Nachhaltig waschen: Energiespartipps für den Haushalt
Strom kostet Geld. Wer Strom in Haus und Wohnung sparen will, sollte bei Spülen, Waschen und Trocknen die wichtigsten Energiesparirrtümer kennen. Wo und wie Sie mit Hausgeräten Strom sparen können.
Wäschetrockner schlucken viel Strom?
Keinesfalls. Die Hersteller von Wäschetrocknern setzen immer mehr die Wärmepumpentechnik ein. Dieses System arbeitet effizient, da die Wärme aus der Abluft genutzt wird, wodurch Strom gespart wird. Wäschetrockner mit der Energieeffizenzklasse A+, A++ sowie A+++ sparen Strom, da sie ausschließlich mit der Wärmepumpentechnologie arbeiten. Mit der Effizienzklasse B sind die besten konventionellen Wäschetrockner ausgezeichnet. Das Potenzial bei einem Wäschetrockner Strom zu sparen ist enorm. Ein Wärmepumpentrockner benötigt im Vergleich zu einem herkömmlichen Kondensationstrockner bis zu 70 Prozent weniger Strom.
Viel Strom verbrauchen beim Wäsche waschen?
Das muss nicht sein. Wer Strom sparen will sollte normal verschmutzte Wäsche bei 40 statt 60 Grad und leicht verschmutzte Wäsche bei 30 statt 40 Grad waschen. Manchmal genügen sogar 20 Grad, was viel Strom spart. Bettwäsche und Handtücher nicht kochen, da bei 90 Grad-Waschgang doppelt so viel Strom wie bei 60 Grad benötigt wird. Die Wäsche wird trotzdem sauber, da die Waschmittel moderne Fleckenlöser enthalten und Waschmaschinen effizienterer arbeiten. Waschmaschinen verbrauchen heute dank Eco- und Energiesparprogrammen auch bei längeren Programmlaufzeiten nicht mehr Strom, da sie nur kurze Zeit hohe Energien erreichen. 40 Prozent weniger Strom wird durch die Energiesparprogramme verbraucht.
Mit kleinen Tipps effizient Energie sparen. flickr CC BY-2.0 / ©Christian Schnettelker
Der Kühlschrank verschleudert Strom?
Nicht unbedingt. Je kühler der Standort vom Kühlschrank, desto geringer der Verbrauch an Strom. Schon eine Reduzierung der Raumtemperatur von einem Grad verringert den Verbrauch an Strom bei Kühlschränken um sechs und bei Gefriergeräten um etwa drei Prozent. Um Strom zu sparen sollten diese Geräte möglichst weit entfernt von Wärmequellen platziert werden. Und die Wärme, die das Gerät erzeugt, muss ungehindert abgeleitet werden können: Lüftungsgitter deshalb nicht abdecken und bis zu zweimal im Jahr von Straub befreien.
Selbst Kühlschränke mit Energieeffizienzklasse A+++ verbrauchen zu viel Strom, wenn die Temperatur zu niedrig eingestellt wird. Zwischen fünf und sieben Grad Celsius liegt die ideale Kühltemperatur für die meisten Lebensmittel.
Einen älteren Kühlschrank gegen ein Gerät mit der Klasse A+++ einzutauschen kann durchaus lohnen. Sie verbrauchen bis zu 70 Prozent weniger Strom als beispielsweise ein Gerät mit Baujahr 2000. Nachhaltigkeit und Strom sparen im Haushalt sind also gar nicht so schwierig umzusetzen.
3 weitere Irrtümer rund um das Thema Energie
1. Backofen muss vorgeheizt werden
Nur bei wenigen Gerichten wie z.B. Pizza mit dünnem Boden oder beispielsweise bei Biskuitrolle muss der Backofen vorgeheizt werden. Heißluft und Umluft erzeugt ein schnelles Aufheizen, so dass Vorheizen gar nicht notwendig ist und Strom gespart werden kann.
2. Spülen mit der Hand ist sparsamer
Stimmt nicht! Wenn die Spülmaschine voll beladen ist und das Geschirr nicht unter fließendem Waser vorgespült wurde ist die Spülmaschine effizienter. Es genügt übrigens, die Essensreste im Mülleimer zu entsorgen. Vorspülen ist nicht notwendig.
3. Topfdeckel ist bei kurzen Garzeiten nicht notwendig
Auch bei kurzen Garzeiten kann bis zur Hälfte an Strom eingespart werden, wenn der Deckel den Topf abschließt. Auch unnötiges Topfgucken vermeiden und lieber Deckel aus Glas oder Kochgeschirr mit Kochanzeige verwenden.
Bericht über Nachhaltigkeit bei den Themen Waschen, Pflegen und Reinigung
In der Wasch-, Pflege- und Reinigungsmittelbranche spielt Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle. Der Industrieverband Körperpflege und Waschmittel e.V. (IKW) hat Nachhaltigkeit in den Bereichen Soziales, Ökologie und Ökonomie untersucht und jetzt einen aktuellen Bericht veröffentlicht.
Nachhaltig waschen, pflegen und reinigen: Immer mehr Menschen ist Nachhaltigkeit nicht nur in puncto anhaltende Sauberkeit und Hygiene ein Anliegen, sondern auch bezogen auf soziale, ökologische und ökonomische Aspekte. Der Industrieverband Körperpflege und Waschmittel e.V. (IKW) hat nun schon zum achten Mal die Nachhaltigkeitsentwicklung in der Wasch-, Pflege- und Reinigungsmittelbranche unter die Lupe genommen und die Trends dieser Entwicklung in einem Bericht über die Jahre 2015/16 zusammengefasst.
Drei Säulen der Nachhaltigkeit
In dem Bericht geht es um Nachhaltigkeit in den drei Bereichen Soziales (z.B. Produkt- und Arbeitssicherheit, soziale Qualitätsstandards bei Zulieferern), Ökologie (z.B. Gesamteinsatzmengen an Inhaltsstoffen in den Produkten, Temperatur beim maschinellen Wäschewaschen) und Ökonomie (z.B. Umsatzentwicklung der Branche, Preisentwicklung).
Dr. Joachim Dullin, Vorsitzender des Beirats für die IKW Nachhaltigkeitsberichterstattung für die Wasch-, Pflege- und Reinigungsmittelbranche, freut sich, dass in allen drei Bereichen positive Veränderungen erkennbar seien, wenn auch unterschiedlich stark, und betonte, die Trends, die sich im bisher vorliegenden 12-jährigen Bilanz-Zeitraum abzeichneten, machten Mut. In dieser Branche gebe es auf dem Weg hin zu mehr Nachhaltigkeit anscheinend keine Verlierer.
Der vollständige Bericht kann als gedrucktes Exemplar über die IKW-Geschäftsstelle (Tel.: 069-3556-1323 bzw. info@ikw.org) bestellt oder auch elektronisch abgerufen werden.
Textquelle: becker döring communication, IKW, Initiative Hausgeräte+, Bildquelle: Depositphotos/JanPietruszka, Depositphotos/AndreyPopov, Autor: Ulrike Rensch und kle