
Heilmittel für die Hausapotheke selbst herstellen
Seit langer Zeit lernen die Menschen sich natürliche Medizin oder Heilmethoden aus Ihrer Umgebung herzustellen. Unsere Vorfahren standen noch in einem anderen Konsens Pflanzen, Steinen, den Elementen, den Mond- und Sternenphasen und natürlich den Tieren gegenüber. Dieses alte Wissen wurde von Generation zu Generation weitergegeben. Leider ging in unserer modernen Zeit einiges davon verloren. Das Gute daran, es kamen auch neue Wissenschaftliche Erkenntnisse dazu.
AdvertorialDieses zum Teil Uralte und sehr wertvolle Wissen kombiniert mit neuen Erfahrungen werden in diesem Buch zusammengetragen und sehr umfangreich und ausführlich erklärt und somit auch für folgende Generationen archiviert.
Denn eine Heilpflanze ist noch kein Heilmittel und ein medizinischer Wirkstoff ist noch keine Arznei. Es kommt auf die Richtige Zubereitungs- und Aufbewahrungsform an. So kann eine Heilpflanze in verschiedenen Darreichungsformen eine ganz andere Wirkung erzielen.
Am Beispiel des Quendels, der oft als einheimischer Thymian bezeichnet wird, kann man erkennen das er in unterschiedlichen Herstellungsmethoden verwendet werden kann und ganz unterschiedliche Heilergebnisse erzielt. D.h. mit dem Quendel können z. B. seelische wie körperliche Erkrankungen gelindert und verbessert werden.
1. ALS BLÜTENESSENZ
- dem sogenannten Sonnentee, dieser kann auch aus Quendelblüten hergestellt werden. Die Blüten werden zur höchsten Blütezeit an ausgesuchten guten Plätzen gesammelt, in Quellwasser gelegt und der Sonne bei wolkenlosem Himmel ausgesetzt. Dadurch überträgt sich die Energie der Blüten auf das Wasser. Das Wasser wird später mit Alkohol haltbar gemacht und kann dann verdünnt eingesetzt werden.
Die Verwendung von Bachblüten ersetzt bei Erkrankungen und besonders bei Notfällen nicht den Arzt! Sie tun aber der Seele gut, wirken auf der psychischen Ebene und sind Seelenpflege. Das Tun ist oft schon das Heilsame.
Menschen zu denen die Quendel-Blütenessenz passt, leiden an der Ungerechtigkeit der Welt, bemitleiden sich selbst, fühlen sich verlassen und „Fragen sich ständig, warum ich?“
2. QUENDELSALBE aus der Hildegard Medizin
- wird bei trockener, rissiger, juckender Haut und Ekzemen eingesetzt. Die Rezeptur stammt aus der Physica Kapitel 1-32/R1-092.
Zutaten: · 100 g Ziegenfett
· 30 g Quendelpulver
Zubereitung:
Ziegenfett im Wasserbad zerlassen und das Quendelpulver daruntermischen. Rühren, bis die Salbe fest wird. Mehrmals täglich in die Haut einmassieren. An den Geruch des Ziegenfetts muss man sich erst gewöhnen. Ich würde die Salbe nicht umändern, denn auch Hildegard kannte besser riechende Salbengrundlagen.
3. QUENDEL-UMSCHLAG
- gegen Rheuma- und Ischias Beschwerden nach dem großen französischen Heilpflanzenpapst M. Mességué (1921 - 2017).
Zubereitung:
· Das blühende Quendelkraut wird mit etwas warmem Wasser in einem Mörser zu Brei verrieben.
· Der frisch gemörserte Quendelbrei wird in ein Tuch gegeben, eingepackt und
zwischen 2 Backpapieren sowie zwei Wärmflaschen auf die gewünschte Temperatur
erhitzt.
· Die günstigste Temperatur liegt bei diesem Breiumschlag bei 45° C. Warm auflegen und fixieren, damit die Wärme sich gut hält.
4. QUENDELHONIG
- eine alt hergebrachte Zubereitung. Sucht man in der Pflanzenheilkunde eine Alternative zu Codein, also zu einem Schmerz- und Hustenstiller, kommt man um Heilhonige aus Spitzwegerich, Thymian, Quendel und uvm. kaum herum. Richtig angewendet kann er Husten lindern. In der Zwischenzeit geben wir alle Kräuter hinein, die eine hustenlindernde Wirkung haben.
