
Nachhaltige Technik – 3 Schritte zu mehr Nachhaltigkeit im Zuhause
Der Wunsch nach einem nachhaltigen Leben ist bei vielen Menschen vorhanden. Die Umsetzung fällt jedoch in einigen Situationen schwer. Zu oft sind es Gegebenheiten oder Gewohnheiten, die einem ökologisch sinnvollen Verhalten im Weg stehen. Mit diesen drei Schritten lässt sich jedoch viel für den ökologischen Fußabdruck im eigenen Zuhause erreichen.
Schritt 1: Bewusster Umgang mit Strom
Strom gehört zu den Selbstverständlichkeiten in einer westlichen Gesellschaft. Dabei ist diese wichtige Ressource in einigen Teilen der Welt keineswegs normal. Es sind einfache Gewohnheiten, die bereits einen großen Effekt haben.
Viele Geräte befinden sich in einem permanenten Stand-Bye-Modus, der unnötig ist. Durchschnittlich verursacht Stand-Bye in einem durchschnittlichen Haushalt etwa acht Prozent des gesamten Stromverbrauchs. Lange haben die meisten Geräte ungefähr 10 Watt im Stand-Bye verbraucht. Die entsprechende EU-Richtlinie zum Stand-Bye und Scheinaus besagt, dass Geräte im Stand-Bye maximal zwei Watt verbrauchen dürfen. Bei einem tiefen Stand-Bye muss der Verbrauch sogar laut Verordnung unter ein Watt sinken. Sinnvoller als die Verordnung ist allerdings schlicht das Ausschalten. Für den Verbraucher gilt: Kein Gerät ohne wirklichen Aus-Knopf kaufen. Die größten Sünder sind hierbei Stereo-Anlagen und DVB-T-Receiver oder -Rekorder.
Technik laden mit Solar
Wer nicht gerade sein Haus sanieren möchte oder zur Miete lebt, kann trotz dessen Solarstrom nutzen. Es gibt Ladegeräte, die Solarstrom nutzen, um andere Geräte wie ein Handy oder ein Tablet zu laden. Die Solarzellen an den mobil nutzbaren Geräten werden zur Sonne ausgerichtet. Ideal ist – wie bei den großen Solarzellen - ein Einfall-Winkel von gut 90 Grad, um Geräte schnell und sicher mit dieser Technik zu laden.
Solaranlage oder Anbieterwechsel
Wer aktuell sein Haus saniert oder neu baut, sollte sich den Einbau von Solarzellen für den eigenen Bedarf überlegen. Ist das gerade kein Thema ist die Wahl des Anbieters bei jedem Verbraucher ein gutes Mittel, den sogenannten Ökostrom zu wählen.
Schritt 2: Blick auf die Heizung
Eine weitere wichtige Ressource ist die Heizung im Haus. Auf sie entfallen gut 60 Prozent des gesamten CO2-Ausstoßes und beinahe drei Viertel des Energieverbrauchs eines Haushalts. Hier lässt sich bei den meisten Haushalten viel sparen und effektiv etwas für das Klima tun.
Wer gerade vor der Entscheidung steht, im Neubau eine Heizung einzubauen oder eine alte Anlage auszutauschen, sollte auf erneuerbare Energien setzen. Die Wärmepumpe nutzt erneuerbare Energien aus Luft, Wasser und dem Erdreich und lässt sich sowohl im Alt- als auch Neubau nutzen. Denn beim Thema Platzbedarf sind die unterschiedlichen Modelle flexibel und ermöglichen den Einsatz einer Wärmepumpe auch bei geringem Platz. Die durchdachte Planung der Wärmepumpe durch einen Profi sorgt für eine höhere Effizienz und nutzt mögliche Förderungen. Sinnvoll ist eine Kombination mit Solar – damit der genutzte Strom der Anlage ebenfalls gut für das Klima ist.
Wichtig ist bei einem Haus mit einer Wärmepumpe ebenfalls eine Dämmung der Fassade sowie des Daches und moderne Fenster. Zudem lässt sich eine Wärmepumpe am effizientesten mit großflächigen Heizkörpern nutzen, bei denen geringere Heizwasser-Temperaturen notwendig sind. Das kann eine Fußbodenheizung sein. Ebenso sind großformatige Wandheizungen möglich.
