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Chilischoten ernten
Eigene Chilizucht

Chilis selbst anbauen – Schärfe nach dem eigenen Geschmack

Von milder Würze über sengende Schärfe – Chilis gibt es in unzähligen Varianten. Die Schoten sind weltweit bekannt und stehen in vielen Kulturen tagtäglich auf dem Speiseplan. In Ländern wie Mexiko, Italien, Indien und den Philippinen wird das Essen mit Chilis verfeinert, um die Geschmacksknospen auf besondere Art und Weise zu reizen.

Kennt man sich mit der scharfen Frucht allerdings nicht gut aus, kann dies verhängnisvoll enden. Denn tatsächlich existieren annähernd 4.000 verschiedene Chilisorten, die sich in Geschmack, Form, Farbe und dem Schärfegrad unterscheiden. Ohne entsprechende Kenntnisse greift man im Supermarkt womöglich zur falschen Schote und verbrennt sich Mund und Eingeweide. Die Lösung: Chilis selbst züchten! 

Die passende Chilisorte

Grüne und rote Chilischoten

Entscheidet man sich dafür, Chilis anzubauen, sollte man die Sorte mit Bedacht wählen. Der Chili gehört nämlich zu den Paprikagewächsen und besitzt unzählige Unterarten. Das erklärt auch, warum so viele Namen für die scharfe Frucht und Pepper-Produkte aller Art existieren: Peperoni, Chili, Habanero, Paprika, Pfefferschote, Jalapeño, spanischer oder Guinea-Pfeffer.

Während man im Volksmund immer noch dem Irrglauben unterliegt, dass die Schärfe der Chili auf Form, Farbe und Größe zurückzuführen ist, ist sie tatsächlich durch den Stoff Capsaicin zu erklären. Der Stoff verbirgt sich im Fruchtfleisch und reizt Nervenzellen und Mundschleimhaut. Wer also auf der Suche nach einem milden Chili ist, sollte eine Sorte mit wenig Capsaicin wählen. Einen Anhaltspunkt gibt ebenfalls die Scoville-Skala.

Darüber hinaus sollte auch der zur Verfügung stehende Platz und der Pflegeaufwand bedacht werden. Denn während einige Chilipflanzen nur sehr wenig Aufmerksamkeit benötigen, gibt es Schoten, die regelmäßig gehegt und gepflegt werden müssen. Es ist zudem wichtig zu wissen, dass besonders scharfe Früchte eine weitaus höhere Reifedauer besitzen.

Der Anbau

Die Chilipflanze ist in Südamerika beheimatet. Mittlerweile ist die scharfe Frucht jedoch in alle Teile der Welt vorgedrungen und verleiht diversen Gerichten den besonderen Kick. Obwohl die Schoten an sehr hohe Temperaturen gewöhnt sind, ist es möglich, die Pflanze in Deutschland zu ziehen.

Die Aussaat

In der Regel wird mit der Aussaat Mitte Februar bis Anfang März begonnen. Die Chilisamen können in Anzuchttöpfe eingepflanzt werden, die aus Pappe oder Toilettenpapier bestehen. Dafür werden die Töpfe zu zwei Dritteln mit Anzuchterde befüllt. Diese ist keimfrei und sorgt für ein kontinuierliches Wachstum. Ist der Samen eingebettet, sollte die Erde mit einer Sprühflasche befeuchtet werden.

Es bietet sich an, die Pflanzen auf der Fensterbank zu platzieren, sodass sie dem Sonnenlicht direkt ausgesetzt sind. Zu dieser Jahreszeit können Chilis noch nicht im Freien überleben, da die Gefahr von Frost besteht. Eine weitere Möglichkeit ist, die Keimlinge in ein Mini-Gewächshaus zu stellen. Die klimatischen Bedingungen sind optimal auf die Anforderungen der Pflanze angepasst.

Auspflanzen und Pflege

Chilipflanzen in Anzuchttöfpen

Kündigt sich der deutsche Sommer im Mai oder Juni an, können die Chilis in ein Hoch- oder Gemüsebeet gepflanzt werden. Eine weitere Option ist es, die Pflanzen in einem Kübel im Freien zu platzieren. Es sollte allerdings darauf geachtet werden, dass der Kübel über ein Fassungsvermögen von mindestens 20 Liter verfügt, um den Chilis ausreichend Platz zum Gedeihen zu geben. Ein direkter Platz in der Sonne, der sicher vor Wind und Wetter ist, garantiert das Wohlergehen der Chilis.

In der ersten Zeit zeichnen sich die Pflanzen durch einen hohen Wasserbedarf aus. Im Laufe des Sommers nimmt dieser allerdings ab und es muss nur noch darauf geachtet werden, dass die Erde nicht austrocknet.

Die Ernte

Die Ernte ist abhängig vom Standort und der Witterung. In der Regel können die scharfen Schoten zwischen Ende August und Anfang September geerntet werden. Es wird geraten, die Schoten zu trocknen, um ihre Haltbarkeit zu erhöhen. Im Anschluss daran können sie zu Pulver oder Öl weiterverarbeitet werden.

Quellen: Bilder: Depositphotos/encierro, KateNovikova, marsan, Text: red