
Schluss mit Pilzerkrankungen im Intimbereich
Pilzerkrankungen im Intimbereich sind für viele Betroffenen schambehaftet. Dabei sind viele Menschen davon betroffen. Und das Auftreten einer Infektion sagt nichts über fehlende Hygiene aus, sondern kann bei jedem auftreten. So bekämpfen Sie den Pilz effektiv.
Pilzerkrankungen im Intimbereich: bei schneller Behandlung kein Grund zur Panik
Wer im Intimbereich plötzlich einen immer stärker werdenden Juckreiz, ein Brennen und gerötete, vielleicht sogar nässende Hautstellen bemerkt, hat es in der Regel mit einer Pilzerkrankung zu tun. Ist bei einer Frau die Scheide betroffen, tritt zudem meist auch ein weißlicher, teils bröckeliger Ausfluss auf. Analog dazu können sich bei Männern weißliche Beläge auf den Schleimhäuten der Eichel und der Vorhaut bilden. Das Auftreten derartiger Symptome sollte stets Anlass für einen Arztbesuch sein. Denn Pilzerkrankungen im Intimbereich sind im Allgemeinen gut behandelbar, sofern der Behandlungsbeginn nicht zu lange hinausgezögert wird. Fatal wäre es in jedem Fall, aus falscher Scham nicht zum Arzt zu gehen und eigene Behandlungsversuche mit irgendwelchen "Hausmitteln" durchzuführen. Dann kann sich die Infektion weiter ausbreiten, verbunden mit einer Verschlimmerung der Beschwerden und vor allem auch mit dem Risiko, den Partner oder die Partnerin ebenfalls zu infizieren.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Scheidenpilz?
Die Art der Therapie richtet sich bei Pilzerkrankungen vor allem nach dem Erreger. Pilzinfektionen im Bereich von Vulva und Vagina werden zum überwiegenden Teil durch den Hefepilz Candida albicans verursacht und deshalb medizinisch auch als Vulvovaginalcandidose bezeichnet. Derselbe Pilz ist auch die häufigste Ursache einer Balanitis, der Entzündung von Vorhaut und Eichel beim Mann. Daneben kommen aber auch andere Pilzarten wie zum Beispiel Candida tropicalis oder Candida glabrata als Verursacher infrage. Will man eine von Pilzen verursachte Infektion im Intimbereich behandeln, werden deshalb vorzugsweise sogenannte Breitbandantimykotika eingesetzt. Dabei handelt es sich um Medikamente, welche gegen verschiedene Arten von Pilzen wirksam sind. Ein bekanntes und bereits seit mehreren Jahrzehnten auf dem Markt befindliches Antimykotikum ist Clotrimazol, das sich auch bei der Therapie von Scheidenpilz-Infektionen gut bewährt hat. Alternativ können auch Arzneistoffe wie Amphotericin B, Ciclopiroxolamin, Fluconazol, Itraconazol, Miconazol oder Nystatin eingesetzt werden. Natürlich wäre der Idealfall, eine Infektion durch entsprechende Vorbeugungsmaßnahmen gar nicht erst aufkommen zu lassen. Das ist bei Pilzerkrankungen allerdings nicht ganz einfach, vor allem in Phasen hormoneller Umstellungen wie während der Schwangerschaft. Hormonelle Veränderungen vor und nach der Geburt sollten nicht nur bei der Entscheidung für oder gegen eine Verhütungsmethode berücksichtigt werden, sondern können sich auch auf die Anfälligkeit gegenüber Pilzinfektionen auswirken.
Hygiene ist wichtig, aber bitte in Maßen!
Um Pilzinfektionen sinnvoll vorbeugen zu können, ist es notwendig, einen Blick auf ihren Entstehungszusammenhang zu werfen. Die Pilze, die Infektionen auslösen können, leben normalerweise ständig auf der Haut, bilden jedoch mit anderen Mikroorganismen ein Gleichgewicht und werden zudem durch das Immunsystem daran gehindert, die Haut zu schädigen. Durch Hormonveränderungen, Stoffwechselstörungen, Stress oder anderweitig bedingte Schwächungen des Immunsystems kann das Gleichgewicht der Hautflora jedoch verloren gehen, sodass es zu einer übermäßigen Vermehrung und Ausbreitung der Pilze mit den entsprechenden Symptomen kommt. Ebenso schädlich kann jedoch auch eine übertriebene Hygiene wirken, vor allem, wenn dabei aggressive Pflegesubstanzen verwendet werden, welche die natürliche Hautflora zerstören. Insbesondere die Schleimhäute, aber auch die übrigen Hautpartien im Intimbereich, sollten deshalb am besten nur mit reichlich klarem Wasser gereinigt werden. Sprays, Spülungen und Waschlotionen sollten dagegen außen vor bleiben, selbst wenn sie ausdrücklich als Produkte für die Intimhygiene vermarktet werden. Wer häufiger mit Pilzinfektionen im Intimbereich zu tun hat, sollte nach Möglichkeit keine Slipeinlagen und keine Synthetik-Slips tragen, sondern atmungsaktive Naturmaterialien wie Baumwolle vorziehen. Das wirkt der Bildung von Wärmestauungen entgegen, die wiederum den Ausbruch von Pilzerkrankungen begünstigen können.
Quellen: Sanicare, Bilder: Depositphotos/Slphotography, saragolfart@gmail.com, Text: red
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