· Quendel, blühendes Kraut, Blüten und Blättchen, klein schneiden und mit einem guten einheimischen Honig verrühren. Die Mischung ca. 14 Tage ziehen lassen und danach pur oder in Tee einnehmen.
5. BETTSTROHKISSEN für Wöchnerinnen
- die Frauen lieben diese duftenden Kissen. Der Duft bringt Ruhe, Gelassenheit, Geborgenheit und Zuversicht in der Zeit, in der sich die junge Familie neu finden muss.
Zubereitung:
· Einen schönen weichen Stoff suchen, der vorher gewaschen und mit Essigwasser gespült wird, um die Waschmittelrückstände aus dem Stoff zu lösen. Diesen glatt bügeln.
· Die bereitgestellten getrockneten Heilpflanzen in Heilwolle eingewickelt ins Kissen geben, das vermittelt ein ganz wohliges Gefühl, einfach zum Hineinkuscheln. Welche Pflanzen können hinein:
· Waldmeister, auch Waldmutterkraut genannt, hat Cumarine und der Heuduft wirkt
psychisch aufmunternd, antidepressiv, herzstärkend, aber vermittelt auch ein Gefühl von Geborgenheit,
· Kamille, entzündungswidriges Mamakraut, eines der großen Mutterkräuter.
· Labkraut, gelb und weiß,
· Steinklee, mit dem Cumarine-Heuduft, wirkt psychisch aufmunternd, gibt ein Gefühl von Geborgenheit,
· Thymian, keimmindernd, schöner erhabener Duft, vermittelt den Mut eines Adlers und einer Löwin, um für das Kind zu kämpfen, damit es ihm gut geht,
· Frauenmantel, umhüllt die junge Mutter und Gebärmutter wirksam, kräftigend,
hormonähnlich in der Volkskunde,
· Quendel, keimmindernd,
· Beifuß, in Maßen kann er die Blutung verstärken (ist manchmal auch gewünscht), lässt den Wochenfluss fließen,
· Melisse, gegen Keime, gegen Alpträume,
· Schafgarbenblüten, entzündungshemmend, entkrampfend bei Nachwehen,
blutungsregulierend, wundheilend,
· Dost, entzündungshemmend, entkrampfend bei Nachwehen, gegen böse Geister, „wer immer das ist“,
· Rosenblüten, um wie eine Königin zu thronen, um- und einhüllend.
HEUBLUMEN- UND KRÄUTERKISSEN
· Es können noch ganz viele weitere Kräuter nach eigenem Empfinden dazugegeben werden.
· Krummet und Heuduft, enthalten Cumarine, die psychisch aufmunternd wirken, Geborgenheit vermitteln, sie stehen für Urlaubsduft, Sonne und Ferien.
· Im Alpenraum werden Zirbenspäne mit dazugemischt, - diese sollen beruhigend auf das Herz wirken.
· Alle Kräuter sanft dosieren und die junge Mutter vorher nach Allergien und Wünschen befragen Keine Anwendung bei Personen, die den Heuduft nicht mögen oder vertragen. Vorsicht auch bei starken Blutungen, dann das Kissen aus dem Bett entfernen. Vor Gebrauch mit der Hebamme abstimmen.
Eine vor ca. 1000 Jahren niedergeschriebene Heilkunde, ist die von Hildegard von Bingen. Wir finden, dass in der heutigen Zeit, viele Rezepturen aus der Niederschrift der Hildegard von Bingen, wieder ihre Berechtigung haben. Die Vita der Hildegard von Bingen ist gut belegt, auch durch ihre vielen Briefe. Diese Briefe sind hoch interessant und noch immer in Buchform im Handel.
DIE SECHS LEBENSREGELN DER HILDEGARD VON BINGEN
Eine kleine Zusammenfassung
1. Lebensenergie schöpfen aus den vier Weltelementen
Feuer, Wasser, Luft und Erde. Hildegard erkennt, dass alle Lebewesen ihre
Lebensenergie aus den vier Elementen schöpfen. Wir sollten die vier Elemente
achten. In meinen Garten, ja selbst auf dem Balkon, kann ich für das Element Wasser eine Wasserstelle, einen Teich, einen Springbrunnen einrichten. Für das Element Feuer einen Feuerplatz oder eine Kerze aufstellen, etwas Wehendes, eine Fahne, ein Windspiel für die Luft und einige Kräutertöpfe oder ein Beet anlegen für die Erde. Die Menschen werden durch die brutale Zerstörung der Schöpfung krank. Aus einer intakten Schöpfung ziehen die Menschen viel Lebenskraft.
