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Körperakzeptanz
Körperakzeptanz

Wie akzeptiere ich endlich meinen Körper?

Beim Blick in den Spiegel fällt es leider vielen von uns sehr schwer, uns selbst zu akzeptieren und unseren Körper schön zu finden. Obwohl er jeden Tag so viel für uns leistet. Doch das muss nicht sein!

Muss ich mich für meinen Körper schämen?

Die heißen Sommermonate wollen wir genießen und am liebsten in luftigen Kleidern, im Bikini an einem sonnigen Strand oder dem Freibad verbringen. Doch vielen von uns Frauen fällt das leider schwer, da wir von klein auf die Botschaft vermittelt bekommen, dass Körperbehaarung, Cellulite oder das eine oder andere Kilo „zu viel“ unästhetisch sind und wir uns dafür schämen müssen.

Schuld daran sind verschiedene Faktoren, wie das Idealbild schlanker und scheinbar perfekter Frauen in den Medien, welches uns ständig und überall vermittelt wird. Aber auch die Erziehung oder Einflüsse aus dem Freundes- und Bekanntenkreis können dazu führen, dass wir uns im eigenen Körper nicht wohlfühlen und uns manchmal vielleicht sogar am liebsten verstecken würden. Dabei geht aber unglücklicherweise auch jede Menge an Lebensqualität verloren. Dabei sind die vermeintlichen Makel meist ganz normal und natürlich. Sie sind eigentlich überhaupt kein Grund, sich nicht selbst schön finden zu dürfen. Genau um dieses Thema geht es auch bei der Body-Positivity-Bewegung, die für mehr Selbstakzeptanz und Selbstliebe plädiert. Aber wie funktioniert das und gibt es auch noch andere Ansätze, um sich endlich mit seinem Körper anzufreunden? 

Worum geht es bei Body Positivity?

Körperakzeptanz

Ihren Ursprung hat die Body-Positivity-Bewegung in den 1960er-Jahren. Damals wollten Aktivisten erreichen, dass vor allem übergewichtige Menschen nicht länger aufgrund ihres Körpers diskriminiert werden. Sie waren der Meinung, dass jeder grundsätzlich denselben Respekt verdient, ganz egal welche Körperformen man hat. Die Bewegung wollte Veränderungen in Schulen, bei Arbeitsplätzen und in der Werbung erreichen. Hier erfuhren übergewichtige Menschen nämlich immer wieder Ausgrenzungen oder wurden in einem schlechten Licht dargestellt. Und auch die Medizin wurde dafür kritisiert, dass sie Übergewicht immer zwingend mit einer Gesundheitsgefährdung in Verbindung bringt oder ein hohes Gewicht mit schlechter Hygiene und fehlender Disziplin gleichsetzt.

Die Bewegung wollte ein besseres Leben für Menschen, die nicht dem gesellschaftlichen Schönheitsideal entsprechen. Und das ist auch heute noch so. Denn wer sich selbst als unattraktiv empfindet und ständig mit dem eigenen Körper hadert, leidet auch seelisch darunter. Body Positivity kann hier dabei helfen, negative Gedanken zu reduzieren und zu einer neuen Zufriedenheit mit sich selbst und dem eigenen Körper zu finden. Ganz egal wie das gesellschaftliche Schönheitsideal gerade auch aussieht. 

Hat Body Positivity auch Nachteile?

Die Bewegung wurde seit ihrer Entstehung aber auch immer wieder kritisch betrachtet. Skeptiker bemängeln, dass es hier im Grunde ja auch nur um Äußerlichkeiten geht und dass ein hohes Gewicht eben immer auch Auswirkungen auf die Gesundheit des Körpers hat. Letzteres könne man nicht einfach ignorieren, auch wenn ein besseres Körpergefühl vielleicht positive Auswirkungen auf die psychische Gesundheit hat. Und für Menschen, die ihr Leben lang mit ihrem Körper gehadert haben, kann es sehr schwer sein, ihm vollkommen mit Liebe und Akzeptanz zu begegnen. Für sie stellt sich die Frage: Ist es mit überhaupt möglich, meinen Körper schön zu finden?

Gibt es auch einen anderen Ansatz?

