So funktioniert das wichtige Recyclingsystem
So funktioniert das wichtige Recyclingsystem
Die Herstellung neuer Produkte – ob aus Papier, Kunststoff beziehungsweise Plastik, Holz oder Metallen – verschlingt regelmäßig eine große Menge an Rohstoffen und weiterer Ressourcen. Am anderen Ende des Konsum- oder Wirtschaftskreislaufes werden alte, kaputte, überschüssige und nicht mehr benötigte Produkte entsorgt und weggeworfen. In jeder Gesellschaft entstehen dadurch große Müllberge – besonders in den reichen Nationen. Durch Recycling – die Aufbereitung des Mülls – kann ein großer Teil wieder zu neuen Rohstoffen und Produkten werden. Das schont die globalen Ressourcen und lohnt sich außerdem, weil der Aufwand des Recyclings zum Beispiel bei der benötigten Energie geringer ausfällt als bei der vollständigen Neuherstellung der meisten Produkte. In einer großen Volkswirtschaft wie Deutschland, aber auch in kleineren Ländern braucht solches Recycling ein gut organisiertes System, damit es landesweit effektiv funktionieren kann.
Der Grüne Punkt
Er steht seit rund drei Jahrzehnten als Symbol für das Duale System Deutschland (DSD), das hierzulande das gesamte Recycling managt. Rundherum sind weitere Unternehmen wie zum Beispiel www.zmart.de entstanden, die das DSD unterstützen und ergänzen. Denn es genügt längst nicht, wenn alle Menschen oder Unternehmen richtig entsorgen oder recyceln. Die anschließende Wiederaufbereitung der Abfälle ist kostspielig und lässt sich nicht allein durch den Verkauf des recycelten Materials decken. Deswegen braucht es zusätzliche Finanzierungsquellen. Beispielsweise im Bereich Verpackungen hat der Gesetzgeber Hersteller und Händler zur Mitfinanzierung verpflichtet. Nach dem Verursacherprinzip müssen Sie für jede Ihrer Verpackungen wie Plastikfolien und -beutel oder Pappboxen zum Versand eine Lizenzgebühr bezahlen. Inwieweit die Kosten dieser Verpackungslizenzierung am Ende auf Verbraucherinnen und Verbraucher abgewälzt werden, ist ein anderes Thema. Zunächst müssen die Hersteller sie tragen. Um ihre Lizenzen zu erhalten, wenden Sie sich an ein Unternehmen wie zmart. Das liefert die Lizenzierung nach dem Verpackungsgesetz (VerpackG) online und auf Wunsch außerdem ein CO2-Zertifikat oder Recyclingsiegel für die Verpackungen sowie die Unternehmenswebseite. So wird dann das Recycling von Verpackungen aller Art durch Lizenzeinnahmen finanziert.
Mehr Recycling als globale Aufgabe
Wie es ohne ein Recycling-System und einige andere geordnete Strukturen in der Müllwirtschaft aussieht, zeigt ein Blick in viele Länder der Dritten Welt, die es sich nicht leisten können, ein vergleichbares System aufzubauen und zu unterhalten. Ein Großteil des Mülls dort wird einfach abgeladen, wo Platz ist. Einige Länder vergrößern dieses Problem zusätzlich, weil sie gegen Geld anderen Ländern Müll abnehmen – auch aus unserem Land. Deutschland ist sogar Europas führender Müllexporteur, wenn auch zuletzt mit sinkender Tendenz. Hier zeigt das hiesige Recyclingsystem immer noch eine Schwäche, wenn es günstiger ist, für manchen Müll inklusive des Transports um die halbe Welt einige Hundert Dollar pro Tonne zu zahlen, anstatt ihn selbst zu verwerten oder zu verbrennen. Doch die globale Staatengemeinschaft hat bereits reagiert und arbeitet an der Regulierung von Müllexporten. Von einem kompletten Verbot ist allerdings noch nicht die Rede. Dazu kann es aber schon bald kommen, wenn die Problematik der verschmutzten Weltmeere stärker angegangen wird. Dort landen besonders viele Plastikabfälle, belasten die Meere oder gefährden die Meerestiere. Darunter ist auch Plastikmüll aus Deutschland. Er gelangt zwar seltener hier in die Gewässer, dafür aber in umso größeren Mengen in den Abnehmerländern unserer Müllexporte. Untersuchungen machen fünf asiatische Länder – darunter Müllimporteure – für etwa 80 Prozent der weltweiten Plastikverschmutzung in den Meeren verantwortlich. Über nur zehn Flüsse in Asien – und auch in Afrika – sollen um die 95 Prozent dieses Mülls in die Ozeane fließen. Die Folgen der Vermüllung der Meere sind schon jetzt dramatisch und gefährden zusammen mit der globalen Erwärmung das komplette Unterwasserökosystem. Hier besteht dringender Handlungsbedarf.
Neue Wege im Kunststoff- oder Plastikrecycling
Es kann nur geschätzt werden, wie viel Plastikmüll bereits in den Ozeanen gelandet ist. Eine Zahl dazu lautet: 150 Millionen Tonnen und damit knapp das Zehnfache des jährlich hierzulande anfallenden gesamten Verpackungsabfalls. Von einem Großteil dieses Plastiks können die Meere nie mehr befreit werden, weil es längst in Tausenden Metern Tiefe auf dem Meeresboden liegt. Aktionen zur Meeressäuberung wie „The Ocean Cleanup“ können nur das einsammeln, was noch an der Oberfläche treibt: einzelne Plastikteile oder verlorene Fischereinetze. Allein diese sogenannten Geisternetze machen über 600.000 Tonnen des Meeresmülls aus. Für viele Tiere sind sie oft tödliche Fallen, und wenn sie sich langsam zersetzen, verbleibt ihr Mikroplastik trotzdem noch Jahrhunderte im Wasser. Diese Netze einzusammeln, ist eines der Hauptziele bei der Meeressäuberung. Anschließend haben kreative kleine wie große Unternehmen schon einige neue Verwendungsmöglichkeiten für diesen Müll gefunden: Skateboards, Turnschuhe und Sportbekleidung oder auch Schmuck wie Armbänder entstehen immer öfters ganz oder teilweise aus recycelten Fischereinetzen.
Sammlung und Recycling bleiben am Ende aber nur ein kleiner Beitrag zum Schutz der Meere und ihrer Bewohner. Es sind noch viele größere Anstrengungen erforderlich. Der entscheidende Effekt entsteht erst, wenn es gelingt, dauerhaft und signifikant die Mengen an Müll zu verkleinern, die in die Meere gelangen. Dazu müssen ärmere Länder Hilfe beim Aufbau einer funktionierenden Abfallwirtschaft erhalten. Das ist die Aufgabe von Regierungen. Jeder Einzelne kann aber ebenso seinen Teil beitragen – am besten durch Müllvermeidung.
Quelle: red, Bild: Depositphotos:NewAfrica, belchonok, Autor: red