
6 Tipps für nachhaltiges und schönes Wohnen
Wer ökologisch wohnen möchte, muss neu bauen oder komplett sanieren. Außerdem ist ein ökologisches Zuhause viel teurer. All das kann stimmen, muss es aber nicht. Und diese sechs Tipps lassen sich in fast jedem Zuhause gut und (meist) ohne aufwändige Sanierung umsetzen.
Umweltschutz ist beim Wohnen ein wichtiges Thema und wird staatlich gefördert. Gerade bei Schritten wie beispielsweise dem Austausch von Fenstern oder einer neuen Heizung sollten die staatlichen Förderungen vorab überprüft werden. Oft genug sind sie attraktiv und ermöglichen die ein oder andere Aktion im eigenen Zuhause schneller als gedacht. Generell gilt: Ein Zuhause darf mit jedem Renovieren und jeder Erneuerung zu einem ökologischen Heim wachsen.
Tipp 1: Fenster überprüfen
Die Fenster spielen beim ökologischen Wohnen eine große Rolle. Sie lassen zum einen Licht in den Wohnraum und sparen hiermit Strom durch Tageslicht. Zum anderen können alte Fenster Kältebrücken bilden und die Heizkosten in die Höhe treiben. In einem älteren Haus ergibt der Austausch von Fenstern oftmals Sinn. Die Kosten lassen sich durch Förderprogramme wie bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau geringer halten.
Wer sich mit dem Thema Fenster beschäftigt, sollte zugleich überlegen, ob die Fensterflächen ausreichend sind und passend platziert. So sollte das Licht aus dem Süden ins Haus geholt werden. Im Sommer sorgt cleverer Sonnenschutz wie individuell angepasste Jalousien für Schatten. Hochwertige Jalousien lassen sich dabei so einstellen, dass sie Licht stellenweise oder gar nicht hineinlassen. Durch mehr Licht im Haus wird das eigene Zuhause zu einem richtigen Kraftort, an dem es sich perfekt auftanken lässt.
Tipp 2: Außen- oder Innendämmung
Wer das eigene Haus streichen möchte, sollte direkt überlegen, ob er die Fassade in diesem Zug dämmen lässt. Mit einer professionellen Dämmung sinken die Wärmeverluste enorm. Wer nicht direkt außen dämmen möchte, kann auch im Innenbereich dämmen. Allerdings sollte das stets in Absprache mit einem Fachmann geschehen. Oft genug werden gerade bei der Innendämmung Fehler gemacht und Schimmelbildung gefördert.
Achtung: Wer innen oder außen dämmt, muss Kältebrücken im Blick behalten. Die Haustür oder auch die Fenster sollten in einem neu gedämmten Zuhause auch erneuert werden.
Tipp 3: Schritt für Schritt die Materialien innen verändern
Nackte Wände statt Wände mit Tapete, gesunde Farbe und keine früher oft genutzte Latexfarbe lauten die Trends der letzten Jahre. Die meisten Menschen renovieren ihr Zuhause sehr regelmäßig. Wer hierbei auf ökologische Materialien achtet, handelt nachhaltig. Bei Farben sind die Siegel des Blauen Engel beispielsweise ein Zeichen dafür, dass diese zumindest teilweise nachhaltig sind. Denn der Blaue Engel zeigt keineswegs an, dass ein Produkt vollständig nachhaltig ist. Lediglich ein Aspekt des Produkts muss den Anforderungen entsprechen. Welches das ist, wird auf dem Produkt genau beschrieben. Die sogenannte EPD (Umwelt-Produktdeklaration) wird an dieser Stelle vom Institut Bauen und Umwelt e.V. umfassend erklärt.
Böden erneuern
uch bei den Böden sind Naturmaterialien für die Nachhaltigkeit eines Zuhauses sinnvoll. Wer nicht in der eigenen Immobilie lebt, mag den Boden nicht als seine Aufgabe ansehen. Aber wer in den eigenen vier Wänden lebt, sollte auch beim Boden kluge Entscheidungen treffen. Vollholzböden sind nicht nur optisch schön, sondern auch langlebig. Bei Abnutzungsspuren lassen sie sich durch ein Abschleifen rasch wieder herstellen. Allerdings fordern Holzböden regelmäßige Pflege, damit sie lange gepflegt aussehen. Ökologisch sinnvoll, angenehm warm an den Füßen und schalldämmend sind Korkböden.
