanna Ketterer ist von britischen Landleben inspiriert. Die verwendeten Materialien: Biobaumwolle, Hanf, Bambus und Soja. Foto: www.luvahuva.co.uk.
  • Bei Luva Huva erhält die modebewusste Frau, ökologisch korrekte und sehr schicke Babydolls, Slips, Shorts und Shirts sowie Schlafanzüge und lässige Freizeithosen. Foto: www.luvahuva.co.uk.
  • Die detailverliebten Stücke überzeugen durch ihre pastelligen Farben. Foto: www.luvahuva.co.uk.
  • Der Clou ist: ökologische und nachhaltige Wäsche von Luva Huva ist besonders trageangenehm. Foto: www.luvahuva.co.uk.
  • Und die Details wie kleine Spitzenabschlüsse, teils süße Schleifen und Raffungen sind einfach liebevolle Details. Zum bezahlbaren Preis. Diese Shorts: Um die 25 Euro. Foto: www.luvahuva.co.uk.
  • Ein Renner im Onlineshop von Luva Huva ist dieses schicke, kurze Nachthemd, das fast zu schade ist, um nur im Schlaf getragen zu werden. Foto: www.luvahuva.co.uk.
  • Sportlich feminin ist der Ansatz der Französin Sophie Young bei ökologisch korrekter Unterwäsche. Die Wäsche wird aus 100 % Holzfasern hergestellt und ist in vielen angesagten Farben erhältlich. www.organic-lingerie.com
  • Romantischer kommt dieses Top mit eingearbeitetem BH daher. Der Used-Look macht es so besonders. www.organic-lingerie.com
  • Die Wäsche von Organic Lingerie ist variantenreich. Hemdchen, Slips, Tangas, Shorts, aber auch Lounge und Swimwear sowie Leggings, Strümpfe und Socken werden aus der Holzfaser hergestellt. www.organic-lingerie.com
  • Was man an den schwarz-weiß Bildern sonst nicht sieht ist die Farbpalette. Dezente wie knallige Farben wie bei diesem Balconnett-BH sind hier erhältlich. www.organic-lingerie.com
  • Wieso herkömmlich, wenn es auch nachhaltig geht? Auch hier ist der Preis absolut zahlbar und der abgebildete Tanga kostet zum Beispiel 18 Euro. www.organic-lingerie.com
  • Wesentlich verspielter sind viele Teile des noch jungen dänischen Labels Underprotection. Seit 2010 wird der Gedanke gelebt, dass Nachhaltigkeit und Mode keine Widersprüche sein müssen. www.underprotection.dk
  • Je nach Stil der vier jährlich erscheinenden Kollektionen, kommen unterschiedliche Materialien zum Einsatz. www.underprotection.dk
  • Unter anderem werden Soja, Hanf oder Bio-Baumwolle aus nachhaltigem Anbau und Produktion verwendet. www.underprotection.dk
  • Vom Slip bis zu Shorts und vom Body bis zum enganliegenden Kleid reicht die Palette der Underprotection-Kollektion. www.underprotection.dk
  • Gemustert oder einfarbig - die Auswahl ist groß und für jeden Geschmack etwas dabei. www.underprotection.dk
  • Auch hier gilt: Warum muss es konventionelle Unterwäsche sein, deren Herstellung aus Synthetik oder im Raubbau und mit viel Chemie geschieht, wenn es auch nachhaltiger geht? www.underprotection.dk
  • Und: Es ist alles andere, als langweilig und auf jeden Fall trendy wie dieser schicke Federdruck zeigt. Und auf dem absolut zahlbaren Preisniveau der anderen Hersteller... www.underprotection.dk
  • Man muss aber nicht immer im Ausland schauen - alle haben übrigens einen Onlineshop - , um nachhaltige Unterwäsche zu kaufen. Das junge Karlsruher Label AIKYOU bietet auch nachhaltig produzierte Wäsche. © AIKYOU GmbH, Fotograf: Uwe Krejci
  • Das Unternehmen zweier Jungdesignerinnen setzt auf die selbstbewusste Frau und hat sich auf Höschen spezialisiert sowie BHs für Frauen, die zu ihrer kleineren Oberweite stehen. © AIKYOU GmbH, Fotograf: Uwe Krejci
  • Trendiges schwarz und weiß sind die Farben von AIKYOU. Schick und sportlich, oder? Bequem und nachhaltig sowieso... © AIKYOU GmbH, Fotograf: Uwe Krejci
  • Nicht nur junge Designer haben das Thema Nachhaltigkeit in der Mode und auch bei der Wäsche erkannt. Auch das schwäbische Unternehmen Mey Bodywear setzt auf Nachhaltigkeit. Und das aus Tradition. Foto Mey
  • 67 Prozent der Produkte von Mey werden nachhaltig in Deutschland produziert. Der Rest in Portugal und unter hohen Auflagen. Foto: Mey
  • Auch wird sich bei Mey bodywear für benachteiligte Menschen engagiert. Sei es, dass gehandikappte Menschen angestellt sind, oder Produkte für benachteiligte Menschen verkauft werden. Wie aktuell ein schicker Schal für afrikanische Frauen. Foto: Mey
  • Mey ist auch der Erfinder des schwäbischen Bumerangs. Dieser hat zum Ziel, die 4,1 Mio. jährlich ausgesandten Kleiderbügel wiederzuverwenden. Ergebnis: Rückläufer verhindern 60 Tonnen Müll, sparen Rohstoffe und Energie ein. Foto: Mey
  • Ach übrigens: Abgesehn von Luva Huva haben alle hier beispielhaft vorgestellten Öko-Unterwäsche-Hersteller auch was nachhaltiges für den Mann. Und es ist genauso schick wie für Frauen, wie das Foto zeigt. Foto: Mey