Die Body Neutrality Bewegung ist im Vergleich zur Body Positivity Bewegung noch recht jung. Der Begriff gewann ab 2015 vor allem im Internet an Bekanntheit und bezeichnet die Haltung, dass es wichtigeres als nur unseren Körper und sein Aussehen gibt. Hier geht es nicht um Optik, sondern vielmehr darum wertzuschätzen, was unser Körper alles für uns leistet. Ein hochkomplexes Zusammenspiel aus verschiedensten Körperfunktionen macht es uns möglich, unseren Alltag zu bestreiten und aktiv zu gestalten. Für Anhänger der Body Neutrality Bewegung ist das Grund genug, dem Körper wertschätzend gegenüberzustehen, ganz egal wie er aussieht. Denn sie gehen davon aus, dass der Wert des Körpers nicht davon abhängt, ob andere oder wir selbst ihn als schön empfinden. Diese Herangehensweise an das eigene Körperbild eignet sich vor allem für diejenigen von uns, die mit Selbstliebe noch Schwierigkeiten haben. Wenn man sein Leben lang hört, dass der eigene Körper nicht dem Idealbild entspricht, kann es schwierig sein, sich mit Überzeugung selbst als schön zu empfinden. Das kann manchmal Zeit brauchen und es ist ja auch ganz normal, mal einen schlechten Tag zu haben und sich nicht immer als schön zu empfinden. Schließlich ist das auch stark von der eigenen Stimmung und äußeren Einflüssen abhängig. Da kann es schon helfen, sich selbst im Ist-Zustand zu akzeptieren und den Aspekt „Schönheit“ zunächst einmal außen vor zu lassen. Body Neutrality kann so die goldene Mitte zwischen der ungesunden und schädlichen Ablehnung sich selbst gegenüber und Body Positivity sein. Und wer sich nicht ständig auf den Körper und sein Aussehen konzentriert, hat auch mehr Zeit für anderes.

Beide Ansätze regen dazu an, sich kritisch mit unseren Schönheitsidealen auseinanderzusetzen. Denn sie führen nur dazu, dass wir uns selbst unter Druck setzen, ihnen unbedingt entsprechen zu müssen. Das kann zu Unzufriedenheit und dem Gefühl führen, nicht „richtig“ zu sein, so wie man ist.

Das können wir für mehr Selbstakzeptanz tun

Selbstakzeptanz

Oft vergleichen wir uns mit anderen oder mit unserem früheren Ich. So sorgt der veränderte Körper beispielsweise nach einer Schwangerschaft bei vielen Frauen für Unzufriedenheit. Obwohl er Unglaubliches geleistet hat. Oder der ganz natürliche Alterungsprozess wird nicht akzeptiert, weil Falten oder graue Haare nicht dem gesellschaftlichen Schönheitsideal entsprechen. Es gibt aber Dinge, die wir tun können, um uns in unserem Körper wieder wohler zu fühlen. Und um uns, so wie wir sind, annehmen zu können. Dabei helfen zum Beispiel Affirmationen, also Sprüche, mit denen wir unsere Gefühle in positivere Bahnen lenken können. Wiederholen wir diese immer wieder, können sie zu einer Veränderung unsere Wahrnehmung führen.

Affirmationen, die eher dem Ansatz der Body Neutrality folgen, können wie folgt lauten:

  • Ich akzeptiere meinen Körper, so wie er ist.
  • Mein Körper leistet eine Menge und verdient deswegen Wertschätzung.
  • Ich bin dankbar für meinen Körper, weil er so viel leistet.
  • Jeder Körper ist anders und das ist vollkommen in Ordnung so.

Affirmationen, die eher an der Body Positivity Bewegung angelehnt sind, könnten dagegen so aussehen:

  • Ich liebe meinen Körper, so wie er aussieht.
  • Ich bin wunderschön.
  • Ich bin glücklich mit meinem Aussehen.
  • Ich mag den Körper, den ich im Spiegel sehe.

Ein geeigneter Zeitpunkt für das Wiederholen von Affirmationen wäre etwa morgens, wenn wir vorm Spiegel stehen. Oder indem wir versuchen, über den ganzen Tag verteil wiederholt daran zu denken. Dabei können auch in der Wohnung verteilte Post-Its hilfreich sein, die uns immer wieder daran erinnern. Wir sollten außerdem versuchen, unsere Gedanken immer wieder bewusst zu stoppen, wenn wir merken, dass wir uns mit anderen vergleichen oder negativ über unseren Körper denken. Das erfordert zwar etwas Übung, verhilft uns aber auch zu einem besseren Gefühl über uns selbst. Denn das Leben ist viel zu kurz um sich selbst hässlich zu finden.

Quelle: verywellmind.com, Cleveland Clinic, Washington Post, Bilder: Depositphotos/oneinchpunch, LanaStock, mavoimages, Text: Fatma Cevik