Denkmalgeschützte Gebäude energieeffizient zu sanieren gestaltet sich oft schwierig. Ein neues Programm der KfW macht es einfacher. Quelle: Thinkstock.de
Energieeffizient sanieren im Denkmal: KfW erleichtert Förderung
Wohnen im Altbau ist mehr denn je beliebt. Doch an der Energieeffizienz hapert es oft in denkmalgeschützten und alten Gebäuden. Das hat auch die KfW-Förderbank erkannt und ein neues Programm aufgelegt, „Effizienzhaus Denkmal“. Hierdurch kommen nun auch jene Gebäude in den Genuss, für das energieeffiziente Sanieren Zuschüsse zu erhalten.
Immerhin: Ein Viertel aller Wohngebäude gelten als erhaltenswerte Bausubstanz. Nicht nur in großen Städten. Doch, Besitzer, die diese Gebäude bisher energieeffizient sanieren wollten, hatten stets schlechte Karten. Denn die Auflagen der Behörden sind hoch und die KfW-Bank fordert in aller Regel eine diffusionsarme Isolierung der Außenwände. Letzteres wird von vielen Kritikern abgelehnt, ist im Altbau aufgrund der meist aufwändig gestalteten und erhaltenswerten Fassaden oft nicht möglich. Das KfW-Programm zum energieeffizienten Sanieren, dem Effizienzhaus Denkmal schafft hierbei Abhilfe.
Effizienzhaus Denkmal: Energieeinsparpotenzial voll ausschöpfen
„Um die Energieeinsparpotenziale zu heben, die im deutschen Gebäudebestand liegen, ist es notwendig, den Altbaubestand in seiner gesamten Breite zu erreichen“, argumentiert KfW-Vorstandsmitglied Axel Nawrath. Das Umdenken, welches hierbei nun stattfand ist, dass nicht mehr hauptsächlich die Wärmedurchlässigkeit der denkmalgeschützten Gebäude berücksichtigt wird, sondern den reinen jährlichen Energiebedarf. Ohnehin ist bei oftmals 60 Zentimeter dicken Außenwänden die Wärmedurchlässigkeit längst nicht so hoch, wie bei moderneren Gebäuden, etwa aus Beton.
Konkret heißt dies, dass, alternativ zur Außenwanddämmung und dem Austausch von Fenstern und Türen auch die Innenraumdämmung gefördert werden kann. Nebenbei, bei alten Steinfassaden und im Fachwerkhaus ohnehin die einzige Möglichkeit der Wärmedämmung. Die getroffenen Maßnahmen des energieeffizienten Sanierens dürfen als Ergebnis und zur Förderung durch das Effizienzhaus Denkmal-Programm einen Energieverbrauch von 60 Prozent über einem Standard-Neubau nicht übersteigen. Dank einiger Ausnahmen ist eine Förderung aber auch über diesem Energieverbrauchswert möglich, wenn alle technischen Wege ausgenutzt wurden und die Denkmalschutz-Auflagen nichtmehr ermöglichen.
Grundlagen für das energieeffiziente Sanieren nach „Effizienzhaus Denkmal“
Um von der zinsgünstigen Förderung – und Zuschüssen von bis zu 15.000 Euro – zu profitieren, muss zunächst ein im Denkmalbereich versierter Energieberater das Einsparpotenzial berechnen. Zudem benötigt die KfW zur Förderung des energieeffizienten Sanierens eine Bescheinigung, entweder der Denkmalschutzbehörde oder der Kommune, die belegt, dass es sich um ein Denkmalschutzobjekt oder eine erhaltenswerte Bausubstanz handelt.
Zinsgünstiger Kredit und Zuschuss für energieeffizientes Sanieren im Denkmalbereich
Sind die Auflagen erfüllt und die entsprechenden Sanierungsmaßnahmen geplant, so erhält der private Bauherr von der KfW einen zinsgünstigen Kredit mit 1,0 bis 1,51 Prozent Zinsen sowie einen Tilgungszuschuss von bis zu 2,5 Prozent. Alternativ hierzu kann auch ein direkter Tilgungszuschuss mit maximal 20 Prozent, aber nicht höher als 15.000 Euro, beantragt werden. Beide Angebote für energieeffizientes Sanieren sind für bis zu zwei Wohneinheiten möglich.
Sachverständige für das energieeffiziente Sanieren alter Häuser nach dem KfW-Programm finden interessierte Hausbesitzer auf der Seite der Deutschen Energieagentur, dena, unter www.energie-effizienz-experten.de.
Text: Jürgen Rösemeier