Die Nachfrage steigt immens und viele Modeschauen von New York, London, Berlin bis Paris gehen auf das Thema faire oder grüne Mode ein. Selbst Manolo Blahnik hat das Thema grüne Recycling-Mode für sich entdeckt. Die ausgewählten Materialien und Stoffe sind nachhaltig produziert und lassen nichts an Komfort oder modischem Äußeren vermissen. Und gerade bei der grünen Unterwäsche zeigt sich, dass die zweite Haut auch grün und modisch sein kann.

Warum grüne Unterwäsche modisch und sinnvoll ist

Nicht nur die Menschen und die Natur, die die Stoffe für grüne Mode und die sexy Dessous produzieren, profitieren von dem neuen Trend. Es wird sanft mit der Umwelt umgegangen und die Chemie muss «draußen bleiben». Letzteres ist besonders für die Trägerin und den Träger vorteilhaft. Erst kürzlich verriet die Mikrobiologin und Modedesignerin Anke Domaske ecowoman.de in einem Interview, dass sich beispielsweise Pestizide, die unter anderem beim Großteil der Baumwollproduktion zum Einsatz kommt, nie wieder gänzlich aus dem Stoff entfernen lässt. Selbst nach vielen Wäschen seien Pestizide noch nachzuweisen. Das ist nicht nur für eine steigende Zahl von Allergikern ein Problem. Wer will schon morgens in den Kleiderschrank oder die Schublade blicken und statt an die bevorstehende Arbeit, an Pestizide und Chemikalien denken? Und so produzierte Stoffe auch noch direkt auf der Haut tragen?

Auch die Transportwege aus meist asiatischen Ländern, wo viele Rohstoffe und Kleidungsstücke zu Dumpinglöhnen produziert werden, sind in Zeiten der Klimaschutz-Problematik nicht zu unterschätzen. Grüne Mode-Hersteller gehen da einen anderen Weg. Im Falle der grünen Unterwäsche beispielsweise, werden heimische Holzfasern verwendet, oder schnellwachsender Hanf, Soja oder Bambus. Bei letzterem versichert ein Hersteller im Internet, dass er sogar eine spezielle Bambus-Sorte wähle, die nicht in Nahrungskonkurrenz zu der Hauptfutterpflanze von Pandabären steht. Das diese grüne Mode auf der Haut nicht nur vorteilhaft, anschmiegsam und toll zu tragen ist, sondern auch richtig sexy aussehen kann, zeigt unsere Bildgalerie.

Schicke Öko-Mode: LuvaHuva French Knickers.

Sind diese Shorts nicht schick? Romantic-Style aus London. Foto: LuvaHuva

Nachhaltige Tipps zum Kauf von grüner Mode und Unterwäsche

Dass es viele tolle Hersteller von nachhaltiger und grüner Mode heutzutage gibt ist unstrittig. Auch im Bereich grüner Dessous. Längst schon sind die Zeiten passé, in denen es grüne Mode nur in einschlägigen Läden gab. Und Form und Ästhetik nicht unbedingt die breite Masse ansprach. Ein guter Grund dafür, dass grüne Mode, und damit auch nachhaltig produzierte Unterwäsche vermehrt erhältlich ist: Die Designer und Hersteller selbst sehen, dass gehandelt werden muss.

So hat die französische Designerin und ehemalige Architektin Sophie Young das Label Organic Lingerie auch deshalb gegründet, weil ihr Sohn an allen möglichen Allergien litt. Die englische Designerin Joanna Ketterer indes, dachte sich, gute und gesunde Stoffe zu verarbeiten und dem ganzen einen romantischen Touch zu verleihen kann keinem schaden. Ihr Londoner Label LuvaHuva zeigt eindringlich, dass grüne Mode für untendrunter fast zu schade ist, um nicht gezeigt zu werden. Das erst 2010 gegründete Label Underprotection ist der Auffassung, dass zahlbarer Luxus und Ästhetik auch ruhig ethisch sein kann. Und die deutsche Firma Mey zeigt mit der Linie Mey Bodywear, dass auch in Deutschland produzierte Unterwäsche unter Nachhaltigkeitsaspekten entstehen kann. Leider gilt, Deutschland ist noch lange nicht so weit in Sachen grüner Mode und ökologisch und gesundheitsverträglicher Dessous. Anders das europäische Ausland oder die USA.

Öko-Unterwäsche ist schick und im Trend.

Öko-Mode auf der Haut. Auch dieser modische Body ist grüne Unterwäsche. Foto: Underprotection

Die Konsumentin und der Konsument sollte vielleicht etwas kritischer werden und gezielt nach grüner Mode und sexy grüner Unterwäsche fragen. Dann erkennt vielleicht auch der Handel dessen Potenzial und nicht nur die Umweltverschmutzung wird reduziert. Denn, bis auf Mey und AIKYOU, ist die exemplarisch vorgestellte grüne Mode für untendrunter lediglich im Ausland erhältlich. Dies aber zu guten Versandkonditionen... Die Designer wissen, warum.

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Text: Jürgen Rösemeier