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Frau hält Herz
Gesundheitsvorsorge

Maßnahmen für die Gesundheitsvorsorge: Daran sollten Sie denken

Gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung sowie der Verzicht auf Alkohol und Nikotin sind die Basis für ein gesundes Leben. Doch reichen diese Maßnahmen für die Gesundheitsvorsorge aus? Welche Rolle spielen Vorsorgeuntersuchungen und Versicherungen, um tatsächlich gesund zu leben?

Kein entweder oder – parallel selbst aktiv werden und die Fachkompetenz der Medizin nutzen

Der regelmäßige Gang zur Gesundheitsvorsorge beim Arzt kann keinen gesunden, ausgewogenen Lebensstil ersetzen. Umgekehrt kann eine gesunde Lebensweise zwar das Risiko für Krankheiten verringern, bedeutet aber keinen hundertprozentigen Schutz.

Wer seinen Körper und seine Seele gesund erhalten will, zufrieden und leistungsfähig sein Leben meistern möchte, der sollte folgende Lebensbereiche besonders beachten:

  • Ausreichend Schlaf, regelmäßige Pausen
  • Gesunde und ausgewogene Ernährung, die alle Nährstoffe liefert
  • Ein gesundes Gewicht erhalten
  • Regelmäßige Bewegung für Herzkreislaufsystem und Bewegungsapparat
  • Wenig Stress und Aufregung
  • Verzicht auf Gifte wie Alkohol, Nikotin und Drogen

Frau am Laufen

Zu jedem der genannten Punkte lassen sich eigene Artikel verfassen, damit diese dann auch vollumfänglich in den eigenen Alltag integriert werden können. Natürlich darf es an Feiertagen auch mal ein Glas Wein sein und niemand muss zum Leistungssportler werden – dennoch hat der Verzicht auf Gifte sowie die regelmäßige Bewegung enorme Auswirkungen darauf, wie gesund der eigene Körper ist.

Bei Vorsorge- und Routineuntersuchungen weisen Ärzte je nach Befund den Patienten darauf hin, dass mangelnde Bewegung, eine schlechte Ernährung oder der Konsum von Giften bereits die vorhandenen Beschwerden lindern kann. Leider erhoffen sich immer noch viele Menschen, dass eine Tablette Abhilfe schaffen könnte.

Doch auch dann, wenn man in allen der genannten Bereiche bereits mit gutem Gewissen sagen kann, dass man gut für sich und seinen Körper sorgt, sollten Untersuchungen beim Arzt nicht ausgelassen werden. Wer beispielsweise regelmäßig das ganze Jahr hindurch mit dem Hund spazieren geht, gerne draußen schwimmt und viel mit den Kindern in der Natur unterwegs ist, zieht sich häufiger einen mehr oder weniger starken Sonnenbrand zu. Allein diese Kleinigkeiten können dazu führen, dass sich das Risiko für einen Hautkrebs enorm steigert – trotz der gesunden Idee hinter den Aktivitäten im Freien.

Es ist daher sehr sinnvoll, die von Ärzten und Krankenkassen empfohlenen Vorsorgeuntersuchungen rechtzeitig durchzuführen. Je früher beispielsweise ein Hautkrebs erkannt wird, desto besser lässt er sich behandeln. Auch durch regelmäßige Besuche beim Zahnarzt, Gynäkologen oder anderen Spezialisten lässt sich das Risiko schwerer Erkrankungen minimieren. Patienten sollten im Vorfeld prüfen, welche Leistungen die Krankenkasse übernimmt. Versorgungslücken innerhalb der gesetzlichen Krankenversicherung lassen sich beispielsweise durch eine Zahnzusatzversicherung kostengünstig schließen. So können die Kosten für weitergehende Leistungen übernommen werden, wie zum Beispiel für eine professionelle Zahnreinigung. Letztere sollte einmal pro Jahr erfolgen.

