1. Home
  2.  › Körper & Geist
  3.  › Achtsamkeit
Clean Living das solltest du für gesundes Wohnen beachten
Clean Living

Clean Living: so wohnst du gesund!

Jeder von uns möchte, dass die eigenen vier Wände ein gesundes Zuhause bieten, in dem man sich wohl und geborgen fühlen kann. Doch das ist nicht immer der Fall. Schadstoffe können aus Baustoffen entweichen und zu Allergien und Krankheiten führen. Unsichtbare Strahlungen durch Funktelefone, Laptops, Tablets, Smartphones und Babyphones tun ihr Übriges. Wie gesund sind unsere Häuser? Hier erfährst du, worauf es beim gesunden Wohnen ankommt. 

Clean Living – das bedeutet nicht etwa jeden Tag aufzuräumen, zu putzen und Staub zu wischen, sondern so gesund wie möglich zu wohnen. Vorreiter des Clean Living ist das Clean Eating, das bereits vor über 20 Jahren in den USA geprägt wurde. Beim Clean Eating geht es darum möglichst rein und natürlich zu essen. Das heißt, es sollten nur frisch zubereitete Lebensmittel und keine industriell gefertigten Produkte verzehrt werden. Genau wie beim Clean Eating kommt es auch beim Clean Living darauf an, so schadstofffrei und natürlich wie möglich zu leben. Chemikalien, problematische Baustoffe, Elektrosmog, Lärm und Feinstaub – wir erklären, was es beim gesunden Wohnen zu beachten gilt.

Schadstofffrei Bauen

Wer vor dem Bau seines Eigenheims steht, hat die Möglichkeit das Haus aus schadstoffarmen Baumaterialien fertigen zu lassen. Die Auswahl von Baustoffen, die sich an ökologischen Kriterien orientieren, ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die leider durch viele Normen und Richtlinien bestimmt wird. Aber der Aufwand lohnt sich! Immer mehr gesundheitsbewusste Bauherren setzen auf Naturbaustoffe aus Holz, Stroh, Backstein oder Lehm. Gedämmt wird ebenfalls mit Naturstoffen aus Holzfaser oder Zellulose. Eine Dachbegrünung sorgt für saubere Luft und gleicht Temperaturschwankungen aus. Photovoltaikanlagen sichern die nachhaltige Stromversorgung und thermische Solaranlagen können sogar zur Unterstützung der Raumheizung eingesetzt werden. Wer auf ökologische Baustoffe setzt, baut nachhaltig und muss sich keine Gedanken um schädliches Formaldehyd, Biozide oder um Polystyrol mit giftigen Brandschutzmitteln machen.

Naturfarben und Putze

Naturfarben und Putze

Da sie sich direkt in der Wohnung befinden, haben Wandfarben einen hohen Einfluss auf die Wohngesundheit. Auch wenn viele Wandfarben mit Umweltzeichen werben, ist das kein Garant für die absolute Unbedenklichkeit der Produkte. Denn viele dieser Farben enthalten z.B. das Konservierungsmittel Isothiazolon, welches zu Allergien führen kann, sowie krebserregende Stoffe, wie Formaldehyd oder Styrol. 

Schadstoffe finden sich aber auch immer wieder in Putzen. Zu ihnen zählen sogenannte Weichmacher in manchen Kunstharzputzen, sowie die Stoffe Toluol, Styrol und Formaldehyd.

Wichtig für ein gesundes Wohnraumklima ist vor allem auch die Diffusionsoffenheit des Materials, um einen Feuchtigkeitsausgleich zwischen Innenraumluft, Farbe, Putz und Wandkonstruktion zu gewährleisten. Absperrende Produkte, wie Kunstharzdispersionen oder Latexfarben verhindern vor allem einen solchen Feuchtigkeitsaustausch und können bereits bei kleinen Dämmfehlern zur Schimmelbildung führen.

In den letzten Jahren kamen immer mehr Farben und Putze auf Basis von natürlichen Rohstoffen auf den Markt. Dazu zählen beispielsweise Lehmfarbe und Lehmputz, Kalkfarbe und Kalkputz, sowie Lacke auf Naturharzbasis u.s.w. Naturmaterialien besitzen neben der gewünschten Diffusionsoffenheit oft eine schimmelhemmende Wirkung und können sogar Schadstoffe aus der Raumluft abbauen.

