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Heizkosten sparen
Heizkosten sparen

Mit diesen Tipps sparen sie teures Heizöl und Gas

Durch die extrem gestiegenen Kosten für Gas und Heizöl stellt sich die Frage, ob man sich im nächsten Winter das Heizen überhaupt noch leisten kann. Mit diesen Tipps können Sie es auch im nächsten Winter weiterhin angenehm warm haben und trotzdem Geld sparen.

Werden Energiepreise unbezahlbar?

Viele von uns Verbrauchern machen sich angesichts der ständig steigenden Energiepreise große Sorgen. Schon im letzten Jahr war ein deutlicher Anstieg bemerkbar, laut des Statistischem Bundesamtes ist der Preis von Heizöl zwischen Januar und Dezember 2021 um 31 Prozent gestiegen, bei Gas um 8 Prozent. Der Krieg in der Ukraine hat das Problem zusätzlich verschlimmert und auch Lebensmittel- und Benzinpreise sind aktuell auf einem nie da gewesenen Hoch.

Am Ende des Monats bleibt bei vielen immer weniger Geld übrig. Müssen wir im nächsten Winter im kalten Sitzen, um überhaupt noch über die Runden zu kommen? Ganz so schlimm muss es zum Glück nicht kommen, dank eines sparsamen Verhaltens beim Heizen und kleiner Modernisierungsmaßnahmen. Denn auch so lässt sich der Verbrauch von teurem Gas und Öl deutlich reduzieren.

Mit diesen Tipps sparen Sie Energie & bares Geld

Frau regelt Raumtemperatur

Heizen Sie bewusst: Oft macht man sich viel zu wenige Gedanken darüber, wie geheizt wird. Die Heizung läuft und läuft, aber es wird nicht beachtet, auf welcher Stufe sie eigentlich steht. Aber mit nur einem Grad Raumtemperatur weniger können Sie bereits sechs Prozent Energie einsparen.

Welche Raumtemperatur brauche ich wirklich?: Gerade im Winter haben wir es zu Hause natürlich gerne warm. Aber die Heizung muss nicht in jedem Raum auf Hochtouren laufen. Im Wohnbereich reicht laut Umweltbundesamt bereits eine Raumtemperatur von 20 Grad aus, bei den meisten Heizungen entspricht das der Stufe 3. Im Schlafzimmer reichen dagegen auch 17 Grad und in der Küche 18. Probieren Sie am besten aus, womit Sie sich am wohlösten fühlen und passen sie die Temperaturen dementsprechend an.

Auch in der Küche können Heizkosten gespart werden: Sie sollten ihre Kochtöpfe beim Kochen auf dem Gasherd immer mit einem Deckel verschließen, ansonsten wird unnötig Energie verschwendet. Außerdem ist es am besten, die Töpfe immer auf der Kochstelle zu nutzen, die auch von der Größe her passend ist. Ein kleiner Topf kommt auf die kleine Kochstelle, so geht keine Wärme verloren.

Wo kann Wärme entweichen? Undichte Fenster oder Außentüren führen dazu, dass Heizungswärme entweichen kann, anstatt im Raum zu bleiben. Bei Fenstern kann die Dichtung erneuert werden oder die Fensterflügel werden neu justiert. Wenn Sie eine Wohnungs- oder Haustür mit offenem Schlitz besitzen, kann nachträglich eine Dichtung angebracht werden.

Richtiges Lüften

Stoßlüften statt Dauerlüften spart Energie, Foto: Tatiana von Pexels

Lüften nicht vergessen: Das richtige Lüften der Heizung ist für das effiziente Heizen unverzichtbar. Hat die Heizung Luftprobleme, kann sie den Raum nämlich nicht ausreichend wärmen, verbraucht aber trotzdem wertvolle Energie. Mit dem Entlüften der Heizung können Sie das vermeiden. Ebenso wichtig ist das Lüften der Räume durch das regelmäßige Öffnen des Fensters. Stoßlüften ist dabei die richtige Wahl, denn beim Dauerlüften geht zu viel Wärme verloren.

Der Heizung darf nichts im Weg stehen: Ihr Heizkörper sollte freistehen können und nicht hinter Vorhängen oder Möbeln versteckt sein. Die Wärme, die abgegeben wird, kann sich so nämlich nicht im Raum verteilen. Ein Sofa sollte etwa 30 Zentimeter Abstand zur Heizung haben und Vorhänge enden am besten oberhalb des Heizkörpers.