2. Beim Essen und Trinken auf die Subtilität der Lebensmittel achten
Die Hildegard-Ernährung basiert auf dem Begriff „Veriditas“, der sogenannten Grünkraft. Sie gibt genaue Essensregeln für gesunde und kranke Tage. Wir sollen aus der Natur unsere Lebensenergie ziehen und so empfiehlt sie Dinkel als das beste Getreide. Ein wohlschmeckendes Frühstück ist ihr Habermus. Bei Hildegard sollten Lauch, Pflaumen, Erdbeeren und Pfirsiche nicht gegessen werden. Sie gelten als Küchengifte.
3. Bewegung und Ruhe in ein Gleichgewicht bringen
Für das richtige Maß an Spannung und Entspannung sorgen. Ora et labora, heißt die
Regel der Mönche und Nonnen, bete und arbeite. Bewegung und Ruhe, oder Arbeit und Freizeit. Wir sollen genügend Freizeit haben, damit die über den Tag aufgestauten Emotionen abgebaut werden und uns nicht krankmachen können. Schöpfungsschau nennt das Hildegard, sich hinsetzten und die Natur betrachten und genießen.
4. Schlafen und Wachen regulieren
„Wenn der Mensch schläft, erholt sich sein (Nerven) Mark“, sagt Hildegard. Sie ist
auch der Meinung, wer gut schlafen will, muss sich auf den Schlaf vorbereiten.
Seitdem ich folgenden Ausspruch von Hildegard kenne, ärgere ich mich nicht mehr
über eine etwas schlaflose Nacht: „Aber, wenn der Mensch viel wach und öfters
wieder einschläft, werden sein Nervenmark und Glieder in angenehmer Weise
gestärkt und neu belebt, wie ein Säugling, der oft saugt und wieder aufhört und
zwischendurch seine Kräfte zu seiner Erholung sammelt.“ Nach Hildegard ist
nächtliches Aufwachen sogar gesund!
5. Ausleitung von Verunreinigungen und Schadstoffen
Für Hildegard ist es eine Kunst, die Körpersäfte im Fluss zu halten und schlechte Säfte erst gar nicht entstehen zu lassen. Für Wutausbrüche und Zorn ist die Schwarzgalle verantwortlich. Alle krankmachenden schlechten Säfte sind aus dem Körper abzulassen. So kann an bestimmten Tagen im Monat der Aderlass nach Hildegard durchgeführt werden.
6. Seelische Abwehrkräfte stabilisieren
In ihrem Buch „Der Mensch in der Verantwortung“, beschreibt sie 35 Tugenden und
setzt die negativen Charakterzüge zum Vergleich dazu, wie: Ausgelassenheit und
Disziplin, Vergnügungssucht und Bescheidenheit, Unbarmherzigkeit und Mitgefühl,
Feigheit und Gottvertrauen, Zorn und Geduld, Hochmut und Demut, Neid und
Nächstenliebe, Unglaube und Glaube, Verzweiflung und Hoffnung, äußerer Reichtum
und innere Werte u. v. m. Gottvertrauen haben, danken lernen, Frustration
aufgeben, Vorbilder finden und natürlich auch Vorbild sein, wäre die Lebensauffassung nach Hildegard. Und, glücklich sein ist eine Entscheidung!
Hildegard-Medizin versteht sich als eine Komplementärmedizin. Sie ergänzt also andere Heilmethoden und ist eine Regulationsmedizin, die auf Körper, Geist und Seele ausgleichend wirkt. Ihr Denken ist ganzheitlich, d. h. sie sieht den ganzen Menschen, das Tier, die Pflanze, den Stein aus der einen Schöpfung Gottes hervorgehen. Alles ist in den großen Heilsplan Gottes in seiner Heilsordnung verankert. Sie prägt auch den Begriff „Veriditas“ die grüne Kraft der Kräuter. Hildegard hat erkannt, dass Gesundheit kein Zustand ist, sondern hier muss man
den eigenverantwortlichen Patienten sehen.
