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Energieeffizient Heizen
RICHTIG HEIZEN

Energieeffizient und schimmelfrei

Sobald die Temperaturen draußen sinken, kommen im Haus die Heizungen wieder zum Einsatz. Schließlich hat man es in den eigenen vier Wänden gerne angenehm warm. Damit die Heizkosten aber nicht unnötig in die Höhe schießen oder gar Schimmelbefall droht, sollte man wissen, was es beim Heizen zu beachten gibt und wie man das Haus richtig lüftet.

Die passende Heizmethode finden

Es gibt verschiedene Heizsysteme, die für warme Temperaturen an kalten Wintertagen sorgen, aber dabei jeweils ihre Vor- und Nachteile haben. Die folgende Auflistung hilft dabei, die richtige Heizmethode für die eigenen vier Wände zu finden: 

Gas- oder Ölheizung

Bei diesen Heizsystemen wird entweder Gas oder Öl verbrannt. Die dadurch entstehende Hitze erwärmt das Wasser in einem geschlossenen Kreislauf, der durch alle Heizkörper des Hauses führt. Die modernen Varianten dieser Heizsysteme, die Öl- beziehungsweise Gas-Brennwertheizungen, nutzen die Wärme noch energieeffizienter, da sie auch mit der Wärme der Abgase, die bei der Verbrennung entstehen, heizen. 

Bei einer Ölheizung bestimmt man selbst, wann man den Heizölvorrat aufstocken möchte und ist nicht vertraglich gebunden. Da der Ölpreis laut esyoil seit Monaten wieder kontinuierlich steigt, bleibt die steigende Tendenz zwar bestehen, dennoch sind Ölheizungen bei Hausbesitzern nach wie vor beliebt. Bei Gasheizungen ist ein Anschluss an ein Gas-Versorgungsnetz erforderlich. Dadurch entstehen laufende Kosten, auch wenn die Heizung nicht in Betrieb ist. Beide Heizsysteme lassen sich gut mit erneuerbaren Energien kombinieren.

Fußbodenheizung

Fußbodenheizung

Die Fußbodenheizung wird in Rohren über die gesamte Bodenfläche eines Raumes ausgelegt. Somit kann sie gleichmäßig heizen. Weitere Vorteile: Die Wärme bleibt dort, wo sie hinsoll und es zirkuliert keine Luft im Raum. Dadurch wird weniger Staub aufgewirbelt. Außerdem haben es Hausstaubmilben und Bakterien schwerer, was besonders Allergikern sehr entgegenkommt. Allerdings dauert es länger, einen Raum mit einer Fußbodenheizung zu erwärmen beziehungsweise die Temperatur abzusenken. 

Moderne Heizanlagen

Zu den modernen Heizanlagen gehören die Holzpelletheizung, die Wärmepumpe und das Heizen mit Nah- und Fernwärme. Sie sind noch nicht so stark verbreitet, haben aber gewisse Vorteile. Eine Holzpelletheizung ist günstiger als andere Heizsysteme, vor allem was die Beschaffung des Brennmaterials, der Pellets, betrifft. Das Holz zur Herstellung der Pellets ist ein nachwachsender Brennstoff. Außerdem ist diese Heizmethode CO2-neutral. Allerdings ist die Installation recht teuer und man benötigt ausreichend Platz für den Ofen und den Lagerraum für die Holzpellets. 

Wärmepumpen nutzen keine Verbrennung zur Energiegewinnung, sondern die Wärme aus der Umwelt (Erdreich, Grundwasser oder Luft). Es werden also nur regenerative Energiequellen genutzt, was die Wärmepumpe sehr zukunftssicher macht. Sie transportiert die Wärme aus der Umwelt in das Haus, wo sie zum Heizen genutzt werden kann. 

Die Anschaffungskosten für eine Wärmepumpe variieren je nach Art stark. Die örtlichen Gegebenheiten sind ausschlaggebend dafür, ob die Wärme aus der Luft, der Erde oder dem Grundwasser gewonnen werden kann. Es sind aber kein Lagerraum oder ein Schornstein nötig. 

Für das Heizen mit Nah- oder Fernwärme ist ein Anschluss an ein Wärmenetz notwendig. In einem zentralen Kraftwerk wird Wärme erzeugt, die über Rohrleitungen in die Gebäude transportiert wird, die an das Wärmenetz angeschlossen sind. Je nach Entfernung der Kraftwerke, wird die erzeugte Wärme als Nah- oder Fernwärme bezeichnet. Durch dieses Heizsystem benötigt man im Haus selbst nichts weiter als einen Anschluss an das Wärmenetz, was einen geringen Platzbedarf bedeutet. Die Wartung der Anlage wird meist vom Anbieter übernommen. Dafür ist man absolut abhängig vom Energieversorger und auf dem Transportweg geht ein Teil der Energie verloren, was bei einem sehr energieeffizienten Haus viel ausmacht. 

Heizkosten sparen 

In einem Haus können sich die Heizkosten schnell summieren. Nicht umsonst geht ein Großteil des Energieverbrauchs auf das Heizen zurück. Mit den folgenden Tricks kann man die Heizkosten sowie den Ausstoß an klimaschädlichem Kohlendioxid jedoch deutlich senken:

Das Haus nachts dichtmachen

Zum richtigen Heizen gehört es laut dem Umweltbundesamt, so wenig Wärme wie möglich entweichen zu lassen. Um nachts keine wertvolle Heizenergie zu verschwenden, sollten die Fenster geschlossen und mit Rollläden dichtgemacht werden. Zugezogene Vorhänge unterstützen den Effekt. So lassen sich Wärmeverluste um etwa 20 Prozent verringern und die Heizkosten fallen niedriger aus. 

