Natürliche Schädlingsbekämpfung für Zimmerpflanzen
Winterzeit ist Schädlingszeit für Zimmerpflanzen. Effektive Methoden zur Bekämpfung von Schädlingen bei Pflanzen. Natürliche und wirksame Mittel gegen Blattläuse, Spinnmilben, Trauerfliegen und Co. Rezepte für natürliche Hausmittel bei Pflanzenschädlingen.
Der Herbst steht vor der Tür und es beginnt die Zeit, in der Zimmerpflanzen anfälliger für Schädlinge sind. Trockene Heizungsluft und weniger Sonnenlicht schwächen die Pflanzen und sind damit leider auch häufig ein Auslöser für Schädlingsbefall. Plötzlich verfärben sich Blätter, werden löchrig oder es tummeln sich Blattläuse und Trauerfliegen auf den grünen Hausbewohnern. Nun gilt es schnell zu handeln, damit sich das Ungeziefer nicht auf andere Pflanzen überträgt. Bei den meisten Schädlingen muss man nicht gleich zur chemischen Keule greifen. Omi und Mutti haben noch allerhand wirksame Tipps parat, die das lästige Ungeziefer auf natürlichem Weg nachhaltig vertreiben.
Blattläuse
Insbesondere Pflanzen die zum Überwintern in warme Räume gebracht werden, neigen zu Blattlausbefall. Neben den winzigen schwarzbraunen oder grünen Tierchen, die sich zu Hauf über Blätter, Blüten und Stängel hermachen, erkennt man einen Blattlausbefall an deren klebrigen Ausscheidungen auf den Blättern. Als erste Hilfe kann man die Blattläuse mit den Fingern einfach von der Pflanze abstreifen und draußen entsorgen. Der Rest lässt sich in der Badewanne mit einem Föhn abblasen und wegspülen. Alternativ kann man Blattläuse auch ertränken. Hierzu wickelt man den Wurzelballen und Stamm in eine Plastiktüte und taucht die Pflanze für zwei Stunden in lauwarmes Wasser.
Um vor einem erneuten Blattlausbefall zu schützen oder restlos alle zu entfernen empfiehlt sich das ausgiebige absprühen mit Brennesselsud im Verhältnis 1:10. Für den Sud werden 100g frische Brennnessel mit 1 Liter heißem Wasser übergossen, mindestens 2 Tage ziehen lassen, Brennnessel ab filtern und in eine Sprühflasche umfüllen. Vorbeugend helfen Knoblauchzehen, die an der Pflanze angebunden werden.
Brennessel Sud richt mit der Zeit zwar unangenehm, ist aber sehr wirksam gegen Blattläuse.
Spinnmilben
Spinnmilben mögen es trocken und da kommt die warme Heizungsluft gerade recht um sich ordentlich auszubreiten. Als Indiz für einen Befall ist häufig punktförmige, gelbliche Verfärbung der Blätter. Die Tierchen sind winzig klein und meist nur an der Blattunterseite zu finden, wo sie den Saft absaugen. Um den Winzlingen erst gar keine Chance zu geben, hilft es die Pflanzen regelmäßig einzusprühen und für eine feuchtere Raumluft zu sorgen. Bei leichtem Befall duscht man die Pflanze zunächst sanft ab und bindet anschließend eine transparente Plastikmülltüte über die Blätter. Das ganze lässt man ca. 1 Wochen. Unter der Folie bildet sich ein feuchtwarmes Klima und die Spinnmilben sterben ab. Um ganz sicher zu gehen, dass auch die Eier vernichtet sind, wiederholt man den Vorgang nach einigen Tagen.
Bei einem Befall von mehr als 50% muss man wahrscheinlich auf pflanzliche Schädlingsbekämpfungsmittel wie Neem zurückgreifen, da sich Spinnmilben unerhört schnell vermehren und hartnäckig sein können. Natürlich kann man es vorab noch mit selbstgebrautem Schädlingsgift probieren.
Tipp
1EL Zimt, 1EL Nelken, 2 EL italienische Kräuter mit einem Liter kochendem Wasser mischen. Köchelt das Wasser nur noch leicht, fügt man noch 2EL zerdrückten Knoblauch hinzu. Wenn alles abgekühlt ist die Gewürze abfiltern und die fertige Textur mit einem Spritzer Geschirrspülmittel in eine Sprühflasche abfüllen. Die Unterseite der Blätter 14 Tage lang im Abstand von drei Tagen großzügig einsprühen, bis alle Spinnmilben eliminiert sind.
Trauerfliegen
Sie fühlen sich in feuchter Erde besonders wohl und steigen in Schwärmen auf, sobald man die Pflanze gießt. In der Regel wird empfohlen die Pflanze einfach austrockenen zu lassen, was zwar die kleinen, schwarzen Fliegen dezimiert aber häufig noch weniger gesund ist für das Gewächs. Eine Maßnahme ist der komplette Austausch der Erde. Dabei muss aber auch der Wurzelballen komplett ausgespült werden um alle Larven zu entfernen. Eine etwas außergewöhnliche Methode mit "bombastischer" Wirkung soll der Einsatz von Nikotin sein. Ein altes Gemüse- oder Marmeladenglas spülen und mit Wasser auffüllen. Dieses Wasserglas mit Zigarettenstummeln im Wasser versenken. Das Ganze 1 Woche verschlossen ziehen lassen und anschließend 1-2 Schnapsgläser der braunen Brühe in die Erde geben.
Schildläuse
Wenn die Blattoberseiten und Stämme mit einem klebrigen Belag überzogen sind und sich rötlich, braune Höcker ausbilden, dann ist wahrscheinlich die Schildlaus am Werk. Glücklicherweise wird man Schildläuse relativ einfach wieder los. Der klebrige "Honigtau" wird einfach mit einem feuchten Tuch von der Pflanze gewischt und damit auch die winzigen Schildläuse. Unter den Höckern befinden sich die Eier, die sorgfältig und ausnahmslos entfernt werden sollten. Nach der mechanischen Entfernung kann man eine Mischung aus 1EL Olivenöl, 1 Spritzer Spülmittel und 1 Liter Wasser auf die befallenen Pflanzen sprühen. Das Wasser-Öl Gemisch hat sich als sehr effektiv, auch bei Zitruspflanzen, bewährt.
Mit diesen natürlichen Mitteln halten Sie Ihre Pflanzen gesund.
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Quellen: gute-haushaltstipps.de, frag-mutti.de, zuhause.de Bild: Depositphotos/manera, Elnur_,vadymvdrobot, belchonok, Autor: Tine Esser