Kleine Oase für Mensch und Tier: Der Naturteich im Garten
Was gibt es Schöneres, als den Blick über das garteneigene Gewässer schweifen zu lassen, wie der Wind über das Schilfgras streicht, Frosch und Wasserläufer munter ihre Bahnen ziehen und Seerosen ihre volle Pracht zeigen – Entspannung pur. Egal ob wild verwachsenes Biotop, gepflegter Schwimmteich oder Lebensraum für die Goldfischzucht, ein Gartenteich bringt mehr Leben in die heimische Grünfläche. Doch seine nachhaltige Anlage und Pflege wollen gut geplant werden. Hier einige Ratschläge für die kleine Oase im Grünen.
Um die Wasserfläche besonders naturnah anzulegen, ist die Lage an einem etwas abgeschiedeneren Platz günstig, da so viele Tiere angelockt werden können. Sollte das Grundstück uneben sein, ist es anzuraten, den Gartenteich an der tiefsten Stelle zu errichten. Auch das Verhältnis von Sonne und Schatten ist ein wichtiger Faktor, denn Teichpflanzen brauchen für ihr Gedeihen eine bestimmte Menge an Licht. Ungefähr fünf Stunden Sonnenbestrahlung pro Tag im Sommer sind ideal.
Während der heißen Mittagsstunden sollte sich das Gewässer aber im Schatten befinden und im Idealfall von Pflanzen und Gehölzen beschattet werden, um Algen im Gartenteich zu vermeiden. Ein ausreichender Abstand zu diversen Leitungen ist spätestens bei Wartungsarbeiten an eben diesen wichtig. Flachwurzelnde Bäume sollten sich nicht in der Nähe befinden, da ihre Wurzeln die Teichfolie durchstechen können.
Ein richtiger Gartenteich ist natürlich auch von Tieren bewohnt © Frogger von Alexander Boden (CC BY-SA 2.0)
Geschwungene Formen geben dem Wassergarten eine naturnahe Optik. Je größer der Teich und die Wassermengen sind, umso schneller stellt sich ein ökologisches Gleichgewicht ein. Unterwasser-Pflanzen, Sumpf- und Röhrichtgewächse sind für die Selbstreinigung des Gartentümpels sehr wichtig. Sie nehmen Nährstoffe auf und versorgen das Wasser mit Sauerstoff. Mikroorganismen, Zooplankton und Filter-Organismen wie Wasserflöhe können auch als „Kläranlage“ bezeichnet werden.
Teichfolien aus Kautschuk oder Tonabdichtungen bieten eine umweltfreundliche Grundlage für den Teich. Ein Ufer sollte als flache, sumpfige Uferzone dienen. Wer die Fauna und Flora des Teichs beobachtet, wird erstaunt sein, wie viele unterschiedliche Lebewesen sich dort tummeln. Mit beispielsweise Baumwurzeln, Steinhaufen und kleinen Trockenflächen aus Kies ist es möglich, ein naturnahes Biotop für Wassertiere zu gestalten.
Dieser Teich ermöglicht sogar das Schwimmen daheim © Günter Grumer (CC BY-SA 2.0)
Badevergnügen im eigenen Schwimmteich
Keine überfüllten Liegewiesen im Freibad, kein Lärm am Badesee – ein Schwimmteich im Garten garantiert bei Schönwetter ungetrübten Badespaß direkt vor der Haustür. Nachhaltig ist der Garten-Schwimmteich dann, wenn er sich anhand einer eigens bepflanzten Regenerations-Zone selbst reinigt und filtert und somit kaum Energie verbraucht. Je weniger Technik verwendet wird, umso natürlicher wird der fertige Badeteich und desto kleiner ist der spätere Aufwand für die Teichpflege. So kann man im manchmal auch etwas naturtrüben Wasser seine Bahnen neben Frosch und Wasserläufer ziehen.
Damit die Selbstreinigung in der seichten Uferzone funktioniert, sollte der Badeteich mindestens 60 Quadratmeter groß sein. Pflanzen wie Froschlöffel und Wasserschwertlilie nehmen Trübstoffe als Nährstoffe auf. Schwebstoffe können durch Teichsubstrate gebunden werden. Faktoren wie saubere Einstiegslösungen, die richtige Bepflanzung und Nährstoffmenge im Substrat, Artenreichtum und geeignete Pflegemaßnahmen wie Pflanzenschnitte und Laubschutznetze machen aus dem Teich eine kleine Oase. Chemische Pflegemittel und Präparate bringen dagegen den Kreislauf durcheinander.
Für welchen Teich Sie sich auch entscheiden, wichtig ist eine möglichst naturnahe Gestaltung für das kleine Wasserparadies im Garten.
Quellen: naturgarten.org, mein-schoener-garten.de, Titelbild: "Naturteich" © NPPhotographie (CC BY-SA 2.0), Text: Kathrin Heiler