Die richtige Raumtemperatur einstellen

Nicht in jedem Raum braucht man zwingend die gleiche Temperatur, um sich wohlzufühlen. Im Gegenteil: In manchen Räumen wie dem Schlafzimmer oder der Küche kann zu viel Wärme unangenehm sein. Für einen guten Schlaf reichen in der Regel 17 bis 18 Grad im Schlafzimmer vollkommen aus und in der Küche geben Herd und Kühlschrank zusätzliche Wärme ab, sodass auch hier 17 bis 18 Grad genug sind. Um dem Schimmel keine Chance zu geben, sollte es in diesen Räumen aber nicht kälter sein. In den Räumen des Wohnbereichs liegt die optimale Temperatur bei etwa 20 bis 22 Grad, im Badezimmer sind 22 Grad ideal. Reduziert man in den Räumen die Temperatur nur um ein Grad, wirkt sich das bereits positiv auf den Energieverbrauch aus.

Gleichmäßige Temperaturen in einem Raum verbrauchen weniger Energie

Gleichmäßig heizen

Gleichmäßige Temperaturen in einem Raum verbrauchen weniger Energie, als wenn man nur kurz und kräftig heizt. Für effizientes und sparsames Heizen ist ein Thermostatventil sehr hilfreich. Es dient dazu, die Temperatur in einem Raum konstant bei dem gewünschten Wert zu halten und die Energiezufuhr zu drosseln, wenn durch die Sonne Wärme in den Raum gelangt oder sich viele Personen im Raum befinden. Mit einem programmierbaren Thermostatventil kann man die einzelnen Räume zu eingegebenen Zeit automatisch auf die gewünschte Temperatur bringen und somit bis zu zehn Prozent an Heizenergie einsparen. 

Fenster, Türen und Wände dichtmachen

Je weniger Heizwärme durch Fenster, Türen und Wände entweichen kann, desto mehr Geld spart man bei den Heizkosten. Deswegen sollten die Dichtungen in den Fenster- und Türrahmen ausgebessert werden, denn im Laufe der Zeit werden sie porös und können die Hauswärme nicht mehr richtig halten. Auch die Außenwand des Hauses sollte ausreichend dicht sein, damit die Wärme von den Heizkörpern im Raum bleibt und nicht durch die Wand nach außen hin entweicht. Mit dem richtigen Dämmmaterial in den Wänden reduzieren sich der Wärmebedarf und die Heizkosten deutlich.

Die Heizung nicht ganz abdrehen

Viele schalten die Heizung komplett ab, wenn sie das Haus tagsüber verlassen oder nachts zu Bett gehen. Damit wollen sie Heizkosten sparen, vor allem, wenn niemand zuhause ist. Allerdings ist das nicht ganz richtig und kann die Heizkosten sogar in die Höhe treiben. Zwar wird in der Zeit, in der die Heizung abgeschaltet ist, keine Heizenergie verbraucht – dafür aber umso mehr, um das gesamte Haus anschließend wieder aufzuwärmen. 

Aus diesem Grund sollte die Heizung besser nur runtergedreht als ganz abgeschaltet werden. Das spart bis zu 15 Prozent der Heizenergie. Allerdings nur bis zu einer Temperatur von 15 Grad. Bei niedrigeren Temperaturen verbraucht die Heizung wieder mehr Energie zum Wiederaufwärmen. 

Heizkörper frei lassen

Um Heizenergie zu sparen, ist darauf zu achten, dass die Heizkörper und Thermostate im Haus nicht durch Vorhänge, Möbel oder andere Gegenstände verdeckt sind. Andernfalls kann sich die Wärme nicht richtig in den Räumen verteilen und die Heizung muss mehr Energie verbrauchen, um die Räume aufzuheizen. Können Heizkörper und Thermostate dagegen ohne solche Hindernisse arbeiten, spart das viel Heizenergie ein. 

Richtig lüften, Schimmel vermeiden

Richtig lüften, Schimmel vermeiden

Wer richtig heizen will, muss auch wissen, wie er sein Haus richtig lüftet. Ein dauerhaft gekipptes Fenster bringt kaum frische Luft, kühlt dafür über den Tag aber die Wände aus. Um den Raum dann wieder aufzuwärmen, braucht es zusätzliche Heizenergie, was sich wiederum in höheren Heizkosten bemerkbar macht. Außerdem begünstigen ausgekühlte, feuchte Wände die Schimmelbildung. Besser ist es, mehrmals am Tag die Fenster für jeweils ein paar Minuten ganz aufzumachen. Beim Stoßlüften wird die Luft im Raum komplett ausgetauscht und die Feuchtigkeit des Raumes reguliert. 

Wer also die Heizung herunterdreht und dann stoßlüftet, spart wertvolle Heizenergie und vermeidet Schimmelbefall durch feuchte Wände.

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Quellen: Bilder: Depositphotos/AndreyPopov, gstockstudio, cegli.o2.pl, Text: red