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Kleine Pfefferminzpflänzchen in Plastiktöpfen
Maßnahmen gegen Kunststoffabfall

Stetig wachsender Plastikmüll: Was toom jetzt dagegen tut!

Der morgendliche Coffee-to-go-Becher aus Plastik, Essen zum Mitnehmen in Styroporbehältern oder auch Einweg-Pflanzenpaletten – noch immer produzieren die Deutschen eine Unmenge an Abfall. Zwar wird deutschland- und EU-weit immer mehr gegen die Müllflut getan (zum Beispiel trat am 3. Juli 2021 das EU-Einwegplastikverbot in Kraft), doch da geht noch mehr. Das dachte sich auch das Team bei toom rund um Theo Keysers, Purchasing Director Plant. Seit Juli 2021 testen sie in 34 Märkten eine Mehrweg-Variante für zunächst ausgewählte Artikel. 

Pro Kopf produzieren wir 535 Kilogramm Müll in Deutschland pro Jahr (Quelle: ZDF). Im Jahr 2018 waren das gesamt 417,2 Millionen Tonnen Abfall. Etwa 50,3 Millionen Tonnen fielen auf Siedlungsabfälle, also Abfälle privater und gewerblicher Art, 18,9 Millionen Tonnen auf Verpackungsabfälle. Seit 2010 wuchs der Verpackungsverbrauch um 17,9 Prozent (Quelle: Umweltbundesamt). Es liegt auf der Hand: Es muss dringend etwas gegen die Vermüllung unternommen werden. 

Abfall reduzieren, Müll vermeiden: Deutschland muss aktiv werden

Verpackungsmüll

Auch wenn Deutschland beim Recycling von Verpackungen weiterhin zu den Vorreitern gehört, gibt es noch viel Spiel nach oben. So zeigte 2018 das Umweltbundesamt (UBA) auf, dass Deutschland im EU-Vergleich seit Jahren den meisten Verpackungsmüll produziert. Um diesen unrühmlichen ersten Platz hinter sich zu lassen, verfolgt Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamtes einen scheinbar profanen Ansatz: „Verpackungen sollten vermieden werden, bevor sie überhaupt anfallen.“  

Und tatsächlich, es gibt durchaus einfache Wege, Abfall zu reduzieren und damit die Umwelt und das Klima zu entlasten. Nicht immer sind Verpackungen auch wirklich sinnvoll, für Obst und Gemüse genügt es beispielsweise auch oftmals diese lose einzukaufen. Doch das ist für den Verbraucher nicht immer so einfach, wie es auf den ersten Blick erscheint – 63 Prozent sind bereits vorverpackt (Quelle: NABU). An diesem Beispiel erkennt man, nicht nur die Verbraucher selbst sind gefragt ihr Verhalten anzupassen, um Müll zu vermeiden. Auch Hersteller und der Handel sollten sich selbst in die Pflicht nehmen und ihre Ware umweltschonend zum Verkauf anbieten.  

Berge an Kunststoffabfall: So kann es nicht weiter gehen!

Pflanzen in Mehrwegpaletten

Gesagt – getan! Die Baumarktkette toom hat nun beschlossen mit ausgewählten Mehrweg-Produkten ihren Beitrag zu einem müllfreieren Deutschland zu leisten. Zwar finden in der Garten- und Balkongestaltung zunehmend umwelt- und insektenfreundliche Pflanzen Verwendung, doch noch immer sprechen die Millionen Tonnen an Verpackungsabfällen, die bei toom jährlich anfallen, Bände.  

 „Weniger Verpackungsmüll, auch im Gartenbereich – das ist unser erklärtes Ziel“, so Theo Keysers, Purchasing Director Plant bei toom. Bisher werden für den Pflanzentransport von Gärtnereien über Läger und Märkte bis hin zum Kunden bei toom Baumarkt jährlich mehrere Millionen Einweg-Pflanzenpaletten verwendet. Das soll sich jetzt ändern. 

Seit Juli 2021 nutzt der Baumarkt in 34 Märkten für den Transport von Pflanzen umweltfreundliche und wiederverwendbare Mehrweg-Paletten – und kommt damit seinem Ziel einen großen Schritt näher. Mehrweg-Paletten besitzen im Gegensatz zu der Einweg-Variante den Vorteil, dass sie dank ihrer Stabilität über Jahre hinweg nutzbar sind. „Wir können dadurch aber nicht nur Plastik einsparen, sondern zusätzlich unsere Kohlenstoffdioxid-Bilanz verbessern. Denn eine unabhängig durchgeführte Studie besagt, dass die Mehrwegsysteme im Gegensatz zu Einwegsystemen bereits nach zehnmaliger Nutzung 30 Prozent CO₂ einsparen können. Das zahlt auf unsere nachhaltige Leitlinie ‚Vermeiden, verringern, verbessern‘ ein“, so Theo Keysers. 

REWE Group-Leitlinie für nachhaltigere Verpackungen

Bei den Mehrweg-Pflanzenpaletten soll es nicht bleiben. Bisher hat die REWE Group mehr als 1.000 Artikel umweltfreundlich optimiert – bis Ende 2030 soll das auch für sämtliche Eigenmarken-Verkaufsverpackungen sowie Serviceverpackungen bei REWE, PENNY und toom Baumarkt geschehen. Mit den bereits umgesetzten Optimierungen sowie der Abschaffung von Plastiktüten in allen Märkten seit 2016 sparen allein REWE und PENNY aktuell pro Jahr rund 7.000 Tonnen an Kunststoff ein. 

In ihrer Leitlinie für Nachhaltiges Wirtschaften und umweltfreundlichere Verpackungen bekennt sich die REWE Group zu ihrer Verantwortung für Umwelt und Gesellschaft. Die darin beschriebene Wertebasis ist Grundlage des verantwortlichen Handels des Unternehmens.

Quellen: toom, Bilder: toom; Depositphotos/InkDropCreative, Text: red