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Naturmedizin
Gesundheit von Körper und Geist

Der Trend liegt auf alternativen, traditionellen Methoden

Die Alternativmedizin verfolgt ganzheitliche Ansätze zur Bewahrung und Förderung unserer körperlichen und geistigen Gesundheit. In Deutschland überlegen sich viele Menschen gründlich den Einsatz von chemischen Arzneimitteln, denn bekanntermaßen gehen sie in der Regel mit negativen Nebenwirkungen einher. Der Trend liegt auf alternativen und traditionellen Methoden, die vor allem von Heilpraktikern geboten werden. Kommt Medizin zum Einsatz, handelt es sich um Produkte aus der Natur, mit welchen seit langer Zeit – teilweise seit Jahrhunderten oder gar Jahrtausenden – positive Erfahrungen gemacht werden.

CBD-Produkte boomen

Einen wahren Boom erleben CBD-Produkte, die für verschiedenste Gesundheitsprobleme zum Einsatz kommen können. Cannabidiol stammt ebenso aus der Hanfpflanze wie THC (Tetrahydrocannabinol). Anfangs betrachteten viele Menschen Mittel, die CBD beinhalten, mit Misstrauen. Hanf bzw. Cannabis wurde allein mit einer berauschenden Wirkung assoziiert, die junge Menschen nutzen, um sich in einen Rauschzustand zu versetzen. Nachdem zahlreiche Wissenschaftler sich intensiv der Erforschung von Cannabidiol widmen und im Zuge dessen bekannt wurde, dass CBD im Gegensatz zu THC nicht psychoaktiv wird, steigt die Beliebtheit von Ersterem stetig an.

Hanf – uralte Kulturpflanze

Früher spielte Hanf, der zu den ältesten und wertvollsten Kulturpflanzen zählt, eine bedeutende Rolle. Bereits vor etwa 12.000 Jahren baute man ihn in Persien und China ebenso wie Getreide an. Während die Samen verzehrt wurden, stellte man aus den Fasern Papier und Kleidung her. Fakt ist: Hanf galt vom 1. Jahrhundert vor Christus bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts als die am häufigsten angebaute Nutzpflanze. Mit ihren Blättern wurden unter anderem Wunden behandelt, weiterhin kam sie gegen Gicht und Geistesabwesenheit zum Einsatz.

Die erste Bibel Gutenbergs wurde im Jahr 1455 auf Hanfpapier gedruckt. Segel und Tauwerk der Schiffsflotte, mit denen Kolumbus 1492 Amerika entdeckte, bestanden gleichfalls aus Hanf. Der Siegeszug der uralten Kulturpflanze setzt sich noch weiter fort: Die ersten Entwürfe der US-amerikanischen Verfassung sowie die im Jahr 1776 unterzeichnete Unabhängigkeitserklärung wurden auf Hanfpapier geschrieben. Und auch Levi Strauss, gebürtiger Bayer, stellte nach seiner Auswanderung nach Amerika die erste Jeans aus Hanf her.

Hanfplfanzen

Hanf ist eine der ältesten Kulturpflanzen unserer Erde. Pixabay.com © NickyPe CCO Public Domain

Große Unterschiede zwischen Heilpraktik und Schulmedizin

Es gibt viele Heilpraktiker, die aufgrund der positiven Erfahrungen mit CBD-Produkten diese auch für einige Therapien heranziehen. Gute Erfolge lassen sich mit ihnen zum Beispiel bei Menstruationsbeschwerden, Schlafstörungen und Erregungszuständen verzeichnen. Grundsätzlich unterscheiden sich die Behandlungen der konventionellen Medizin deutlich von den traditionellen, natürlichen Alternativen. Heilpraktiker betrachten das Gesamtsystem von Körper und Seele, während die klassische Herangehensweise diese überwiegend trennt. Aufgrund der Tatsache, dass die Schulmedizin in der Regel konkrete, meist körperliche Ursachen sucht, kollidiert sie häufig mit heilpraktischen Methoden. Nachteilig für die Alternativmedizin ist noch immer, dass viele ihrer Wirkungen nicht wissenschaftlich belegt sind. Nach und nach gibt es jedoch immer mehr Forschungsergebnisse, die auch die moderne Schulmedizin beeinflussen.

