1. Home
  2.  › Haus & Garten
  3.  › Bauen
Nachhaltiger Hausbau
Bauen mit natürlichen Ressourcen

Nachhaltiger Hausbau - Ein Überblick

Fridays for Future, der Earth Overshoot Day oder neue Katastrophenmeldungen in den Nachrichten sorgen dafür, dass wir unser Handeln bewusster hinterfragen. Man wird heute mehr denn je dafür sensibilisiert, dass viele unserer Ressourcen endlich sind oder wir ihnen Zeit zur Regeneration geben müssen. Diese Gedankengänge spielen mittlerweile auch immer häufiger eine Rolle beim Thema Hausbau:

Regenerative Baustoffe nutzen

Es gibt eine Reihe an natürlichen, nachwachsenden Rohstoffen, die zum Bauen genutzt werden können. Viele von Ihnen wurden schon vor Hunderten von Jahren bei der Errichtung von Gebäuden verwendet. Bauen mit Holz, Schilf, Kork oder Stroh war damals selbstverständlich. Diese Materialien wachsen nicht nur stetig nach, sie überzeugen auch durch ihre individuellen Eigenschaften. Jeder Baustoff hat seine Vor- und Nachteile, hier gilt es ökologisch als auch ökonomisch abzuwägen, für welches Material man sich entscheidet. Beispielsweise sollte nicht jedes Holz zum Bauen verwendet werden. Die Verwendung von Tropenhölzern wäre beispielsweise nicht umweltfreundlich. Außerdem sind verschiedene Holzarten unterschiedlich widerstandsfähig und langlebig. Experten beraten hier gerne, welcher Baustoff wo am Haus richtig eingesetzt werden kann.

Eigenschaften der natürlichen Ressourcen

Lehmwand

Es gibt auch andere Materialien, die zwar natürlichen Ursprungs sind, aber nicht nachwachsen. Dazu gehören beispielsweise Lehm oder Sand. Da sie gesundheitlich unbedenklich sind und sie über hervorragende Eigenschaften verfügen, werden sie dennoch gerne im Bau verwendet. Lehm zum Beispiel kann, wie viele andere natürlichen Rohstoffe das Wohnklima regulieren und Feuchtigkeit aufnehmen. Unbearbeitete Hölzer helfen, die elektrostatische Aufladung in den Räumlichkeiten gering zu halten. Somit setzt sich weniger Staub ab. Zudem sondern sie keine gesundheitsschädlichen Gase ab. Man sollte allerdings unbedingt darauf achten, dass mit Klebstoffen oder chemischen Beschichtungen diese Eigenschaften verloren gehen können. Das ein Holzhaus schnell abbrennt, ist übrigens ein Mythos. Ganz im Gegenteil kann man das Brandverhalten von Holz gut abschätzen und berechnen, zudem sind die Gase nicht so giftig wie beispielsweise bei den Dämpfen von verbrennendem Plastik.

Vorteile beim Rückbau

Gerade heute, wo viele Immobilien aus den 1970er bis 2000er-Jahren saniert oder erneuert werden, denkt man häufiger über die Entsorgung der Materialien nach. Holz, Lehm oder Stroh lassen sich kostengünstiger, einfacher und gesundheitlich unbedenklicher entsorgen oder sogar recyceln als Asbest oder Kunststoffe.

Einsatzmöglichkeiten von nachhaltigen Materialien in Gebäuden

Nachhaltige Dämmung

Holz findet man nicht nur in der Grundkonstruktion, z. B. bei Fachwerkhäusern oder im Holztafelbau, es wird auch für die Produktion von Fenstern und Türelementen eingesetzt. Auch Dämmstoffe können aus natürlichen Baustoffen bestehen. Hier werden beispielsweise Flachs, Hanf, Kork und sogar Schafwolle zur Isolierung genutzt. Fairerweise muss man aber sagen, dass hier eine höhere Dämmdicke erforderlich ist, um einen ähnlichen Effekt wie bei der Dämmung mit synthetischen Dämmstoffen zu erreichen.

Zusammengefasst kann man sagen, dass sich immer öfter an die guten alten Baustoffe erinnert wird. Aber auch innovative Ideen finden beim nachhaltigen Hausbau Platz. Seit den 1990er-Jahren wird beispielsweise Sonnenenergie zur energetischen Versorgung von Gebäuden genutzt. Gerade Preisanstiege oder Krisen am Energiemarkt, aber auch nukleare Unfälle wie in Tschernobyl führen dazu, dass das nachhaltige Bauen und die ressourcenschonende Unterhaltung der Immobilie wieder mehr in den Vordergrund rücken.

Quellen: Bilder: Pexels/Vecislavs Popa, Depositphotos/johndory, Pixabay/RachelW1, Text: red