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Nachhaltige Energie-Trends für Immobilienbesitzer
Energie-Trends

Nachhaltige Energie-Trends für Immobilienbesitzer

Erneuerbare Energien wie die Windkraft, die Solarthermie und die Photovoltaik-Technik gelten als die sogenannten Zugpferde der Energiewende. Solarthermie und Photovoltaik nutzen beide die Sonnenenergie. Unterscheiden sich jedoch dahingehend, dass bei ersterer Wärmeenergie und bei letzterer Strom erzeugt wird. Die Energiewende umfasst das Abwenden von der Kernkraft und das Streben nach einer möglichst CO2-freien Energieversorgung.

Auch immer mehr Immobilienbesitzer gehen mit diesem Trend und legen einen eigenen Stromspeicher an. So werden Hausbesitzer unabhängiger und sie können eine Menge Geld sparen. Experten gehen bis zum Jahr 2020 von einem wahrhaftigen Boom der erneuerbaren Energien bei den Immobilien aus.

Wärmepumpen, Solarthermie, Pelletheizungen

Wärmepumpen, Solarthermie und Pelletheizungen sorgen in einem sogenannten Energiesparhaus für kostengünstiges warmes Wasser und beinahe kostenloses Heizen. Sie stellen eine ideale Ergänzung zu nach Süden ausgerichteten Fenstern dar. Durch derart angelegte Fensterflächen dient die Sonne als natürliche Heizenergie.

  • Wärmepumpen wandeln die vorhandene Umgebungswärme der Luft, des Wassers und der Erde in einem technischen Prozess in Heizwärme um. Hierzu wird Strom benötigt, welcher idealerweise über eine eigene Photovoltaik-Anlage bezogen wird.
  • Bei der Solarthermie fangen Kollektoren, die sich meist auf dem Dach befinden, die Strahlenenergie der Sonne ein. Diese Strahlenenergie wird zur Brauchwassererwärmung und für die Heizung verwendet.
  • Pelletheizungen funktionieren durch das Verbrennen von Holz und zwar, wie der Name bereits verrät, in Form von Pellets. Bei diesen handelt es sich um gepresste Stäbchen aus Holzresten und Sägemehl.

Photovoltaik: elektrische Energie aus Sonnenlicht

Photovoltaik: elektrische Energie aus Sonnenlicht

Photovoltaik (auch: Fotovoltaik) ist die direkte Umwandlung von Lichtenergie in elektrische Energie. Meist wird die Energie aus dem Sonnenlicht gewonnen und zwar mittels Solarzellen. Die Fotovoltaik kommt bereits seit dem Jahr 1958 in der Raumfahrt zum Einsatz. Mittlerweile findet sie nicht nur auf Parkscheinautomaten und in Taschenrechnern, sondern auch auf Dachflächen, auf Freiflächen und an Schallschutzwänden Verwendung. Die Photovoltaik ist ein Teilbereich der Solartechnik.

Der von diversen Experten erwartete Boom der erneuerbaren Energien bis 2020 umfasst auch die Steigerung der Photovoltaikanlagen-Leistungen auf knapp 400 GW. Bis 2030 wird sogar eine Leistungssteigerung auf bis zu 10.000 GW erwartet. Die dominierende Photovoltaik-Technologie sind Siliziumzellen.

Die Kosten sind innerhalb von 7 Jahren um 75 Prozent gesunken

Die Photovoltaik galt bis vor einiger Zeit als die teuerste erneuerbare Energie zur Stromerzeugung. Das hat sich aufgrund der starken Kostensenkungen im Bereich der Anlagenkomponenten mittlerweile allerdings geändert. Zwischen 2010 und 2017 sind die Kosten dieser Stromerzeugungsmethode um ganze 75 Prozent gesunken. Desweiteren trägt der Fortschritt in der Forschung zu entsprechender Preissenkung bei.

Bereits im Jahr 2014 waren die Stromgestehungskosten der Photovoltaik in einigen Regionen auf dem gleichen Niveau, wenn nicht sogar niedriger als die Kosten bei den fossilen Konkurrenten. Zu dieser Zeit waren die Gesamtkosten der Photovoltaik allerdings noch höher, was vor allem auf die notwendigen Speicher zurückzuführen ist. In Bezug auf die Externalität war Solarstrom in 2014 aber bereits mehr als konkurrenzfähig: Mit der fossilen Stromerzeugung gehen mehr Gesundheits-, Klima- und Umweltschäden einher.

Durch Wärmedämmung die Energieeffizienz maximieren

Durch Wärmedämmung die Energieeffizienz maximieren

Wer Energie nicht nur kostengünstig beziehen, sondern auch einsparen will, muss die Dämmung der eigenen vier Wände auf den neusten Stand bringen. So werden der Wärmeverlust gestoppt und die Energieeffizienz des Hauses maximiert. Die Dämmung des Hauses wird auch als Wärmedämmung bezeichnet. Es gibt immer mehr Innovationen in diesem Bereich. Hierzu zählen beispielsweise doppeltverglaste Fenster. Diese haben bis zu 60 Prozent bessere Dämmeigenschaften als die einfachverglasten Fenster aus den 70er Jahren. Mittel modernster Wärmeschutzverglasung können diese Effizienz sogar noch einmal um 50 Prozent steigern.

Zeitgemäße Dämmmaterialien

Nicht nur die Fenster, sondern auch das Dach sowie die weiteren Außenflächen des Hauses können heutzutage perfekt gegen Wärmeverlust isoliert werden. Zeitgemäße Dämmmaterialien sind Holzfaserdämmstoffe und Polystyrol-Dämmplatten. Diese Materialien können den Energieverlust gegenüber den üblichen Bauweisen von vor 40 Jahren um ganze 80 Prozent senken.