Der gelöschte Wein
nach Hildegard von Bingen. Nach dem Motto: Jetzt reicht’s mir. Wirkt gegen Stress, Unruhezustände sowie depressive Verstimmungen (aus Causae et Curae 198, 5; PL 1246 D). Das ist eine Hildegard-Anwendung für uns, wenn wir mal so richtig die „Nase voll“ haben.
Ein bis mehrmals täglich wird 1 Glas Wein oder auch weniger Wein in einen Topf gegeben und bis zum Sieden erhitzt. Wenn er kocht, wird mit einem Likörglas kaltem Wasser schwungvoll (so wütend, wie gerade die Stimmung ist) abgelöscht und schluckweise warm getrunken. In eine Thermoskanne abgefüllt, kann der Wein auch über den Tag warm getrunken werden, bis die Situation sich beruhigt hat.
So wie es viele unterschiedlich Therapieformen gibt, gibt es auch sehr viele unterschiedliche Verarbeitungsformen. Es gibt sehr differenzierte Behandlungsmöglichkeiten, jeder sollte seinen bestimmten Weg finden, denn jeder Mensch reagiert individuell. Um diese Individualität zu ermöglichen, werden 45 unterschiedliche Methoden um Heilpflanzen und andere Substanzen zu wirksamen Arzneien zu verarbeiten so erklärt, dass sowohl Fortgeschrittene wie auch Anfänger gut mit den Anleitungen und Rezepturen klarkommen.

BUCHEMPFEHLUNG - Hausbuch der Heilpflanzenverarbeitung
45 Methoden - Hochwertige Heilmittel in der eigenen Küche herstellen
Heilpflanzen sammeln und selbst verarbeiten – eine uralte Tradition und ein echtes Highlight für jeden Kräuterliebhaber. Aber wie geht man mit einzelnen Kräutern und Heilpflanzen um? Wie verarbeitet man sie und wofür lassen sie sich gut verwenden? Diese Fragen beantworten die drei Kräuterexpertinnen Barbara Kircher-Storch, Michaela Hahner und Claudia Kircher ausführlich in ihrem „Hausbuch der Pflanzenverarbeitung“. Auf etwa 300 Seiten zeigen die Autorinnen, wie jeder in der eigenen Küche Naturheilmittel selbst herstellen kann. Die LeserInnen erhalten wertvolle Einblicke in die fachkundige Praxis der Heilpflanzenverarbeitung und erfahren alles über das Sammeln, Zerkleinern, Destillieren, Sieben, Pressen, Filtern, Trocknen, Mischen, Verkapseln und Erhitzen von Blättern, Blüten, Früchten und Wurzeln. Mehr als 500 Naturheilmittel haben die Kräuterexpertinnen über Jahre hinweg im eigenen Kräuterhof zubereitet und getestet. Im „Hausbuch der Pflanzenverarbeitung“ teilen sie nun ihre Methoden und bieten praktische Anleitungen zur Verarbeitung von Heilpflanzen. So kann jeder in der eigenen Kräuterküche natürliche Heilmittel aus Pflanzen herstellen.
Über die Autorinnen:
Barbara Kircher-Storch ist ausgebildete Hebamme und Kräuter-Expertin, betreibt außer ihrer Hebammenpraxis auch einen riesigen Kräutergarten und hält Kräuterkurse ab. Sie war zwei Mal Thüringer Olitätenkönigin.
Claudia Kircher ist in eigener Praxis tätig und seit 14 Jahren Physiotherapeutin, Heilpraktikerin, staatlich anerkannte Osteopathin und Dozentin und führt mit ihrem Mann das Hofgut Kircher fort.
Michaela Hahner ist Dozentin, Betriebswirtin und Heilpflanzenpädagogin. Seit mehr als 20 Jahren setzt sie sich mit Pflanzen auseinander. Zusammen mit Barbara Kircher-Storch unterrichtet sie in der „Heilpflanzenschule Im Rosengarten“.
Barbara Kircher-Storch • Michaela Hahner • Claudia Kircher
Freya Verlag • 1. Auflage 2020 • Hardcover • 304 Seiten durchgehend vierfarbig, mit vielen Fotos • Format: 20 x 27 cm • € 29,90 (D/A) • ISBN 978-3-99025-417-2
Bilder: Depositphotos: ChamilleWhite,JanPietruszka, VitalikRadko, Barbara Kircher-Storch, Autorinen: Barbara Kircher-Storch, Michaela Hahner und Claudia Kircher
- Heilpflanzen
- Gesundheit
- Medizin