Feinstaubgefahr

Ob zu Hause oder im Büro – zu etwa 90 Prozent des Tages halten wir uns in geschlossenen Räumen auf. Doch wie sieht es eigentlich mit der Feinstaubbelastung innerhalb der eigenen vier Wände aus? Mancher Experte ist der Meinung, dass die Feinstaubbelastung in der Wohnung weitaus gefährlicher ist als an der Straßenkreuzung. Wer in unmittelbarer Nähe zu einer vielbefahrenen Hauptstraße wohnt, setzt sich einer erhöhten „Gefahr“ aus, da der Staub von draußen durch die Fenster in die Wohnungen gelangen und dort einige Zeit verweilen kann. Aber auch durch Laserdrucker, Kopierer und Tabakqualm oder beim Kochen, Braten und Staubsaugen kann Feinstaub in die Zimmerluft gelangen.

Feinstaubbelastung durch Kaminfeuer

Feinstaubbelastung durch Kaminfeuer

Ein kuscheliges Kaminfeuer macht graue Wintertage zwar gleich viel erträglicher, die feinen Partikel, die bei der Holzverbrennung entstehen, sind jedoch gesundheitsschädlich und können zu Allergien, Asthma und sogar zu Lungenkrebs führen. Daher hat der Gesetzgeber 2010 Grenzwerte für Heizungsanlagen erlassen, die mit Festbrennstoffen wie Holzscheiten, Pellets, Hackschnitzel oder Kohle befüllt werden. Überschreitet ein Ofen die Grenzwerte, sollte man ihn austauschen oder einen Staubfilter nachrüsten. Wichtig sind außerdem regelmäßige Kontrollen durch den Schornsteinfeger, sowie die Verwendung des richtigen Holzes und das richtige Anheizen.

Gesunde Raumluft

Um eine gesunde Raumluft zu erreichen, sollte die Wohnung mit möglichst schadstoffarmen Einrichtungsgegenständen und Baumaterialien ausgestattet sein. Regelmäßiges Lüften trägt außerdem zu einem guten Raumklima bei. Deshalb sollten pro Person etwa 36m³ Luft pro Stunde ausgetauscht werden. Damit werden im Normalfall auch die Schadstoffe der Einrichtungsgegenstände ausreichend abgeführt.

Elektrosmog

Mehr als ein Drittel aller Deutschen nutzt inzwischen das Internet, es gibt kaum noch Haushalte, die nicht mit einem Funknetz verbunden sind. Doch das kann Nebenwirkungen haben, denn immer mehr Menschen klagen über Elektrohypersensibilität (EHS). Wer unter EHS leidet, reagiert empfindlich auf Funkstrahlung. Äußern kann sich das an Schlafstörungen, Konzentrationsmangel, Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, Migräne, Allergien, Neurodermitis, Unruhige Beine oder Herz-/Kreislaufproblemen.

Was hilft gegen Elektrosmog?

Was hilft gegen Elektrosmog?

Eine allumfassende Lösung gibt es noch nicht, denn auch wenn die Funkstrahlung innerhalb der eigenen vier Wände geringgehalten werden kann, so funken Sendemasten, die W-LAN-Router der Nachbarn und fremde Handys ständig um uns herum.

Ein erster Schritt, um das eigene Haus/ die eigene Wohnung jedoch möglichst strahlenfrei zu machen, sind z.B. Netzfreischalter. Ein solcher Schalter im Stromzähler- und Sicherungsschrank trennt die Leitung in der Haus-Verteilanlage vom Stromnetz ab, solange ihr kein Strom entnommen wird und verbindet sie automatisch wieder, sobald ein Verbraucher eingeschaltet wird.

Vor Handystrahlung sollen außerdem sogenannte Abschirmprodukte schützen. Dazu gehören Elektrosmog- oder Handystrahlenfilter, die im Handy eingebaut werden. Die Wirkung ist aus Sicht der elektromagnetischen Umweltverträglichkeit jedoch zweifelhaft, da diese Filter keine geschlossene Abschirmung erzeugen. Experten gehen davon aus, dass die Verwendung eines Filters den Funkkontakt des Geräts beeinträchtigen und den zwischen Mobiltelefon und Basisstation bestehenden Regelkreis stören könnte. Als Reaktion würde das Mobilfunkgerät mit höherer Leistung senden, als ohne den Filter und die Schädlichkeit damit sogar noch erhöhen.

Die Verwendung eines LAN-Kabels und der Wechsel von schnurlosen Telefonen, bei denen kontinuierlich gepulste Mikrowellenstrahlung ausgesendet wird, zu Telefonen die nur während des Gesprächs funken, reduziert ebenfalls die Funkstrahlung innerhalb der Wohnung. Im Fall von erhöhter Hochfrequenzbelastung durch Sendemasten oder Nachbarwohnungen/-Häuser werden im Fachhandel zudem spezielle Tapeten mit Graphiteinwebungen sowie „funkableitende“ Spezialfarben angeboten.

Das könnte Sie auch interessieren: 

Ausgeloggt: Urlaub vom Elektrosmog

Quellen:, Bilder: Depositphotos/mahmedvirk, Sepy, steveheap, konstsem, Text: Meike Riebe