1. Home
  2.  › Haus & Garten
  3.  › Haushalt
Plastikfasten
Plastikfrei leben

Plastikfasten, geht das? 23 Alternativen für ein plastikfreies Leben

Viele nutzen die Fastenzeit um 40 Tage lang zu verzichten. Dabei wird mittlerweile nicht mehr nur auf Süßigkeiten gefastet, sondern auch auf Fernsehen, Handy, Alkohol oder Zigaretten. Umweltorganisationen wie der BUND rufen wieder zum Plastikfasten auf und selbst die Queen ist dabei! Wir machen mit und zeigen euch wie der Verzicht auf Plastik richtig gelingen kann. Plastikfrei leben, unsere 23 Tipps.

Einkaufstüten, Verpackungen, Verschlüsse, Kosmetika oder technische Geräte: Plastik ist allgegenwärtig und begegnet uns täglich. Ein plastikfreies Leben zu führen, ist fast unmöglich und das obwohl die Fakten zum Plastikverbrauch in Deutschland alarmierend sind:

Plastik, Plastik, Plastik: Wohin man sieht!

Laut dem Institut der deutschen Wirtschaft produziert jeder Deutsche 37 Kilogramm Plastikmüll im Jahr! Damit liegen wir sechs Kilo über dem EU-Durchschnitt. Insgesamt liegt der Plastikverbrauch in Deutschland bei 12,6 Millionen Tonnen – Tendenz steigend! 

3,6 Milliarden Plastiktüten werden in Deutschland immer noch jährlich verbraucht – mit einer Gebrauchsdauer von gerade einmal 25 Minuten!

Und die Kunststoffabfallmenge hat sich in Deutschland im Zeitraum von 1994 bis 2015 auf ca. 5,92 Millionen Tonnen pro Jahr verdoppelt!

Nur ein geringer Teil wird recycelt, der meiste Plastikmüll landet in Verbrennungsanlagen. Zudem verschifften die EU-Staaten bislang 87 Prozent ihrer Plastikabfälle nach China. Doch die Volksrepublik möchte nicht mehr Weltmüllkippe sein, so dass die Staaten nun selber sehen müssen, wo sie mit ihrem Müll bleiben.

Besonders alarmierend: Mikroplastik im Meer

Plastikmüll am Strand

Auch in den Meeren zeigt sich das Problem mit dem Plastikmüll. Laut Umweltschützern sterben jährlich rund eine Million Seevögel und 100.000 Meerestiere den Plastiktod. Im Pazifik schwimmt ein Plastikteppich, der so groß ist wie Zentraleuropa. Durch unsere Kosmetika und Waschmittel gelangt zusätzlich Mikroplastik, das zu klein ist um ausgefiltert zu werden, in die Ozeane. Die Krux: Über Speisefische und Fleur de Sel landet das Mikroplastik schließlich auch wieder in unseren Mägen. 

Plastikfrei leben: Die Queen verbietet Plastik im Buckingham Palace

Es wird also höchste Zeit etwas zu ändern! Das dachte sich auch Queen Elizabeth II. und sagt in ihren Schlössern dem Plastik den Kampf an. „Über die gesamte Organisation hinweg ist der königliche Haushalt bestrebt, seine Auswirkungen auf die Umwelt zu verringern“, erklärte ein Sprecher des Königshauses. Die preisgekrönte TV-Dokumentation von Naturfilmer David Attenborough, in der auch gezeigt wird, wie stark Plastik die Meere verschmutzt, habe bei der Queen angeblich den Sinneswandel hervorgerufen.

So gelingt das Plastikfasten: Unsere besten Tipps

So gelingt das Plastikfasten: Unsere besten Tipps für ein plastikfreies Leben

Plastik lauert überall: Der Strohhalm im Cocktail, die Sushi-Box oder der Coffee-to-go-Becher – doch wer sich dessen einmal bewusst ist, kann die Plastikfallen umgehen und den Plastikverzicht zur Routine machen. Wir zeigen dir, mit welchen Alternativen du dem täglichen Plastikwahnsinn entkommen kannst. Weiterlesen…

Konventionell:

Plastikfreie Alternative:

Coffee-to-go-Becher Eigenen Kaffeebecher mitbringen.
Sushi-Box Auf Lieferdienste verzichten und selber kochen.
Plastiktüte Stoffbeutel
Plastik im Supermarkt Nur Gemüse kaufen, das nicht verpackt ist. Oder auf dem Markt, Hofladen, Bioladen oder in Unverpacktläden einkaufen. Obst und Gemüse nicht in einzelne Tüte verpacken, sondern lose im Korb oder in mitgebrachte Papiertüten (z.B. vom Bäcker oder selbstgemachte Papiertüten aus Zeitungspapier).
Wurst und Käse Frischetheke im Supermarkt nutzen und Pergamentpapier verlangen oder eigene Behälter aus Edelstahl mitbringen, anstatt eingeschweißte Lebensmittel zu kaufen.
Joghurt und Sahne Joghurt im Glas kaufen anstatt im Becher. Schlagsahne in der Flasche kaufen.
Ketchup, Senf, Öl, Essig Ketchup, Senf, Öl, Essig und andere Produkte in Glasflaschen kaufen.
Brot Brot frisch vom Bäcker oder selber machen.
Taschentücher Stofftaschentücher oder Taschentücher in der Pappbox anstatt im Plastiktütchen.
Plastikflaschen Wasser aus dem Hahn trinken (bei Bedarf mit zusätzlichem Filter),Trinkflaschen aus Edelstahl.
Frühstückstüten Brotdosen aus Edelstahl
Kosmetika Eigene Pflegeprodukte herstellen
Haushaltsreiniger Reiniger aus Kernseife, Natron, Essig u.s.w. selber herstellen.
Plastikzahnbürste    Holz- oder Bambus-Zahnbürste
Abschmink-Pads Abschminkpads aus Stoffresten selber nähen und wiederverwenden
Tampons Menstruationstasse
Binden Auswaschbare Stoffbinden
Wegwerfwindeln aus Kunststoff Stoffwindeln, wiederverwendbaren Windelhöschen.
Baby-Fläschchen Baby-Fläschchen aus Edelstahl
Spüllappen aus Kunststoffgewebe Spültücher aus alten Geschirr- oder Handtüchern selber machen.
Frischhaltefolie, Alufolie Vegane Wachstücher
Mülleimerbeutel aus Plastik Mülleimer ohne Beutel verwenden, dafür öfter leeren und bei Bedarf ausspülen, den Boden des Eimers mit Papier-Resten auslegen, Müllbeutel aus kompostierbarem Bio-Kunststoff.
Synthetische Kleidung aus Polyester- und Nylon-Textilien Textilien aus Naturmaterialien wie Baumwolle, Leinen, Wolle oder Hanf.

Das könnte dich auch interessieren:

Lebensmittelkennzeichnung: Schluss mit Verpackungen bei Bio-Obst und Gemüse

Zero Waste: Besser leben ohne Müll

Quellen, Bilder: Depositphotos/anizza, sablin; Unsplash/Sylvie Tittel, Tetiana Bykovets, Text: Meike Riebe

Teile diesen Artikel jetzt auf Pinterest!

23 plastikfreie Alternativen