Beruf Heilpraktiker

Es gibt keine strenge Definition des Berufes Heilpraktiker. Somit liegt es im Ermessen eines jeden, welche naturheilkundliche Behandlungsweise er für individuelle Beschwerden von Patienten anbietet. Ein Großteil der Therapien baut auf den Selbstheilungskräften des Körpers auf, wobei die Zusammenhänge zwischen dem menschlichen Organismus und dem Geist berücksichtigt werden. Das Spektrum der Therapiemöglichkeiten von Heilpraktikern ist groß, darunter:

  • Akupunktur
  • Ayurvedische Medizin
  • Chiropraktik
  • Homöopathie
  • Psychotherapie
  • traditionelle chinesische Medizin
  • verschiedene Ernährungstherapien

Merkmale eines guten Naturheilpraktikers

Fakt ist: Im medizinischen Bereich gab es schon immer zahlreiche Scharlatane. Allerdings können wir davon ausgehen, dass die Mehrheit der in Deutschland zugelassenen Alternativmediziner über Seriosität verfügt. Sie sind zuverlässig und ihr Umgang mit der Gesundheit ihrer Patienten ist von äußerster Sorgfältigkeit geprägt. Es gibt einige Faktoren, an denen sich ein professioneller, umsichtiger Heilpraktiker erkennen lässt:

  • im Fokus steht die Sicherheit und Gesundheit eines jeden Patienten
  • ehrliche, objektive Aufklärung über die vorgeschlagene Therapie
  • Versprechen von Wunderheilungen oder unrealistischen Ergebnissen gibt es nicht
  • ggfs. erfolgt eine Verweisung an den richtigen Ansprechpartner, darunter beispielsweise eine Hebamme oder ein Zahnarzt
  • Hinweise erfolgen ausschließlich auf naturwissenschaftliche Therapien, die bereits umfangreich erprobt wurden und Erfolg brachten
  • er drängt in keinster Weise auf den Kauf von teuren „Wundermitteln“, wobei extrem mystisch oder exotisch klingende Namen von Produkten mit besonderer Vorsicht betrachtet werden sollten

Globuli

Von Heilpraktikern verordnete Globuli helfen häufig, sind jedoch keine mystischen Wundermittel. Pixabay.com © Bru-nO CCO Public Domain

Was ist Alternativmedizinern nicht erlaubt?

Heilpraktiker dürfen keine verschreibungspflichtigen Medikamente und Betäubungsmittel verordnen. Außerdem ist es ihnen nicht erlaubt, Erkrankungen am Kiefer, an den Zähnen und im Mund zu behandeln. Mit Ausnahme von Notsituationen ist ihnen auch Geburtshilfe verboten. Gleiches gilt für die Behandlung von Infektionskrankheiten wie Masern und Co. Darüber hinaus dürfen sie weder Röntgenaufnahmen machen noch den Tod einer Person feststellen. Weiterhin sind sie niederlassungspflichtig.

Bewährte Heilungsverfahren in der Alternativmedizin

Unter dem Begriff Naturheilkunde verbergen sich viele verschiedene Heilmethoden. Die Bezeichnung bezieht sich generell auf alles Natürliche einer Therapie, darunter Bewegung, Ernährung, Entspannung, Psyche, Sauerstoff, Licht, Wasser sowie Pflanzen. Zu den häufig genutzten und hilfreichen Verfahren in der Alternativmedizin gehören folgende Möglichkeiten:

  • Phytotherapie – hierbei handelt es sich um den Fachbegriff für Pflanzenheilkunde; Heilpraktiker nutzen vor allem natürliche Heilmitten in Form von Salben, Tees, Inhalationen, Umschläge, Bäder und Globuli
  • TCM - in der Traditionellen Chinesischen Medizin kommen viele unterschiedliche Methoden zum Einsatz; in Deutschland beschäftigt sich die Alternativmedizin insbesondere mit der klassischen Akupunktur und Akupressur sowie Kräutertherapie
  • Homöopathie – sie begründet sich auf den Grundsatz, Ähnliches mit Ähnlichem zu heilen; einfach ausgedrückt bedeutet dies, durch die Verabreichung von hochpotenzierten Tropfen und Globuli die Selbstheilungskräfte anzuregen
  • Aderlass – in früheren Zeiten stellte er eine häufige Behandlungsmethode bei nahezu allen Erkrankungen dar; heute wird der Aderlass oft zur Blutdrucksenkung herangezogen
  • Bachblütentherapie – sie ist heute ebenso wenig wie CBD-Produkte aus den Therapiemaßnahmen zur Stabilisierung des inneren Gleichgewichts wegzudenken; die Einnahme beider Naturmittel soll Stressgefühle, Ängste und Blockaden lindern
  • Aromatherapie – hier arbeiten Naturheilpraktiker mit Düften, die ihre wohltuende Wirkung im limbischen System unseres Gehirns entfalten, das für Gefühle und die Hormonproduktion verantwortlich ist; die Anwendung der Pflanzenöle erfolgt unter anderem bei Massagen oder in Form von Raumduft

Quellen: Titelbild: Depositphotos/ChamilleWhite, Text: red