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Glühbirne, Verbot, Energiesparlampe, Quecksilber, LED und OLED

Adé Glühbirne: Ab 1. September dürfen nun auch die kleinen 40- und 25-Watt-Glühbirnen nicht mehr produziert werden und die Verbraucher sind besorgt, ob des Quecksilbers in Energiesparlampen. (c) Thinkstockphotos

Es hat sich ausgeglüht: Die Glühbirne, Quecksilber und Alternativen

Die Energiesparlampe wurde lange als die Alternative zur Glühbirne präsentiert, die aufgrund ihrer Ineffektivität nun ab September komplett vom Markt verschwinden soll. Hamsterkäufe werden daher schon beobachtet, dagegen wird aktuell die in Verruf geratene Energiesparlampe mit ihrem giftigen Quecksilber geschmäht. Doch, es gibt Alternativen. Auch wenn viele wieder die alte Glühbirne schätzen.

Erst war es die 100-Watt-Glühbirne, dann die 75- und 60-, nun sollen auch die 40- und 25-Watt-Glühbirnen komplett vom Markt genommen werden. Zumindest die Produktion muss ab dem 1. September stillstehen. Im Handel werden die aus energetischer Sicht eher ineffektiven Hellmacher also noch eine Weile erhältlich sein.

Rechtzeitig zum Aus für die Glühbirne gibt es immer wieder Horrormeldungen über die am Markt am stärksten vertretene Alternative, die Energiesparlampe. Wenn sie zerbricht, soll man unbedingt lange lüften und den Raum verlassen, Hund und Katz inklusive. Der Grund ist der hohe Quecksilbergehalt. Zwar gibt es die meist schlechtes Licht spendenden Energiesparlampen auch mit Silikonummantelung für Bruchsicherheit, doch dann kam die nächste Horrormeldung: Die Lampen können das Quecksilber auch ausdünsten. Die Industrie gelobt zwar Besserung und möchte den Quecksilberanteil erheblich reduzieren in den nächsten Jahren, warum so ein Produkt allerdings überhaupt auf den Markt kam, ist vielen Kritikern ein Rätsel. Energie  sparen aber die Gesundheit erheblich gefährden ist so Manchem ein Dorn im Auge.

Alternativen zu Glühbirne und quecksilberhaltige Energiesparlampen

Heute sind die Energiesparlampen, auch Kompakt-Leuchtstofflampen genannt, die mindestens 75 Prozent weniger Strom wie die herkömmliche Glühbirne benötigen, der Standard. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, der schraubt LED-Lampen in die Fassung. Denn deren Lichtausbeute ist nicht nur deutlich besser, sie sind zudem garantiert quecksilberfrei. Auch eine Wahl: Halogenleuchten. Zwar ist deren Energieeffizienz auch nicht die beste,  aber etwas effizienter sind sie dennoch. Bei Halogenlampen gehen 90 Prozent der Energie als Wärme verloren, bei der Glühbirne sind es immerhin bis zu 95 Prozent.

LED sind leider die derzeit teuerste und einzige wirkliche Alternative zur Energiesparlampe. Schnell kostet so eine Birne 40 Euro, aber die Haltbarkeit ist umso attraktiver. Bis zu 6.000 Betriebsstunden hält sie beziehungsweise bis zu 30 Jahre und benötigt 80 Prozent weniger Energie, verglichen mit der Glühbirne. Weiterer Vorteil: LEDs im Retro-Look, der Glühbirnenform also gleich, passen in althergebrachte Fassungen und jede Lampe, die vorher mit der Glühbirne erleuchtet wurde. Ein weiteres Manko der Energiesparlampen, die nicht überall passend sind. Leider gibt es bei LED-Lampen starke Qualitätsunterschiede in der Leuchtkraft und oft schneiden günstige Schnäppchen schlechter ab. Tipp: Einfach im Laden vorführen lassen und vergleichen.

Forscher sind nun dabei eine Weiterentwicklung zur Serienreife zu entwickeln, OLED genannt. OLEDs verwenden organisches Material im Innern der Lampe, welches zum Leuchten gebracht wird. Eine zunächst für die Innenbeleuchtung von PKWs gedachte Entwicklung ist bereits auf dem Markt. Doch Fachleute schätzen, dass es noch 10 bis 15 Jahre dauern wird, bis die OLED-Technologie den Markt erobert hat. Bis dahin hat die LED-Lampe wohl die besten Chancen, die Glühbirne vergessen zu machen.

Glühbirnen für Speziallampen weiter erlaubt

Gerade für bewegliche Lampen – Beispiel Werkstattlampen – wird es weiterhin die herkömmliche Glühbirne geben, allerdings mit dickerem Glühfaden und stärkerem Glas. Der Grund ist die Sicherheit beim Herunterfallen. Energiesparlampen sind aufgrund des Quecksilbergehaltes für diese Anwendung zu gefährlich. Diese Speziallampen müssen laut EU-Verordnung ganz klar gekennzeichnet sein und sollen ausschließlich für mobile Lampen erlaubt sein.

zum anschauen: Die Lüge

Text: Jürgen Rösemeier