Das sagt die Monatsblutung über deine Gesundheit aus
Der weibliche Zyklus
Milliarden Frauen weltweit haben jeden Monat ihre Periode. Doch nur wenige achten dabei auf die Konsistenz und Farbe ihres Periodenblutes. Das ist bedauerlich. Denn die Menstruation kann über den eigenen Körper viel aussagen. Wir erklären, welche Rückschlüsse sich von der Farbe des Blutes und der Periodenstärke auf den Gesundheitszustand ziehen lassen.
So läuft die weibliche Menstruation ab
Der weibliche Zyklus ist vielen noch immer ein Rätsel. Das gilt auch für Frauen. Kein Wunder, galt das Thema doch lange Zeit als Tabu. Obwohl es eine ganz natürliche Sache ist, sprechen die meisten Frauen ungern über ihre Periode. Dabei ist es gar nicht schwer, den weiblichen Zyklus zu verstehen und zu nutzen.
Die Periode wiederholt sich etwa alle 28 Tage, also jeden Monat. In der Gebärmutter baut sich während jedes Zyklus die Schleimhaut erneut auf, damit eine befruchtete Eizelle aufgenommen werden kann. Kommt es nicht zu einer Befruchtung, wird der Gebärmutterschleim mit dem Periodenblut ausgeschieden.
So viel zum natürlichen Ablauf. Aber was sagt die Monatsblutung über die eigene Gesundheit aus? Sehr viel! Die Dauer und Länge der Menstruation lassen zum einen Rückschlüsse darauf zu, ob der Hormonhaushalt ausgeglichen ist. Zum anderen verraten die Konsistenz und Farbe des Menstruationsblutes einiges über den Körper.
Menstruationstasse und Periodenunterwäsche als nachhaltige Alternativen
Die gängigsten Hygieneartikel während der Periode sind Binden, Slipeinlagen und Tampons. Doch immer mehr Frauen suchen nach alternativen und umweltfreundlichen Produkten. Wichtig ist, dass diese keine Schadstoffe enthalten, damit der empfindliche Intimbereich nicht gereizt wird.
Menstruationstassen
Eine nachhaltige Alternative ist die Menstruationstasse, oder einfach nur Cup. Diese kann immer wieder genutzt werden. Das kelchähnliche Produkt ist aus medizinischem Silikon gefertigt, enthält keine Schadstoffe und gesundheitsschädlichen Weichmacher, die der Scheidenflora schaden. Durch regelmäßiges Reinigen und Auskochen (zum Beispiel in der Mikrowelle) kann die Periodentasse einen dauerhaften Schutz bieten. Die Tassen sind in verschiedenen Größen und Stärken erhältlich.
Periodenunterwäsche
Noch etwas unbekannter ist die Periodenunterwäsche. Diese speziell für die Monatsblutung entwickelten Unterhöschen saugen das Periodenblut auf wie eine Binde. Atmungsaktive und antibakterielle Schichten sorgen während einer leichten bis mittelstarken Menstruation für einen sicheren Schutz. Periodenunterwäsche kann nach dem Tragen ausgewaschen und erneut getragen werden.
Das sagt die Farbe des Menstruationsblutes über den eigenen Gesundheitszustand aus
Die Farbe des Menstruationsblutes kann von Orange über Hellrot bis Braun reichen. Das Periodenblut ist, entgegen vieler Meinungen, selten blutrot. Der Grund: Es besteht nur zu einem geringen Teil wirklich aus Blut. Es setzt sich überwiegend aus der abgestoßenen Eizelle, Gewebe, Zervixschleim und Vaginalsekret zusammen.
Für gewöhnlich verändert sich die Menstruationsblutung farblich von braun zu hellem Rot, wird anschließend dunkler und nimmt schließlich wieder eine bräunliche Farbe an. Während diese Veränderungen völlig normal sind, kann eine ungewöhnliche Farbgebung aber auch ein Warnsignal sein. Deshalb lohnt es sich, genau hinzusehen.
- Helles Rot: Rosafarbenes oder hellrotes Periodenblut kann auf eine Mangelernährung, etwa während einer Diät, oder einen niedrigen Östrogenspiegel hindeuten. Kommt es zwischen zwei Monatsblutungen zu einer Blutung mit hellrotem Blut, kann dies auf eine Fehlgeburt, eine geplatzte Ovarialzyste oder schlimmstenfalls auf Krebs hinweisen. Wenn das Menstruationsblut plötzlich schwächer und heller ist als sonst, kann auch eine Schwangerschaft vorliegen.