Welche Leistungen zur Gesundheitsvorsorge gehören

An dieser Stelle muss man einmal unterschiedliche Begriffe voneinander abgrenzen. Die staatliche Gesundheitsvorsorge bezeichnet die Krankheitsprävention und Maßnahmen, die der Vorbeugung von Krankheiten dienen.

Die U-Untersuchungen beim Kinderarzt sowie die Untersuchungen zur Einschulung sind so ein Teil der staatlichen Gesundheitsvorsorge. Wo der Gang zum Kinderarzt für die U-Untersuchungen in vielen Bundesländern freiwillig ist, sind die Tests vor der Einschulung verpflichtend.

Der Begriff Gesundheitsvorsorge taucht außerdem auch im Rahmen der gesetzlichen Unfallversicherung auf. Hier sieht der Gesetzgeber in verschiedenen Branchen und Berufszweigen bestimmte Maßnahmen vor, die Angestellte und Arbeitnehmer vor Schmerzen, Krankheiten und Unfällen schützen. Die Maßnahmen sehen bei einer Bürokraft anders aus als bei einem Dachdecker oder einer Chemikerin.

Gesundheitsvorsorge bedeutet in Deutschland für jede krankenversicherte Person, dass in verschiedenen Lebensabschnitten unterschiedliche Untersuchungen empfohlen werden. Durch eine detaillierte Begutachtung der Haut kann Hautkrebs frühzeitig erkannt werden, während durch Blutbilder Mängel und Krankheiten im Organismus rechtzeitig festgestellt und behoben werden können. Je nach Geschlecht und Alter werden hier unterschiedliche Prioritäten gesetzt.

Die gesetzlichen Krankenkassen zahlen viele Vorsorgeuntersuchungen

Vorsorgeuntersuchung

Wer gesetzlich krankenversichert ist, der hat einen Anspruch auf gewisse Leistungen zur Früherkennung von Krankheiten. Die folgende Übersicht verdeutlicht, in welchen Bereichen eine kostenlose Vorsorgeuntersuchung gut behandelbare Krankheiten frühzeitig entdecken kann:

Früherkennung von Krebs: Je früher eine Krebserkrankung entdeckt wird, desto besser lässt sich dessen Ausbreitung verhindern und die Erkrankung oft noch vollständig besiegen. Kostenlos können sich gesetzlich versicherte Personen bei folgenden Untersuchungen testen lassen:

  • Jährliche Genitaluntersuchung für Frauen ab dem 20. Lebensjahr, um Gebärmutterhalskrebs frühzeitig zu erkennen.
  • Jährliche Untersuchung der Brust für Frauen ab dem 30. Lebensjahr, um Brustkrebs und Probleme an den Lymphknoten früh zu entdecken.
  • Alle zwei Jahre ein Mammographie-Screening für Frauen zwischen 50 und 70 Jahren zur Brustkrebserkennung.
  • Jährliche Prostatauntersuchung und Genitaluntersuchung inkl. Tastuntersuchung der Lymphknoten bei Männern ab 45 Jahren.
  • Untersuchung der Haut am ganzen Körper bei Frauen und Männern ab 35 Jahren.
  • Jährliche Untersuchung von Rektum und Dickdarm inkl. Test auf verborgenes Blut für Frauen und Männer bis 45.
  • Ab dem Erreichen des 50. Lebensjahres werden zwei Darmspiegelungen im Abstand von 10 Jahren sowie ein Test auf verborgenes Blut für Frauen und Männer.

Darüber hinaus gibt es noch den Gesundheits-Check-Up, den Männer und Frauen ab 35 alle drei Jahre in Anspruch nehmen können. Hier werden eine Ganzkörperuntersuchung sowie eine Blutdruckmessung durchgeführt. Es werden Blutproben entnommen, um Cholesterin- und Zuckerwerte zu ermitteln. Auch der Urin wird untersucht und ein ausführliches Gespräch mit dem Arzt kann weiteren Beschwerden auf die Schliche kommen.

