1. Home
  2.  › Haus & Garten
  3.  › Wohnen
Die große Holzterrasse lädt zum Sonnenbaden ein
Der neue Minimalismus

Tiny House: Minimalistisch leben und auf nichts verzichten

Ein Tiny House, eine Waldhütte oder ein umgebauter Bus? Wer minimalistisch leben und seine Zeit in der Natur verbringen möchte, muss sich nur für den passenden Wohnraum entscheiden. Ein paar gekonnte Handgriffe später kann das neue Leben beginnen.

Na gut, ganz so schnell geht das mit dem individuellen neuen Zuhause natürlich nicht. Der (Um-)Bau kostet Zeit, vor allem, wenn man selbst zu Werke geht. Doch wer so viele Stunden in das neue Heim investiert und jeden Handgriff selbst erledigt, wird sich am Ende ganz besonders wohl fühlen.

Freiheit und Individualität sind wichtig

Denn zwei wichtige Gründe, warum man sich gegen das Reihenhaus und für ein Leben im selbst gebauten Tiny House, der handgezimmerten Waldhütte oder dem eigenhändig renovierten Wohnmobil entscheidet, sind Freiheit und Individualität. Die Freiheit nämlich, selbst zu entscheiden, wie man sein Zuhause einrichten, auf welche Dinge man verzichten oder sogar wo man am nächsten Morgen aufwachen will.

Ein eigenes Heim mitten in der Natur.

Eine gemütliche Waldhütte ist der perfekte Rückzugsort.

„Expedition Happiness“ 

Felix Starck und Selima Taibi können diese Wahl jeden Tag aufs Neue treffen: Unter dem Motto „Expedition Happiness“ (Expedition Glück) wollen die beiden gemeinsam mit ihrem Hund Rudi von Alaska nach Südamerika fahren – in einem alten Schulbus, den sie in wochenlanger harter Arbeit in ein stylisches und gemütliches Zuhause mit Loftcharakter verwandelt haben. Die beiden Deutschen waren des Berliner Großstadtlebens müde, als sie im Internet einen 20 Jahre alten Schulbus kauften. Wenige Wochen später flogen sie in die USA und begannen mit der Renovierung. 12 Wochen später ist das Paar bereit für das große Abenteuer. Wer Felix, Selima und Rudi auf ihrer spannenden Reise folgen möchte, findet alle Infos und tolle Bilder auf der Homepage von Expedition Happiness.

Perfekter Rückzugsort aus dem stressigen Alltag

Eher ein Zuhause auf Zeit ist die Waldhütte, die der Designer Mason St. Peter und seine Frau Serena Mitnik-Miller liebevoll gebaut haben – eigenhändig und in einem drei Jahre dauernden Prozess. Die Idee zur „Topanga Cabin“ kam den beiden, als sie das Studio von Freunden im Topanga Canyon, einem Ort im Los Angeles County im Süden Kaliforniens, besuchten.

Die Seitenwände der Topanga Cabin lassen sich öffnen

Von allen Seiten strömen Luft und Licht in die gemütliche Hütte im Wald

Schon beim ersten Blick war es um Mason und Serena geschehen und nach einem Gespräch mit dem Besitzer des Studios entschlossen sie sich, mit den gleichen Materialien einen eigenen Rückzugsort für sich selbst zu bauen.

Im Frühjahr 2011 begannen sie mit dem Bau, nachdem sie zuvor einen Ort ausgesucht und vorbereitet und die benötigten Materialien katalogisiert hatten. Die Topanga Cabin besteht zu 80 Prozent aus wiederverwendeten Materialien, hauptsächlich Holz und Glas, und passt sich daher perfekt in ihre Umgebung ein. Es ist eine kleine Hütte ohne Stromversorgung, Küche und Badezimmer, geschaffen, um absolut minimalistisch zu leben, ohne dass es den Bewohnern an irgendetwas fehlt – der perfekte Rückzugsort also aus dem hektischen Alltag.

Kleine Zuhause von 13 bis 37 Quadratmeter

Dass man nicht viel Platz braucht, um ein glückliches Leben zu führen, zeigen auch die Tiny Houses aus Zedernholz, die Dave Bates in Spirit Lake, einem Ort im US-Bundesstaat Idaho, herstellt und verkauft. Gerade mal 37 Quadratmeter sind die gemütlichen Häuschen groß, von denen Dave derzeit fünf verschiedene Modelle anbietet – perfekt für alle, die nicht selber Hand anlegen wollen oder können. Und doch sind das schon die größten Tiny Homes, die der Amerikaner im Sortiment hat; los geht es bei 13 Quadratmetern.

Auch Wohnwagen und –mobile baut Dave Bates zu kleinen „Zuhause“ um. Auch wenn es viele Modellvorschläge gibt, sind eigene Vorstellungen und Wünsche gerne gesehen und werden wenn möglich umgesetzt. Ein bisschen Geduld braucht man allerdings: Aktuell dauert es etwa zwei Jahre, bis Dave und sein Team eine Tiny portable Cedar Cabin (kleine bewegliche Hütte aus Zedernholz) fertigstellen können. Aber ganz egal, ob man sich fürs Selbstbauen oder für ein vorgefertigtes Modell entscheidet: Die Erfahrung, dass weniger Platz oft die Lebensqualität spürbar erhöht, machen alle Tiny House – Bewohner irgendwann.

Das könnte Sie auch interessieren: 

Wunderbar leben auf kleinstem Raum 

Quellen: Mason St. Peter; Expedition Happiness; Tiny Portable Cedar Cabins, Bild: Mason St. Peter, Text:  Ronja Kieffer