- Kräftiges Rot: Hat das Blut einen satten Rotton während der Periode, ist dies ein gutes Zeichen. Je mehr der Farbton normalem Blut ähnelt, desto besser.
- Dunkles Rot: Wenn die Periode beginnt, ist das Menstruationsblut häufig sehr dunkel. Auch bei Frauen in den Wechseljahren tritt diese Farbgebung auf. Weiterhin kann das Periodenblut morgens etwas dunkler sein, weil es nachts langsamer fließt. Allerdings kann dunkelrotes Blut auch ein Hinweis auf einen zu hohen Östrogenspiegel sein. Dieser führt dazu, dass die Gebärmutterschleimhaut dicker aufgebaut wird. Anschließend werden dunkle Schleimhautklumpen mit ausgeschieden, die für die dunkle Farbe sorgen.
- Rot-Braun: Braunes Menstruationsblut tritt für gewöhnlich zu Beginn und am Ende der Regel aus. Am Anfang handelt es sich meist um restliches, oxidiertes Blut des vorigen Monats. Am Ende der Monatsblutung ist es das übrige Blut, das nur noch langsam herausfließt. Eine punktuell auftretende Farbveränderung ist also unbedenklich und normal.
Das Menstruationsblut ist orange-grau? Dann besteht Handlungsbedarf!
Anders verhält es sich bei orange-grauem Menstruationsblut. Hier ist es ratsam, sofort einen Termin mit dem Gynäkologen zu vereinbaren. Die Farbe ist nicht normal. Sie tritt im Zusammenhang mit Entzündungen, Infektionen und Geschlechtskrankheiten auf. Häufige Begleiterscheinungen sind starke Unterleibsschmerzen und -krämpfe sowie Jucken im Genitalbereich.
Das verrät die Stärke der Periode über deinen Körper
Bei einigen Frauen fällt die Periode schwach aus und ist nach einigen Tagen vorüber. Einige müssen während ihrer Menstruation alle paar Stunden Binde, Tampon und Co. wechseln. Die Stärke der Monatsblutung variiert von Frau zu Frau. Sie gibt aber auch Hinweise auf Nährstoffmängel, hormonelle Veränderungen und Krankheiten.
Schwache Periodenblutung
Frauen, die zu wenige Nährstoffe aufnehmen, viel Sport treiben oder generell schlank sind, haben oft eine kurze Periodenblutung. Fällt diese aber grundlos schwächer aus als sonst, liegt womöglich eine Schwangerschaft vor.
Normale Periodenblutung
Von einer normal starken Menstruationsblutung wird gesprochen, wenn bis zu 50 Milliliter Blut während der Periode ausgeschieden werden.
Starke Periodenblutung
Im Vergleich dazu sind es bei einer starken Menstruation im selben Zeitraum bis zu 80 Milliliter Blut. Über eine starke Blutung klagen oft junge Frauen sowie Frauen, die sich kurz vor der Menopause befinden. Die Menge des Blutes hängt vielfach mit hormonellen Faktoren zusammen. Aber auch Blutgerinnungsstörungen, Entzündungen, Zysten sowie Schilddrüsen-, Leber-, Nieren oder Herzerkrankungen können zu einer sehr starken Regelblutung beitragen.
Das bedeutet die Konsistenz der Periodenblutung
Wenn das Periodenblut von Blutgerinnseln (med.: Koagel) durchzogen ist, besteht kein Grund zur Panik. Der Körper bildet sogenannte Antikoagulationsstoffe, damit sehr dickflüssiges Blut aufgelöst und besser ausgeschieden werden kann. Befinden sich im Periodenblut also kleine Klumpen, ist das völlig normal. Treten die Koagel aber dauerhaft auf, kann dies auf ein Myom im Uterus hindeuten.
Bei Frauen mit einer eher flüssigen Monatsblutung fällt die Periode meist nur sehr leicht aus. Sollte das Menstruationsblut über einen längeren Zeitraum wie Wasser herausfließen, ist die Ursache abzuklären. Denn im Normalfell wird das Periodenblut im Verlauf der Menstruation fester.
Quelle: red, Bilder: depositphotos/Krakenimages.com/VadimVasenin, Autor: red
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