Auch die Gesundheit der Zähne gehört zu den kostenlosen Vorsorgeuntersuchungen im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung:

  • Schon Kindern stehen einmal im Kalenderhalbjahr Untersuchungen zu, bei denen Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten erkannt und behandelt werden. Kinder bis 6 Jahren dürfen sogar dreimal im Jahr untersucht werden, zwischen 6 und 18 sind es zwei Untersuchungen im Jahr.
  • Ab 18 Jahren dürfen Versicherte einmal im Kalenderhalbjahr zur Zahnvorsorge-Untersuchung. Gerade beim Zahnarzt kommen auf Patienten im Falle einer Behandlung oft hohe Zusatzkosten zu, die durch eine entsprechende private Versicherung abgedeckt werden können.

Seit der Pandemie wieder ein tagesaktuelles Thema, im Rahmen der Gesundheitsvorsorge allerdings schon immer ein Dauerbrenner: Schutzimpfungen. Folgende Impfungen werden von der gesetzlichen Krankenkasse bezahlt:

  • Nach der Geburt stehen Säuglingen, Kindern und Jugendlichen bestimmte Schutzimpfungen zu. Jedes Kind sollte gegen Hepatitis B, Tetanus, Diphtherie, Kinderlähmung, Keuchhusten, Haemophilus Influenzae Typ B, Röteln, Masern, Mumps und Varizellen geimpft werden. Mädchen zwischen 12 und 17 können gegen Humane Papillomaviren geimpft werden.
  • Erwachsenen stehen ebenfalls Auffrischimpfungen zu, wobei hier die Krankenkassen unterschiedliche Leistungen anbieten. So sollte die Diphterie-Impfung alle 10 Jahre wiederholt werden und auch der Tetanusschutz sollte manchmal aufgefrischt werden.
  • Je nach Krankenkasse stehen älteren Versicherten je nach Gefährdung und Alter weitere Impfungen zur Auswahl. Die Influenza-Schutzimpfung gilt als Standard bei Menschen ab 60 Jahren, ebenso die Pneumokokken-Impfung. Darüber hinaus können Impfungen gegen Frühsommermeningo-Enzephalits, Haemophilus Influenza Typ B, Hepatitis A und B, Tollwut, Meningokokken, Kinderlähmung, Varizellen, Keuchhusten und Röteln angeraten sein.

Frauen ab dem 25. Lebensjahr wird außerdem zum Chlamydien-Screening geraten. Hier kann jährlich eine Untersuchung beim Gynäkologen vorgenommen werden, die der Vorsorge vor einer Chlamydien-Infektion dient. Chlamydien ist die weltweit häufigste sexuell übertragbare Erkrankung aufgrund von Bakterien. Die Folgen einer Erkrankung kann Neugeborene infizieren, Komplikationen während der Schwangerschaft auslösen oder zu Unfruchtbarkeit führen.

Schwangeren Frauen stehen ebenfalls diverse Leistungen zu, die während der Schwangerschaft und nach der Entbindung stattfinden. Hier arbeiten Ärzte und Hebammen zusammen, indem sie folgende Vorsorgeleistungen anbieten:

  • Ultraschalldiagnostik
  • Untersuchung auf Schwangerschaftsdiabetes
  • Erkennung und Überwachung von Risikoschwangerschaften
  • Untersuchung auf den HIV-Erreger
  • Blutuntersuchung auf Infektionen
  • Untersuchung und Beratung der Frau im Wochenbett

Zusätzlich gibt es noch separate Kataloge, in denen die Vorsorgeleistungen für Jugendliche und Kinder sowie ältere Menschen detailliert aufgelistet sind. Hier lohnt sich ein Gespräch mit der Krankenkasse oder ein Blick auf die Homepage, wo man sich je nach Geschlecht und Alter die relevanten Untersuchungen ansehen und dafür dann jeweils Termine beim Arzt machen kann.

Quellen: Bilder: Depositphotos/2mmedia, nd3000, alexraths, Text: red