Für die Feuchträume, Flur und Küche sind strapazierfähigere Böden als der klassische Holzboden oft die bessere Entscheidung.
Extra-Tipp: Gerade bei den Fußböden sollte unbedingt auf die Schadstoffe geachtet werden. Denn für Allergiker sind es oft die Böden, die eine große Rolle beim Wohnkomfort spielen. Weichmacher, Biozid und weitere Gifte dünsten beim Fußboden über eine große Gesamtfläche vor sich hin. Daher gilt: Unbedingt genau hinschauen. Kurze Transportwege und nachhaltige Forstwirtschaft sind weitere Kriterien für einen nachhaltigen Fußboden.
Tipp 4: Photovoltaik nutzen
Solaranlagen sind schon lange ein Thema. Wer ökologisch wohnen möchte, kommt langfristig an ihnen nicht vorbei. Hierbei gibt es viele spannende neue Möglichkeiten, wie sich Solaranlagen in Häusern realisieren lassen. Das kann beispielsweise eine Anlage an der Fassade sein, eine kleine Anlage für den Balkon, Dachgarten oder gar die Brüstung. Solarenergie lässt sich im Haus in mehrfacher Hinsicht nutzen. So lässt sich hiermit der eigene Strom produzieren, das Wasser aufheizen oder die Heizung betreiben. Was genutzt wird, lässt sich hier individuell entscheiden. Die zunächst hohen Kosten rentieren sich im Alltag bei Solaranlagen schnell. Zudem gibt es nach wie vor Fördermöglichkeiten für das Nachrüsten einer Solaranlage. Bis die Solaranlage da ist, lässt sich auch der nachhaltige Strom beim Anbieter wählen.
Tipp 5: Elektronik überprüfen
Ob Solarstrom oder normaler Strom – der durchschnittliche Stromverbrauch der deutschen Haushalte ist relativ hoch. Da ist es sinnvoll zu schauen, was brauchen wir wirklich und welche Elektronik läuft vielleicht zu oft im Standby? Der Fernseher muss nicht den ganzen Tag im Standby-Modus sein. Ebenso wenig braucht das die Kaffeemaschine oder andere Geräte, die nur zu einem konkreten Zeitpunkt genutzt werden. Mit entsprechenden Steckdosen lassen sich viele Geräte rasch ganz ausstellen und viel unnötiger Stromverbrauch effektiv einsparen.
Beim Austausch von alten Geräten sollte der Käufer stets auf die Angaben zur Energieeffizienz achten. Diese sollte bei einem neuen Gerät stets mindestens die Gruppe A sein.
Tipp 6: Kleine Helfer im Bad
Im Badezimmer sind oft einige ökologische Sünden versteckt. So haben alte Spülkästen oftmals keine zweiteilige Bedientaste und spülen jedes Mal die gesamte Menge des Spülkastens. In den meisten Fällen sind das neun Liter Wasser pro Spülung. Bei einer Teilspülung werden beim Nutzen der entsprechenden Taste nur noch viereinhalb bis maximal sechs Liter Wasser zum Spülen genutzt.
Auch am Waschbecken lässt sich kostengünstig eine kleine Sparhilfe einbauen. Ein Durchflussbegrenzer reduziert den Wasserfluss von durchschnittlich 18 Liter in der Minute auf sechs bis acht Liter.
Kleine Schritte zum Ziel
Mit vielen kleinen Entscheidungen lässt sich das eigene Zuhause immer ökologischer gestalten. Große Südfenster mit Jalousien, sparsame Elektronik und eine Teilspülung beim WC sorgen für erste Verbesserungen. Naturmaterialien verbessern das Wohnklima spürbar und machen das Haus nicht nur ökologischer, sondern auch wohnfreundlicher.
Quellen: Bilder: Depositphotos/photographee.eu, manfredxy, RasulovS, Text: red
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