Was viele nicht wissen: Seit dem Jahr 2009 besteht eine Pflicht zur Wärmedämmung (vgl. Energieeinsparverordnung EnEV). Wer die entsprechenden Vorgaben beim Bau bzw. bei der Modernisierung der eigenen vier Wände nicht einhält, muss mit dem Verlust von Fördermöglichkeiten rechnen. Im schlimmsten Fall können sogar saftige Strafen anfallen.

Selbst langjährige Immobilienbesitzer müssen laut EnEV nachträglich in die Hausdämmung investieren. Das trifft auf alle Hausbesitzer zu, die ihre Immobilie erst nach dem 1. Februar im Jahr 2002 gekauft haben.

Die Dämmung des Haus-Innenlebens

Nicht nur die Außenflächen und die Fenster bedürfen einer Dämmung. Wer effizient Energie sparen möchte, sollte auch das Innenleben des Hauses, also die Leitungen wie diejenigen für das Warmwasser und für die Heizung dämmen. Hierzu werden sogenannte Dämmschläuche verwendet. Diese Schläuche sind angeschlitzt und können somit ganz simpel über die Rohre gesteckt werden. Durch diese einfache Montage kann die Wärmedämmung der Leitungen sozusagen jederzeit erfolgen bzw. nachgeholt werden.

Auch die Rollladenkästen können (nachträglich) gedämmt werden. Das wurde früher nur sehr selten gemacht. Heute ist aber klar, dass eine solche fehlende Dämmung zu Energielecks führt, die den Energieverbrauch unnötig erhöhen.

Wärmedämmung: im Winter bleibt es warm und im Sommer kühl

Die übergeordnete Aufgabe der Dämmung besteht darin, - na klar - die Wärme im Haus zu halten. Eine besonders gute Dämmung ist zudem dazu in der Lage, die Wärme in den Sommermonaten außerhalb des Hauses zu halten. Eine effektive Wärmedämmung sorgt demnach in allen Jahreszeiten für ein angenehmes Klima in den eigenen vier Wänden. Dabei gilt: je niedriger der Wert des sogenannten Wärmedurchgangskoeffizienten bzw. des U-Werts eines Baustoffes, umso besser sind dessen Dämmeigenschaften. Es bestehen gesetzliche Vorgaben bezüglich dieser Werte. Für die Außenwände eines Neubaus gilt beispielsweise eine Vorgabe von U = 0,28 W (m²K). Dieser Wert wird von modernen Dämmmaterialien locker erreicht. Zu diesen Materialien zählen u.a. Hanf, Schafwolle, Steinwolle, Hartschaum-Platten und Kork.

Der Einsatz von Wärmerückgewinnungs-Systemen

Was bringt die beste Wärmedämmung, wenn das Lüften dazu führt, dass die erhaltene Wärme wieder verloren geht? Die Antwort liegt auf der Hand: so gut wie gar nichts. Deswegen lohnt sich der Einbau von Lüftungsanlagen mit sogenannten Wärmerückgewinnungs-Systemen. Ehe die verbrauchte Luft nach außen geleitet wird, wird dieser die Wärme entzogen. Die gewonnene Energie dient der Erwärmung der Frischluft, wodurch die Heizkosten um ein Vielfaches gesenkt werden. Ein solches System dient also sowohl der optimalen Dämmung als auch dazu, die Heizkosten zu minimieren.

Wer auf eine solche Lüftungsanlage verzichtet, muss täglich zwei- bis dreimal manuell stoßlüften. Nur so kann die Feuchtigkeit aus dem Haus getragen werden. Durch das kurzfristige Lüften wird der Wärmeverlust in Grenzen gehalten, d.h. die Wärmedämmung kann trotz Lüften ihre Aufgabe erfüllen.

Mit diesen Verfahren kann die Dämmung überprüft werden

Wer die Dämmung seiner Immobilie überprüfen möchte, kann das mit Wärmebildaufnahmen machen (lassen). Zudem kommt ein Differenzdruck-Messverfahren infrage. Bei diesem Test, welcher auch Blower-Door-Test genannt wird, erzeugt ein Ventilator im Haus einen Unter- bzw. einen Überdruck. Geht Druck verloren, deutet das daraufhin, dass in der Dämmung eine Luft- oder eine Wärmeleckage besteht. Durch dieses Verfahren kann der Fehler effizient beseitigt werden. 

Energie-Trends für Immobilienbesitzer – ein Ausblick

Die Energiesparmaßnahmen haben in den letzten Jahren einen deutlichen Fortschritt erlebt. Es gibt immer mehr Innovationen, die die Energieeffizienz in den eigenen vier Wänden maximieren und somit zu Kosteneinsparungen beitragen. In Zukunft wird es weitere technische Errungenschaften wie Fenstergläser, die vor Überhitzung schützen, und Fassadenelemente, die eigenständig Strom produzieren, geben. Der technische Fortschritt ermöglicht immer mehr Energie-Trends. Immobilienbesitzer dürfen also gespannt sein, was die Zukunft bringt.

Folgend finden Hausbesitzer noch einmal eine Übersicht über die aktuellen Energie-Trends:

  • Solarthermie
  • Photovoltaik
  • Wärmepumpen
  • Pelletheizungen
  • Wärmedämmung mit modernen Dämmmaterialien

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Staatliche Fördermaßnahmen für Wärmepumpen und Co.

Quellen: Bilder: Fotolia / © Photographee.eu© kange_one© hanohiki, Text: red