Wie wird geheizt?
Beim Thema ressourcenorientiertes Heizen spielen Gewohnheiten rund um das Heizen eine wichtige Rolle. Viele Menschen überheizen ihre Wohnräume aus Gewohnheit oder nutzen die Heizung wenig energieeffizient: Jedes Grad weniger zählt. Dabei gelten diese Temperaturen je nach Raum als ideal:
- Wohnraum 20 Grad
- Schlafzimmer 18 Grad
- Badezimmer 22 Grad
In der Küche beim Heizen unbedingt daran denken, dass sowohl Backofen als auch Kühlschrank Wärme abgeben. Wer einen Raum wie ein Gästezimmer nicht nutzt, sollte die Heizung hier auf 16 Grad einstellen. So wird die Bildung von Schimmel verhindert, ohne den Raum zu sehr zu heizen.
Wer nachts leicht friert, sollte eher in eine wärmere Decke investieren oder eine Wärmflasche nutzen, als die Raumtemperatur zu erhöhen. Denn in wärmeren Räumen leider der Nachtschlaf.
Lüften und Heizen gehören zusammen
Wichtig ist beim Heizen auch das Lüften. Nicht sinnvoll ist ein Kippen der Fenster. Statt einem effektiven Luftaustausch kühlen beim Kippen lediglich die Wände aus. Stattdessen lieber zwei bis dreimal am Tag für fünf Minuten stoßlüften und damit die Luft komplett austauschen. Bei einer Stoßlüftung werden die Heizungen runtergedreht, die Fenster komplett geöffnet und im Idealfall über die Türen für einen Durchzug gesorgt. Nach fünf Minuten die Fenster wieder schließen und die Heizkörper wieder auf ihre Ausgangsposition drehen.
In der Nacht gilt es, die Wärme besonders gut im Haus zu behalten. Sinnvoll ist dabei zum Beispiel das Herunterlassen von vorhandenen Rollläden, durch die sich der Wärmeverlust an den Fenstern um gute 20 Prozent reduzieren lässt. Auch das Zuziehen von Gardinen spart ein paar Prozent – ist aber weniger effektiv als ein Außenrollladen.
Schritt 3: Wasser sparsam einsetzen
Neben dem Strom ist auch Wasser eine Ressource, die für uns im Westen selbstverständlich ist. Im Schnitt verbraucht ein Ein-Personen-Haushalt in Deutschland jeden Tag rund 128 Liter Wasser. Dabei ist ein umsichtiger Umgang mit Wasser im Haushalt wichtig, damit uns diese Ressource erhalten bleibt.
Im Alltag lässt sich das durch das Ausschalten des Wassers beim Einseifen leicht umsetzen. Sowohl beim Händewaschen, Duschen oder Zähneputzen braucht niemand fließendes Wasser. Sinnvolle Ergänzungen sind Sparduschköpfe, die den Wasserverbrauch effektiv senken. Genau das Gegenteil von ressourcenorientiert sind die beliebten Regenduschen. Bei diesen liegt der Verbrauch bei 20 Liter Wasser pro Duschminute. Ein sparsamer Duschkopf verbraucht in dieser Zeit sechs Liter Wasser. Darauf achten, dass sich das Wasser schnell erwärmt, spart noch einmal zusätzlich Wasser.
Auch Angewohnheiten wie das Vorspülen von Geschirr, was im Anschluss in die Spülmaschine geht, sind in den meisten Haushalten unnötig. Nur wenn der Geschirrspüler tagelang nicht angestellt werden würde, ist ein Vorspülen des Geschirrs aus hygienischer Sicht sinnvoll.
Bewusster Umgang
Wer bewusst auf seinen Umgang mit den Ressourcen im Alltag achtet, macht bereits den ersten Schritt. Sich von alten Gewohnheiten wie dem fließenden Wasser oder dem Dauerlüften zu verabschieden, sind Schritte zu einem besseren Umgang mit den Ressourcen. Bei Sanierungen bewusst auf den Einsatz von ressourcenorientierten Geräten wie einer Wärmepumpe oder modernen Fenstern zu achten, ist der beste Weg zu einem effizienten Zuhause.
Quellen: Bilder: Depositphotos/PheelingsMedia, jordache, gpointstudio, Text: red