Das richtige Thermostat hilft weiter: Bei Abwesenheit kann die Heizungstemperatur zu Hause auch einfach abgesenkt werden, um Energie zu sparen. Programmierbare und vernetzbare Thermostate können das deutlich erleichtern, weil sie dann nicht jede Heizung einzeln einstellen müssen. Diese Thermostate lassen sich ganz unkompliziert selber austauschen und das geht auch in einer Mietwohnung.

Um Heizkosten einzusparen, brauchen Sie diese Technik

Leider verfügen über die Hälfte der Heizungen in Deutschland immer noch über eine veraltete Technik. Diese führt dazu, dass ineffizient geheizt und viel Geld verschwendet wird. Dabei kann aber mit der Wartung und Pflege der Geräte oder dem Austausch von Komponenten eine Menge an Heizkosten eingespart werden.

Steigen Sie auf neue Technik um: Neue Heizanlagen besitzen üblicherweise eine Regelungstechnik, mit der sichergestellt wird, dass der Heizkessel stets die benötigte Menge an Wärme abgibt. Dafür orientiert sich die Technik, auch Heizkurve genannt, an der Außentemperatur. Abhängig davon, wie war oder kalt es aktuell draußen ist, erzeugt das Heizwasser dann eine bestimmte Temperatur. So wird nicht mehr wärme als nötig produziert und es wird keine Energie verschwendet. Individuelle an den eigenen Bedarf anpassen lässt dich die Heizkurve beim Heizungsbauer.

Raumtemperatur regulieren: An den Heizkörper angebrachte Thermostate helfen dabei, die Raumtemperatur konstant zu halten, indem sie den Durchfluss des Wassers regulieren. Programmierbare Thermostatventile lohnen sich besonders, da Sie mit ihrer Hilfe bis zu 10 Prozent der Heizkosten einsparen können.

Verteilt sich die Wärme richtig?: Ein hydraulischer Abgleich verhindert, dass beim Heizen mithilfe von Öl und Gas große Wärmeverluste entstehen. Ansonsten besteht nämlich die Gefahr, dass sich das Heizwasser nur ungleichmäßig im Haus verteilt und nicht richtig geheizt werden kann. Für einen Abgleich überprüft ein Heizungsfachmann Heizkessel, Pumpe und Thermostatventil und kann dann berechnen, wie sie eingestellt werden müssen, um das Heizwasser überall gleichmäßig zu verteilen. Der hydraulische Abgleich ist unverzichtbar, wenn für eine Heizungssanierung Fördermittel beantragt werden sollen. Wenn sie die Möglichkeit wahrnehmen, können Ihnen bei einer Heizungsoptimierung 20 Prozent der Nettokosten erstattet werden.

Richtig isolieren: Ungedämmte Heizungsrohre können zu einem sehr großen Verlust von teurer Wärme führen, deswegen empfiehlt sich eine ausreichende Isolierung der Rohre. Dadurch lässt sich im Jahr fünf bis zehn Prozent Energie sparen. Zur Orientierung gibt es gesetzliche Vorgaben zur korrekten Dämmung, diese sind im Gebäudeenergiegesetz (GEG) festgelegt.

Nicht auf die Pflege verzichten!: Das Ignorieren der Pflege von Öl- oder Gasheizungen kann einen schlimmstenfalls teuer zu stehen kommen. Deswegen sollten Sie sie unbedingt nach jedem Winter gründlich reinigen lassen, um das Entstehen einer Staubschicht zu verhindern. Diese kann nämlich den wichtigen Verbrennungsprozess der Heizung behindern. Durch die Wartung eines Fachhandwerkers lassen sich bis zu 10 Prozent Energiekosten einsparen, das lohnt sich also auf jeden Fall.

Noch mehr Tipps und Infos zum Thema Heizkosten sparen finden Sie auf der Seite des Serviceportals Intelligent Heizen. Die Seite ist ein Angebot des Forums für Energieeffizienz in der Gebäudetechnik e. V. Hier finden Sie unter andere auch ein Online-Tool, mit dem Sie herausfinden, was für Sie die besten Fördermöglichkeiten beim Austausch von alten Heizungsanlagen gegen erneuerbare Energie.

Quelle: Intelligent heizen, Verbraucherzentrale, Bilder: Depositphotos/serezniy, Goodluz, Text: red