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Der Weihrauchhandel

Auf der alten Weihrauchstraße in Oman kann man das Harz überall kaufen und riechen. 

Weihrauch: Jahrtausende altes Heilmittel

Während wir in unserer westlichen Kultur den Weihrauch nur aus der Kirche bzw. nur wegen der Heiligen drei Könige aus dem Morgenland kennen, findet er in der orientalischen Welt seit Jahrtausenden als Wunderheilmittel Verwendung. Forscher konnten nun seine entzündungshemmende Wirkung nachweisen.

Weihrauch ist das natürliche Harz (Olibanum) des Weihrauchstrauches. Um das Harz zu gewinnen wird die Rinde der Bäume angeritzt, wobei der austretende Pflanzensaft an der Luft erstarrt und rot-gelbliche oder bräunliche Körner bildet. Bei normaler Temperatur sind diese Körner fast geruchlos, beim Verbrennen entsteht jedoch ein stark aromatischer Duft. Obwohl Weihrauch in beliebigen Mengen geerntet werden kann, sind die Wachstumsbedingungen eher anspruchsvoll.

Die seltenen Bäume wachsen vor allem in der Region Dhofar im Sultanat Oman, das im Volksmund auch „Weihrauchland“ genannt wird. Ein perfekter Reigen an natürlichen Voraussetzungen lässt die Pflanze in Oman wachsen: Das feucht-warme Klima, die Nähe zum Meer, die schützenden Berge, die Höhe über dem Meeresspiegel, die Sonnenstunden – all diese Faktoren sind wichtig für Wachstum und Qualität des Weihrauchs.

Das Sultanat Oman ist von jeher das Zentrum des Weihrauchs. Hier findet sich auch der Anfang der antiken Weihrauchstraße. Tausende von Kilometern durch Wüsten und Meere brachten Händler damals den Weihrauch aus dem Orient nach Mitteleuropa, beispielsweise nach Rom. Die Ruinen der antiken Stadt „Samuram“ zeugen heute noch von der Macht des Weihrauchhandels vergangener Tage. Im Rahmen einer Duftreise (Oman Air) in die Heimat des edlen Harzes kann man die antiken Knotenpunkte des Weihrauchs erleben und Orte erkunden, an denen der seltene Stoff wächst. Das wertvolle Harz brachte Oman damals – wie heute das Erdöl – unermesslichen Reichtum. So zeigt die prächtige Hauptstadt Muscat den Orient, wie man sich ihn in 1001 Nacht vorstellt: Weiße Gebäude, Minarette, kunstvolle Verzierungen und Zinnen prägen das Stadtbild – und überall verführt edler Weihrauchduft.

Weihrauch als Heilmittel

Weihrauch galt schon zu früheren Zeiten als kostbares Geschenk – und als Therapeutikum. Während in der westlichen Kultur Weihrauch durch die Geschichte der Heiligen Drei Könige fest mit dem Christentum verbunden ist, wird er in den arabischen Ländern als gängiger Duftstoff und sogar als Heilmittel bei Entzündungen und Magenproblemen verwendet.

Schon die alten Ägypter kannten die Wirkung des Weihrauchs. Sie verwendeten das Harz zum Einbalsamieren, als Räuchermittel und vor allem auch zu desinfizierenden Zwecken. In der indischen Volksmedizin Ayurveda werden die Extrakte des Weihrauchharzes seit Jahrtausenden gegen chronische Arthritis und chronische Bronchitis eingesetzt.

Forscher haben herausgefunden, dass die im Weihrauch enthaltenen Substanzen Entzündungsreaktionen stoppen können. Klinische Untersuchungen weisen darauf hin, dass die aus dem Harz gewonnenen Boswellia-Säuren eine stark entzündungshemmende Wirkung bei chronischen Entzündungen Darmerkrankungen, ebenso bei Rheuma und Polyarthritis haben.

Quelle Text/BIld: FTI, omanair, combocom
Text: Christina Jung